Thema: Indien: Indische Staaten Jammu und Kaschmir: Marken bestimmen
Martin de Matin Am: 02.01.2021 00:34:27 Gelesen: 4390# 10@  
@ Koban [#9]

Ich fange mit der mittleren Marken an. Es ist vermutlich die MINr.11, denn das Erscheinungsbild ist typisch für Wasserfarbe. Vorsicht bei der Farbangabe; im Michel von 2003 wird die billigste Farbe mit lilarot bezeichnet. Es ist aber eher rot sowie es Gibbons auch bezeichnet.

Die MiNr.6 bis 13 und 44 bis 51 wurden von der gleichen Platte gedruckt. Die Platte bestand aus vier Marken; 3 Stück zu 1/2 Anna und eine 1 Anna und wurde in Dschammu verwendet (schwarze oder lila Stempelfarbe).



Ich habe die Zeichen aus dem inneren Oval, die für die Wertangabe typisch sind, in der Abbildung links vergrössert. Bei der 1 Anna sind bei diesen Ausgaben zwei Reihen von Schriftzeichen unter der Wertangabe.

Es wurden mehrere 4er-Bogen auf ein Blatt Papier gedruckt. Wenn man sich deine Marke ansieht stellt man weitere rote Farbe links von dem eigentlichen Bild der 1 Anna fest. Man könnte vermutlich sagen, das deine Marke einen Zwischenstegansatz hat, und somit Teile einer benachbarten 1/2 Anna hat. Nicht jubeln über ein vermeintlich teures Stück, denn es gibt zusammenhängende Bogen bzw. Bogenteile die bei weiten nicht so hoch bezahlt werden, wie es bei den ersten Marken von Bayern der Fall ist. Meistens ist der Abstand der Bogen zueinander grösser.



Die dritte Marke ist die MiNr.58 und wurde in Kaschmir ausgegeben. Der typisch Stempel für diese Ausgabe ist ein orangeroter Stempel. Die Marken wurden auf einer gemeinsamen Platte mit der halb Anna gedruckt. Die Platte bestand aus 20 mal der 1/2 Anna und 5 mal der 1 Anna, wobei jede Wertstufe getrennt gedruckt wurde. Deshalb sind am Oberrand der 1 Anna auch Teile einer 1/2 Anna zu sehen.



Die Wertangabe sieht auch so aus wie bei der 4er-Platte von Dschammu, allerdings sind hier drei Reihen von Schriftzeichen unter der Wertangabe. Ein weiterer Unterschied zur 4er-Platte, ist das grosse Oval schmaler und vollständig ist. Bei dem dünnen Papier ohne Streifung kann es auch eine Täuschung sein, da bei dem indische Papier eine Streifung mehr oder weniger deutlich sichtbar ist. Die Ausgabe wurde ja längere Zeit verwendet, somit kommen verschieden Variationen des Papiers vor.

Dein Stück stammt von Feld 1 des Bogens. Ich habe dein Stück über den Bogen gelegt und es passt zu diesem Feld, denn es gibt auch eine Fälschung in Wasserfarbe, die aber im Motiv abweicht.

Nun zu der blauen Marke. Der rote Stempel und das schmale Oval zeigen, das es sich um MiNr.55 aus Kaschmir handelt. Das Zeichen für die Wertangabe ist das gleiche wie bei der 4er-Platte; auch die Inschriften sehen ähnlich aus. Da jede Marke einzeln in die Druckplatte eingeschnitten wurde, kann man auch die Position im Bogen bestimmen, sofern die Druckausführung es zulässt.

Gruss
Martin
 
Quelle: www.philaseiten.de
https://www.philaseiten.de/thema/13076
https://www.philaseiten.de/beitrag/254796