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Thema: Deutsches Reich Sondermarken in Auslandsverwendung 1933-1945
cilderich Am: 05.12.2016 17:55:06 Gelesen: 32840# 1 @  
Hallo,

das Thema fehlte nach meiner Recherche bisher. Die Sondermarken des Deutschen Reichs waren auch zu den Inlandsgebühren ins "Ausland" (Dänemark, Niederlande, Belgien, Ungarn, Bulgarien, Finnland etc.) gültig. So wurden sie auch verwendet, aber nicht häufig. Stellt sie hier vor! Das gilt übrigens sinngemäß auch für Böhmen und Mähren oder das Generalgouvernement.
 
cilderich Am: 09.12.2016 15:09:57 Gelesen: 32768# 2 @  
Hallo,

wenn ich das Ganze hier lanciere, sollte ich natürlich mal den Anfang machen auch etwas zu zeigen. Ich denke, dass besonders die Zeit von 1939 bis 1945 interessant ist, denn da nahm ja naturgemäß die Auslandsverwendung ab, aber es ergaben sich zusätzliche Möglichkeiten durch die "Europagebühren" in diverse Länder, wie ich oben schon schrieb.

Ich beginne einfach mal mit dem Ende. Die letzte Sondermarke des deutschen Reiches als Einzelfrankatur zu dem erwähnten Europaporto nach Dänemark. Die Inlandsverwendungen dieser Marke sind schon sehr gesucht, umsomehr die Auslandsverwendung. Der Brief wurde korrekt über die Auslandsbriefprüfstelle Hamburg abgeleitet.


 
cilderich Am: 09.12.2016 15:30:18 Gelesen: 32753# 3 @  
Ich schrieb ja, dass ich denke, dass z.B. auch Böhmen und Mährenmarken hierher gehören, also mal die letzte ausgegebene Sondermarke dieses Gebietes in der portogerechten Verwendung ins Ausland. 250 Heller entsprechen hier 25 Pfennig für einen Brief in die Schweiz. Es handelt sich um ein sehr spätes Datum aus Prag. Dieser Brief muß es in die spätere amerikanische Besatzungszone geschafft haben, wie der amerikanische Zensurstempel der Zensurstelle Linz belegt. Aber bis nach München, wo die deutsche Zensur für die Schweiz stattgefunden hätte, hat er es nicht mehr geschafft. Die Auslandsbriefprüfstelle München stellte spätestens am 30.4.45 ihren Dienst ein. Also ein "Überroller", der so schön Zeitgeschichte illustriert.

Gruß cilderich


 
cilderich Am: 09.12.2016 18:44:39 Gelesen: 32727# 4 @  
Hier noch ein Beispiel einer Europaportoverwendung. Nun nach Belgien. Das Besondere an diesen Stücken ist, wie ich finde, ihr "Gesicht". Ein entsprechender Inlandsbrief zu dieser Zeit zeigt weit weniger. Die Vielzahl der Bearbeitungsvermerke, der Zensur und manchmal auch der ausländischen Posten lässt den Ablauf der Bearbeitung plastisch aufscheinen. Hier gibt es die Vermerke der Kölner Zensur mit zusätzlicher chemischer Prüfung auf der Rückseite. Primär wurden solche Briefe mit den Hitler-Freimarken frankiert und zwar am Schalter. Der Absender mußte also explizit nach Sondermarken verlangen, zumal diese zu der Zeit quasi ausschließlich mit Zuschlägen versehen waren. Ausdruck einer Gesinnung, oder wollte man eben nicht das Antlitz des sog. "Führers"?


 
cilderich Am: 10.12.2016 17:00:04 Gelesen: 32690# 5 @  
Na gut dann mal etwas anderes eine Mischfrankatur diverer späterer Sondermarken. Vermutlich ein Sammelsurium dessen, was der Schalter hergab, denn Auslandsbriefe, zumal privater Natur mußten unfrankiert am Schalter vorgelegt werden. Sie wurden dann am Schalter durch den Beamten frankiert und entwertet. Um zu demonstrieren, dass die Vorlage am Schalter erfolgte mußte ein Blankostempelabschlag auf dem Umschlag erfolgen. Briefmarkentausch, auch über die Frankatur war nicht erwünscht und sollte von den Auslandsbriefprüfstellen sanktioniert werden mittels Rücksendung, somit sollte auch keine Überfrankatur geduldet werden. Und hier? Der Brief wurde bunt frankiert und zwar überfrankiert. 55 Rpf wären korrekt aber hier waren es 57, der Blankostempel fehlte und eine Marke wurde gar nicht gestempelt. Trotzdem ging das Ganze durch die Zensur. Diese Widersprüchlichkeiten machen den Brief für mich interessant und auf jeden Fall sammelwürdig.


 
cilderich Am: 10.12.2016 18:21:12 Gelesen: 32672# 6 @  
Sammler gab es auch zu der hier interessierenden Zeit, natürlich. Und eventuell war auch das Briefesammeln keine Neuheit der heutigen Zeit, denn woher kommen die älteren Frankaturen. Natürlich war es schwer das eine oder andere Heftchen halbwegs portogerecht zu verwenden, aber damals galt eine Unter- (wenn die Post sie durchgehen liess) oder Überfrankatur von 10% als akzeptabel. Hier also ein Heftchenblatt 1936 verwendet als Auslandseinschreiben. Gehen wir von mehr als 20 Gramm Inhalt aus ist der Beleg um 2 Pfennig überfrankiert (40 Pf Brief 20-40 Gramm und 30 Pf Einschreiben). Zum Glück wurde der Brief so aufgegeben, denn sonst gäbe es die quasi portogerechte, definitiv gelaufene Einzelfrankatur dieser Heftchenseite nicht.


 
cilderich Am: 10.12.2016 18:33:47 Gelesen: 32666# 7 @  
Und noch eine Heftchenseite. Diesmal exakt portogerecht, dank Zusatzfrankatur. Ein Luftpostbrief. Mittlerweile gab es die Zensur, also erfolgte sie 1940.


 
Lars Boettger Am: 11.12.2016 10:39:37 Gelesen: 32621# 8 @  
Ein Sammler hat eine selbst gebastelte Retourpostkarte an die Versandstelle in Luxemburg geschickt. Die Retourpostkarte wurde mit der Anwort an ihn zurückgesandt. Die Marke wurde in Luxemburg entwertet - eine echte und legitime Auslandsverwendung.

Beste Grüsse!

Lars


 
cilderich Am: 11.12.2016 19:51:12 Gelesen: 32595# 9 @  
@ Lars Boettger [#8]

Hallo,

ein sehr schönes Stück in seltener Verwendung. Herzlichen Dank für die Einstellung.

Gruß cilderich
 
2huhu Am: 14.12.2016 16:37:43 Gelesen: 32544# 10 @  
Hallo,

ich habe meine Sammlung durchgesehen und bin auch ein bisschen fündig geworden:



Brief (1-20 g) vom 06.08.1941 von Berlin NW nach Budapest (Ungarn) frankiert mit je einer Sondermarke zu 8 und 12 Pfennig (=20 Pfennig). Nach Ungarn galt ein ermässigtes Auslandsporto. Bedingt durch die hohen Zuschläge kostete dieser Brief den Absender 70 Pfennig.

Grüßle
Holger Reichert
 
2huhu Am: 16.12.2016 14:04:24 Gelesen: 32496# 11 @  
Hallo,



Auslandsbrief (1-20 g) vom 21.04.1944 von Bad Godesberg nach Rotterdam in den Niederlande frankiert mit einer Sondermarke zu 12 Pfennig.

Grüßle
Holger Reichert
 
cilderich Am: 23.12.2016 14:07:52 Gelesen: 32404# 12 @  
@ 2huhu [#10]

Sehr schönes Stück, besonders auch die teuren Zuschlagsmarken und dann nach Ungarn mit seinem Spezialporto.
 
cilderich Am: 23.12.2016 14:10:47 Gelesen: 32403# 13 @  
Ich zeige mal wieder etwas aus Böhmen und Mähren. Auch hier gab es meist nur Sonderzuschlagsmarken, aber auch die zuschlagsfreien Marken sind nicht so oft zu finden. Hier die Wagner Ausgabe auf portogerechtem Brief.


 
cilderich Am: 23.12.2016 19:41:28 Gelesen: 32375# 14 @  
Bezüglich des Sonderportos nach Ungarn und in die CSR galt dieses übrigens nicht nur für Standardformate, sondern auch darüber hinaus. Die 2. Gewichtsstufe in die CSR kostete 35 und nach Ungarn 30 Rpf. statt sonst fälligen 40 Rpf. Diese Portostufen sind nicht so häufig. Hier möchte ich ein recht kurioses Stück nach Ungarn zeigen, dass sicher sammlerisch beeinflußt wurde mit seiner akkurat aufgebrachten Frankatur, den Randstücken und der gedruckten Adresse, aber der Brief lief was der Ankunftstempel zeigt (daher Abbildung der sonst reizlosen Rückseite). Hier waren 60 Rpf. fällig und wurden durch 10 x 6+19 Rpf. Reichsparteitag 1939 abgegolten. Wer sonst solche Stücke zeigen kann tue es bitte, das wäre doch wirklich interessant.


 
cilderich Am: 26.12.2016 20:04:47 Gelesen: 32322# 15 @  
Hallo,

bisher läuft das ganze hier etwas schleppend. Das finde ich schade, denn in diversen Philatelie-Zeitschriften wird in der letzten Zeit dafür geworben, dass es viele interessante Nischengebiete gibt, die man bearbeiten kann, so ist es und das hier behandelte wäre ein solches. Mir macht es viel Freude, also werde ich einfach mal fortfahren Belege zu zeigen, denn so kommt vielleicht doch der eine oder andere auf den Geschmack. Ich zeige auch diverse Besonderheiten, die ich häufig "fand" oder auch günstig erstehen konnte, somit möge auch der Spürsinn geweckt werden. Mein Eindruck ist: Fast alles was denkbar ist gibt es auch, man muß es halt finden. Dazu ist dieses Forum auch gedacht solches zu zeigen, also nur zu.

Ich zeige einfach mal zwei Einzelfrankaturen aus Block 2, sicherlich nicht häufig, aber wer zeigt zB eine EF des Blocks? Denkbar als Eilbrief auf 2. Portostufe in die CSR. Ich bin sicher das gibt es, ich habe es nicht, aber vielleicht jemand, der es hier zeigen kann?

1. EF der 10 RPF als ermäßigte Postkarte nach Ungarn
2. EF der 50 RPf als ermäßigter Brief in die CSR per Einschreiben


 
cilderich Am: 26.12.2016 20:17:26 Gelesen: 32320# 16 @  
Und noch ein spannendes Stück. Die Michel-Nr. 697 als Ef nach Spanien mit allen zu dieser Zeit "fälligen" Zensurvermerken. In Spanien tobte ein blutiger Bürgerkrieg, der für das "offizielle" Deutsche Reich, auf der Seite der Francisten kämpfend, auch ein Übungsfeld für den 2. Weltkrieg darstellte. Und jemand hatte ebendort einen Adressaten, dem er diese sowieso schwierig zu beschaffende, und limitierte Marke, nicht im Brief postfrisch, sondern als Frankatur schicken wollte. Das macht diesen Brief so beachtlich und zeitgeschichtlich. So sehe ich es jedenfalls, auch wenn er genau dadurch vielleicht etwas "unansehnlich" wirkt.


 
cilderich Am: 02.01.2017 16:08:17 Gelesen: 32216# 17 @  
Das Thema mit den ermäßigten Gebühren gefällt mir im Besonderen, deshalb halte ich auch nachhaltig Ausschau nach solchen Belegen. Das Hübsche daran ist, dass sie zuerst unscheinbar wirken, aber durch ihre spezielle Portostufe, und damit auch oft über ihre Versendungsform aufscheinen. Als Beispiel dafür die 40 RPF aus dem 2. Olympiasatz von 1936 als Einschreibenkarte in die CSR. Die Verwendung ins nicht ermäßigte Ausland für einen Brief der 2. Gewichtsstufe ist häufiger.


 
cilderich Am: 02.01.2017 16:26:49 Gelesen: 32211# 18 @  
Und dann ein Stück, das nebenbei wieder geschichtliche Einblicke ermöglicht. Eine Postkarte im ermäßigten Tarif von 10 RPF in die Slowakei. Mittlerweile war die Tschechei besetzt und dem Deutschen Reich assimiliert worden. Die Slowakei existierte als "Marionetten"-Staat fort. Für die Zensur war Wien zuständig. Die dortige Auslandsbriefprüfstelle wurde 10-11/39 eingerichtet und ab 12/39 wurden Verschlußstreifen auch als Kennzeichnung der Zensur eingesetzt, Prüfstempel wurden erst ab 1940 verwendet, wie auch handschriftliche oder gestempelte Prüfervermerke. Diese Karte lief 12/39, es gab noch keine Prüfstempel oder andere vorgenannte Prüfervermerke und ein Verschlußstreifen auf einer Karte macht eher keinen Sinn. Somit wäre also einer der genannten Vermerke auf dieser Karte ein Hinweis auf Verfälschung und eben nicht das Fehlen der Selbigen. Diese Sachverhalte finde ich dann quasi mindestens so spannend wie die Einzelfrankatur als solche.


 
cilderich Am: 02.01.2017 16:40:03 Gelesen: 32205# 19 @  
Hier dann noch eine EF, die, so sie aus dem 2. Olympiasatz 1936 stammte, schön, aber nicht sehr spektakulär wäre, da sehr viele Ausländer, die die Spiele besuchten, ihre Postkarten eben mit der 15 RPF aus dem Satz frankierten. Hier aber die gleiche Marke aus dem Block, was der vorhandene Rand klar belegt.


 
asmodeus Am: 04.01.2017 15:45:06 Gelesen: 32146# 20 @  
Mischfrankatur Mi.Nr. 751 und 518 & 519 in die Niederlande gelaufen. Zensurstempel in rot abgeschlagen.


 
asmodeus Am: 04.01.2017 15:45:58 Gelesen: 32145# 21 @  
Mischfrankatur Mi.Nr. 753, 755 und 756 in die Niederlande.


 
hajo22 Am: 04.01.2017 18:04:11 Gelesen: 32124# 22 @  
@ asmodeus [#21]

Gibt es eine Möglichkeit mit Dir in Kontakt zu treten? Du hast keine Philaseiten-Mailadresse, aber ich bin unter meiner erreichbar. Vielleicht meldest Du Dich mal bei mir. Wäre schön.

Viele Grüße, hajo22
 
hajo22 Am: 05.01.2017 12:16:49 Gelesen: 32087# 23 @  
Philatelistisch frankierter Geschäftsbrief über 20gr aus dem Jahr 1935 nach New York. Um 2 Pf. überfrankiert.



VG, hajo22
 
cilderich Am: 06.01.2017 14:29:19 Gelesen: 32038# 24 @  
Hier auch eine EF der 15 RPF Welttreffen der HJ 1935. Die Marke war für die Postkarten der "vielen HJ`ler der Welt" in die Heimatländer gedacht. Meist taucht die Marke eben auf normalen Auslandskarten auf. Hier mal die Variante als Gebühr für eine schwere Drucksache. Interessant ist auch der Absender, deshalb auch Teilkopie der Rückseite.


 
cilderich Am: 06.01.2017 14:45:47 Gelesen: 32035# 25 @  
Hier ein Beispiel für die Verwendung der diversen Blocks der fraglichen Zeit. Als Block 7,8,9,11 ausgegeben wurden gab es kein "Europaporto" also wurde auffrankiert. Ich habe diese Blocks somit nur in MiF. Hier die Nr 7, die vermeintlich unspektakulärste Variante, aber immerhin nach Mexiko. Eine eher ungewöhnliche Destination.


 
cilderich Am: 06.01.2017 14:57:34 Gelesen: 32033# 26 @  
Ich hatte schon einige Zusammendrucke aus Heftchen respektive Heftchenseiten gezeigt. Hier ein sicherlich nochmals schönes Stück einer MEF des Zusammendruckes der 4+6 RPF Wagnerausgabe als 20 RPF Gebühr, ermäßigt, nach Ungarn. Da ich die Marken dieses Satzes für einige der Schönsten der fraglichen Zeit halte ist dieser Brief auch einer attraktivsten für mich.


 
cilderich Am: 06.01.2017 15:17:23 Gelesen: 32030# 27 @  
Hier eine interessante MiF. Erstmal kleben je 5x 662 und 663 auf dem Brief dann noch eine Zufrankatur aus Hindenburgmarken. Der Absender wollte, vermutlich als Sammler, die Unterschiede der beiden Volksabstimmungsmarken aus Wien und Berlin dokumentieren. Dies allerdings einem Empfänger in der ehemaligen Kolonie Südwestafrika gegenüber. Es ist auffällig, dass, obwohl SWA ehemalige deutsche Kolonie war, das Sendungsaufkommen nicht so hoch war. Weiterhin interessant ist, dass der Flug über Griechenland führte, denn der schwarze Stempel auf der Vorderseite ist ein griechischer Devisenkontrollstempel. Hier kann man auch gut die sehr deutlichen Unterschiede der beiden Marken 662 und 3 erkennen. Schönes Stück, oder?


 
hajo22 Am: 06.01.2017 22:58:33 Gelesen: 31997# 28 @  
Olympia-Ganzsache Sommerspiele 1936 mit Zusatzfrankatur Olympiamarken per Einschreiben nach Slowenien. Sonderstempel und Sonder-R-Zettel "Berlin Olympia-Stadion (Presse)". Vorder- und rückseitig frankiert mit insgesamt 46 Pf. und damit um 1 Pf. überfrankiert.



VG, hajo22
 
cilderich Am: 15.01.2017 16:40:58 Gelesen: 31908# 29 @  
Ich hatte ja weiter oben geschrieben, dass ich die Wagner Ausgabe für sehr gelungen halte, daher möchte ich einfach auch mal wieder einen passenden Beleg zeigen. Dieser ist nicht nur dem Wagnersatz entnommen, sondern zeigt auch wieder eine Sonderportoverwendung. Es handelt sich dabei um die meines Wissens nach sehr seltene Ef der 20 RPF in die CSR.


 
cilderich Am: 15.01.2017 16:46:53 Gelesen: 31904# 30 @  
Na und dann möchte ich gleich noch dem Sonderportothema mit einem weiteren, durchaus nicht alltäglichem, Stück treu bleiben. Auch im sogenannten Ständesatz gab es eine 20 RPF Marke, die sich somit natürlich für eine Versendung in die CSR eignete, was hier auch erfolgte und dann auch noch im Eckrandstück, das macht das Ganze nochmals spektakulär.


 
cilderich Am: 15.01.2017 17:00:43 Gelesen: 31894# 31 @  
@ cilderich [#18]

Kürzlich las ich die Nachträge zum Zensurpostkatalog des 2. WK von Herrn Landsmann etwas aufmerksamer, und dort kann er zeigen, dass die Wiener Prüfstelle am 01.12.39 ihren Dienst aufnahm.
 
cilderich Am: 21.01.2017 14:36:42 Gelesen: 31833# 32 @  
Ränder und vor allem Eckränder von Marken auf Brief sind aus dem Deutschen Reich nicht so häufig, deshalb ist es auch immer schön mal wieder ein Stück zu finden. Jedenfalls gibt es hier mal den Höchstwert aus dem 2. Olympiasatz von 1936 in MiF mit dem 15 Pfennig Wert als portogerechtes Einschreiben mit Sondereinschreibezettel und Stempel jeweils vom Reitplatz, wozu natürlich der 40 Pfennigwert auch sehr gut paßt.


 
hajo22 Am: 02.02.2017 11:33:32 Gelesen: 31689# 33 @  
Einschreibbrief aus Hamburg vom 20.12.1937 nach New York, Ankunftsstempel 29.12., frankiert mit diversen Werten der WHW-Serie von 1937 zu insgesamt 1 RM (= Auslandsbrief der 4.Gewichtsstufe bis 80gr. = 70 Pf. + R-Gebühr 30 Pf.).

Leitvermerk auf dem Brief: Mit Dampfer "Hamburg" (Hamburg-Amerika-Linie).



VG, hajo22
 
cilderich Am: 03.02.2017 14:09:12 Gelesen: 31658# 34 @  
@ hajo22 [#33]

Hallo,

vielen Dank für die Einstellung. Höhergewichtige Stücke, vor allem mit Sondermarken sind nicht häufig!!
 
cilderich Am: 03.02.2017 14:16:35 Gelesen: 31657# 35 @  
Hallo,

ich komme nochmals auf den 2. Olympiasatz zurück. Hier die 25 RPF in ihrer Standardverwendung als einfacher Auslandsbrief, aber mit Sonderstempel aus dem Stadion vom 4. Tag der Spiele. So grüßte man relativ häufig ins Ausland, aber nichts desto trotz ist der Brief eine sehr hübsche Darstellung dieser Frankatur.


 
cilderich Am: 03.02.2017 16:21:50 Gelesen: 31639# 36 @  
Hier gilt wieder: Sieht unspektakulär aus, aber eine MEF dieser Marke gelingt nur über die Firmenpost, da die Zensur existierte, was der "Ad" Stempel darlegt.

Attraktiv.


 
cilderich Am: 18.02.2017 13:08:56 Gelesen: 31518# 37 @  
Hier nochmal etwas in Bezug auf die Sonderporti z.B. nach Ungarn. Eine Satzfrankatur mit Zusatz, aber korrekt portogerecht. So etwas finde ich hübsch und nehme es gerne in die Sammlung auf.

Herzliche Grüße cilderich


 
hajo22 Am: 18.02.2017 19:05:34 Gelesen: 31497# 38 @  
Ansichtskarte vom Olympischen Dorf frankiert mit 15 Pf. Olympiamarke in die Schweiz. Gestempelt mit SSt "Berlin Olympisches Dorf - XI. Olympiade 1936" 4.8.36.



VG, hajo22
 
hajo22 Am: 18.02.2017 22:06:02 Gelesen: 31476# 39 @  
Einschreib-Auslandsbrief mit Block 7 + Zusatzfrankatur auffrankiert zu insgesamt 55 Pf. (R-Gebühr= 30 Pf. + Auslandsbrief bis 20g= 25 Pf.) Couvert war wohl leer gewesen bzw. hatte ein Schreiben auf hauchdünnem Luftpostpapier beinhaltet (vermutlich reine Sammlerpost). Gestempelt Berlin 20.4.1937 SSt und Tagesstempel Berlin SW 68. Ankunftsstempel Davos-Platz 21.4.37.



Mein einziger Hitler-Block in Auslandsverwendung.

VG, hajo22
 
cilderich Am: 24.02.2017 12:48:28 Gelesen: 31392# 40 @  
Hallo,

hier noch ein Beispiel für die Verwendung von Eckrändern. Hier wurde der ganze Satz vom Eckrand stammend verklebt, das führt dann zwar zu einer gewissen Überfrankatur, ist aber so trotzdem ungewöhnlich.

Herzliche Grüße cilderich


 
cilderich Am: 24.02.2017 13:13:18 Gelesen: 31378# 41 @  
Auch noch eine Einzelfrankatur aus der Kriegszeit, zu dieser Zeit sind Auslandsfrankaturen relativ seltener, da der Versand stark reglementiert war und die Post zensiert wurde (Ad Stempel aus München). Hier die MiNr 837 in die Schweiz. Das ist sicherlich noch die häufigste Verwendung, gefolgt von Frankreich.


 
cilderich Am: 24.02.2017 13:49:28 Gelesen: 31370# 42 @  
Hier wäre dann eine Variante nach Frankreich. Diesmal die MiNr 880 mit Zensur über Frankfurt aus einem Arbeiterlager (s. Absender). Das es sich hier wohl nicht um einen Zwangsarbeiter handelte dürfte die Frankatur beweisen, denn wenn ich von jemandem gezwungen werde unterstütze ich ihn nicht auch noch finanziell, was ja hier durch den Zuschlag von 10 Rpf erfolgte. Diese Marke war die letzte des Deutschen Reiches, die explizit für den Auslandspostkartentarif aufgelegt wurde. Na ja, es schrieben ja auch nur noch wenige Personen ins Ausland auch nach Frankreich. Zirka 3 Wochen später, nachdem die Karte abgesandt wurde, erfolgte die Landung in der Normandie.


 
cilderich Am: 24.02.2017 14:59:16 Gelesen: 31360# 43 @  
Hier eine um 1 Rpf überfrankierte Versendung nach Frankreich mit einer nicht so häufigen Durchlaufzensur aus Frankfurt.


 
cilderich Am: 09.03.2017 15:46:37 Gelesen: 31179# 44 @  
Hallo,

heute mal wieder etwas "Buntes". Das Besondere daran ist per Stempel hervorgehoben. Der Brief lief aus der Ostmark nach Liechtenstein und es gab kein sog. Europaporto; allerdings gab es den Grenzverkehr und unter diese Regelung fiel dieser Brief, so dass er statt 55 Rpf mit 42 Rpf korrekt frankiert ist. Was allerdings diese gebührenbegünstigte Regelung konterkarierte war die Zensur. Die Regelung bestand ja, weil der Weg von einem Ort auf der einen Grenzseite zum anderen auf der Gegenseite so kurz war, dass quasi kein größerer Aufwand für die Beförderung bestand als z.B. für einen Ortsbrief, denn die Bearbeitung war damals dezentral, fand also vor Ort statt und nicht in einem "Briefzentrum".

Auch existierende Austauschpostämter für Auslandspost wurden nicht genutzt für den Grenzverkehr. Aber es gab die Zensur, und damit war die Regelung eigentlich hinfällig, denn egal wie nah sich die Orte waren, es ging bezüglich der Schweiz und Liechtenstein halt erst einmal nach München. Solche Briefe sind nicht so häufig und meist nur mit Dauermarken frankiert.

LG cilderich


 
cilderich Am: 09.03.2017 16:41:21 Gelesen: 31166# 45 @  
Hallo,

hier noch ein interessantes Stück, wenn auch wieder "etwas für die Nische". Eine Mischfrankatur in die Schweiz. Das Interessante daran ist die Marke zu Hitler´s Geburtstag 1942. Diese Marke war die Letzte des Deutschen Reiches, die eine vorbestimmte Gültigkeit aufwies, und zwar den 31.12.1942. Alle Marken, die danach erschienen, waren bis Mai 1945 gültig. Und dann wird diese Marke am 13.9.1943 verwendet. Sie war ungültig, wurde aber perfekt gestempelt und durchlief alle postalischen und zensorischen Kontrollen und kam an. Eher kurios aber nett.


 
olli0816 Am: 10.03.2017 12:56:04 Gelesen: 31203# 46 @  
Brief von 1934 von Efringen nach Sankt Gallen als Einschreiben mit den 3, 4, 8 und 40 Pfennig Marken.



[Redaktionell kopiert aus dem Thema "Deutsches Reich Belege mit Sondermarken 1933 bis 1945 "]
 
hajo22 Am: 05.04.2017 20:13:14 Gelesen: 30813# 47 @  
Kompletter Satz WHW 1937 (Schiffe) auf Einschreibbrief in die USA. Gestempelt Berlin W 8 qq am 22.11.37, Ankunft 30.11. in Concord. Der Absender verwendete ein Couvert des seinerzeit und auch heute sehr bekannten Hotels "Adlon".



VG, hajo22
 
hajo22 Am: 13.04.2017 18:15:53 Gelesen: 30570# 48 @  
25 Pf. aus dem Winterhilfswerk-Satz 1937 (Schiffe) auf Brief nach Baltimore/USA. Gestempelt Bad Wilsnack am 10.11.37.

Der Brief wurde zur Devisennachschau zollamtlich geöffnet.



BG, hajo22
 
cilderich Am: 29.04.2017 13:42:08 Gelesen: 30179# 49 @  
Beste Grüße,

etwas Neues aus dem Bereich: Kurios. Es handelt sich um eine Postkarte zu ermäßigter Gebühr aus Lörrach nach Basel, somit 6 Rpf statt 15 Rpf. Da aber der 2. Weltkrieg begonnen hatte mußte die Karte, statt eben mal "über die Straße", nach Frankfurt, denn hier war zu dieser Zeit die Zensur für die Schweiz verortet. Die Karte direkt aus Frankfurt hätte eben 15 Rpf gekostet. Ein schönes Beispiel für das Vorgehen: " Alles kann gänzlich unlogisch sein, Hauptsache es ist politisch korrekt, oder politisch legitimiert".



Herzliche Grüße cilderich
 
cilderich Am: 19.05.2017 16:27:03 Gelesen: 29847# 50 @  
@ cilderich [#25]

Hallo,

in o.g. Beitrag hatte ich Block 7 vorgestellt. Auch die anderen Stücke gab es mit Auffrankatur ins Ausland. Eben fand ich in meinem Fundus Block Nr. 9, den ich hier zeige. Es ging nach Schweden, was keine so ungewöhnliche Destination darstellt.

Beste Grüße cilderich


 
cilderich Am: 10.08.2017 15:01:32 Gelesen: 28179# 51 @  
@ cilderich [#14]

Hallo mal wieder. In o.g. Beitrag hatte ich die besonderen Frankaturmöglichkeiten nach Ungarn, resp. der Tschechoslowakei angesprochen.

Hier möchte ich erneut einen solchen Beleg vorstellen. Eine MEF der 757. Schon des Portowertes her nicht so häufig, und dann per Einschreiben Luftpost nach Ungarn, mit Zensur. Von solch einer Frankatur wird es nicht allzu viele geben, was aber auf alle MEF dieser oder ähnlicher Marken zutrifft. Was natürlich auch interessant ist, der Absendeort im Sudetenland.

Herzliche Grüße cilderich

,
 
cilderich Am: 14.09.2017 18:01:01 Gelesen: 27245# 52 @  
@ cilderich [#15]

Hallo,

häufig sind die beiden Belege, die ich heute zeigen möchte nicht. Man sieht solche Frankaturen nicht selten auf Auktionen, aber dann nicht portogerecht.

Hier 2 PORTOGERECHTE Marken aus Block 2 in EF nach Ungarn wohin das Sonderporto von 10 Rpf für Karten und 20 Rpf für "Standardbriefe" galt, wie auch in die CSR. Beide Briefe sind gelaufen, wie über die Ankunftsstempel ersichtlich.

1. Brief (20 Rpf)
2. Einschreibebrief (20 Rpf + 30 Rpf)

,

,

Beste Grüße cilderich
 
Manne Am: 14.09.2017 21:04:39 Gelesen: 27222# 53 @  
Hallo,

ein Einschreib-Brief nach Schaffhausen vom 25.03.1944.

Gruß
Manne


 
Fiete Am: 13.02.2024 13:05:17 Gelesen: 525# 54 @  
Hallo zusammen,

um das Thema wiederzubeleben, hier ein eingeschriebener Auslandsbrief der zweiten Gewichtsstufe von München nach Mexiko-Stadt, frankiert mit den beiden Höchstwerten der Nothilfe-Ausgabe von 1935.



Viele Grüße
Stefan
 
bayern klassisch Am: 14.02.2024 09:31:38 Gelesen: 474# 55 @  
Liebe Freunde,



heute zeige ich eine EF der 40 Pfg. portogerecht für einen Brief der 2. Gewichtsstufe ins nicht portomoderierte Ausland, hier an den Käseexporteur G. Roth & Co. A.-G. in Burgdorf. Leider kann ich weder den Ort, noch das Datum lesen - der Anbieter konnte es, aber ich habe die Daten dazu leider schon gelöscht.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
cilderich Am: 14.02.2024 16:14:00 Gelesen: 444# 56 @  
@ Fiete [#54]

Hallo.

Ganz herzlichen Glückwunsch zu Deinem großartigen Beleg. Ein mit Sicherheit höchst seltenes Exemplar mit sehr guter Destination und sehr guter Portostufe, eben portogerecht.

Herzliche Grüße cilderich
 
HWS-NRW Am: 14.02.2024 17:04:05 Gelesen: 428# 57 @  
@ bayern klassisch [#55]

Eine "ketzerische" Frage, warum unterscheidet Ihr bei diesem schönen Thema zwischen Inlands- und Auslandspost, so viele Beleg kommen da doch gar nicht zusammen wie z.B. bei den INFLA-Freunden.

mit Sammlergruß
Werner
 
cilderich Am: 14.02.2024 17:31:40 Gelesen: 423# 58 @  
@ HWS-NRW [#57]

Hallo.

Ich hatte vor Jahren dieses Thema mal ausgelobt. Der Grund war, dass ab 1939 Auslandspost und eben vor allem mit Sondermarken, oft mir exorbitant Zuschlägen für den Kulturfond des " Führers", nochmals seltener waren als Inlandsverwendungen. (S. Auch Post 1 des Themas).

Grüße cilderich
 
bayern klassisch Am: 14.02.2024 18:25:19 Gelesen: 415# 59 @  
@ HWS-NRW [#57]

Hallo Werner,

ich hatte ja immer im selben Thread meine 1934-er Nothilfebelege gezeigt und bin zufällig auf diesen Thread gestoßen, der für meinen heute gezeigten Brief ja auch passend ist. Daher wollte ich selbst ihn in beiden Threads zeigen, ehe andere das machen (wollen/dürfen/müssen).

Der Brief stammt aus Hanau, wie mir einer mit besseren Augen als den Meinen geschrieben hat.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Fiete Am: 18.02.2024 12:59:39 Gelesen: 297# 60 @  
@ cilderich [#56]

Vielen Dank für die Glückwünsche! Ich habe den Beleg tatsächlich für kleines Geld auf Ebay entdeckt.

Hier nun ein Streifband einer Auslandsdrucksache bis 150 g von Aurich nach Carahue in Chile.



Viele Grüße
Stefan
 
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