Thema: Dieter Schaile: Kritik an der bescheidenen Werbung für die IBRA 2023
Jürgen Häsler Am: 27.07.2023 00:24:35 Gelesen: 3142# 25@  
@ filunski [#23]

dein Versuch dem "Südwesten" die Ehre zu retten, so interpretiere ich jedenfalls deine Worte, ehrt dich sehr und beruhigt mich. Scheint es doch im Südwesten noch vernünftig tickende Philatelisten zu geben (wovon ich vor Veröffentlichung der "Schaile Kritik" immer ausgegangen bin). 

Hallo Peter,

genau darum geht es, um "Ehrenrettung". Ich möchte nicht, dass in der Öffentlichkeit der Eindruck entsteht, im Südwesten der Republik leben nur Philatelisten von einem Volk von "Dauernörglern", die bei der IBRA nun unbedingt das Haar in der Suppe suchen müssen und nicht ohne " Plakate, Flyer oder Aufkleber" glücklich werden können.

In der Sache stellt sich doch die Frage, wie eine philatelistische Großveranstaltung (IBRA) im Jahr 2023 beworben werden muss. Und das läuft halt anders ab, als noch im Jahr 1983.

Hier ein kleiner Ausschnitt aus meiner Stellungnahme:

Weitere Mangelware waren Plakate, Flyer oder Aufkleber und da spricht man von Werbung, da kann ich in Eurem/Ihrem Namen nur sagen, schade, schade.

Werbung auf Papier (Flyer und Plakate) ist leider "mega-out", wie viele Jugendliche es ausdrücken würden.

Woran man diese Tatsache erkennen kann ?


REWE, mit einem Umsatz im Jahr 2022 von fast 85 Mrd. Euro einer der größten Einzelhändler in Deutschland, verzichtet künftig auf Werbeprospekte aus Papier. Beworben wird dieser "Verzicht" auf „Papier- Werbung“ mit der (jährlichen) Einsparung von mehr als:
73.000 Tonnen Papier
70.000 Tonnen des Treibhausgases CO2
1,1 Millionen Tonnen Wasser
, also mit einer "ökologischen" Begründung.

Die Manager von REWE haben aber allerdings vor allem eines kapiert:
In der werberelevanten Zielgruppe der 14-49-jährigen hat inzwischen JEDER ein Smartphone oder ein Tablet. Wenn sich jemand über die aktuellen Sonderangebote von REWE informieren will, reicht ein kurzes Tippen auf das App-Symbol der REWE-App im Smartphone. Das ist um vieles schneller und bequemer als das Suchen und Blättern in Prospekten aus Papier, die irgendwann als Altpapier entsorgt
werden müssen.

Nun hat der Einzelhandel nur am Rande mit Briefmarken zu tun. Aber doch wohl die MICHEL-Kataloge sind für Philatelisten wichtig.

Der neue MICHEL Deutschland 2023/2024 kostet in Papier EUR 79,--.
Als E-Book EUR 55,--. Also satte EUR 24,-- oder gut 30 % billiger, wenn man das Internet nutzt, nutzen will oder nutzen kann.


Alle 16 neuen MICHEL-Europa-Kataloge 2023/24 kosten als E-Book zusammen EUR 299,--.
Man kann dann die 12.000 Seiten 5 Jahre lang online nutzen.

Als gedruckte Kataloge kosten die 16 Bände ex Emission 16 x EUR 72,--, also mithin EUR 1152,--, sofern man jeden Band einzeln sofort nach Erscheinen kauft. Online also gerade mal knapp 26 % des Preises der gedruckten Kataloge. Viele Vereine werden in Zukunft durchaus gezwungen sein, mit ihrem Geld sorgsam zu haushalten.

Und wie kann ich als „normaler“ BUND-Sammler die Matrix-Codes der ab 2022 herausgegebenen Briefmarken auslesen, ohne Post & DHL-App und das Internet ?
...
Die Briefmarkensammler der Zukunft muss ich im Internet suchen, in Internet-Foren und den sozialen Medien, wo sich die Generation „Internet" tummelt.
Der BDPh hat das erkannt, der LV Südwest leider immer noch nicht.

...

Die Verdienste von Dieter Schaile in der Philatelie sind unbestritten. Und natürlich kann und darf er seine persönliche Meinung kundtun, das versteht sich von selbst.

Wirklich problematisch ist im ganzen Vorwort nur ein einziger Halbsatz:
da kann ich in Eurem/Ihrem Namen nur sagen, schade, schade.

Nein sorry, das kann er leider nicht.

Im übrigen hat Ulrich Möller in [#24] völlig Recht. Wir sollten uns der Sacharbeit zuwenden und dieses "verunglückte" Vorwort "abhaken".
 
Quelle: www.philaseiten.de
https://www.philaseiten.de/thema/18336
https://www.philaseiten.de/beitrag/322799