Thema: Deutsche Post stellt innerdeutsche Brief-Nachtflüge ein
DL8AAM Am: 12.04.2024 02:06:25 Gelesen: 679# 20@  
@ jmh67 [#18]

Ob nun E+1 auf Teufel komm 'raus bleiben muss, wäre noch zu überlegen. E+2 sollte jedenfalls möglich sein, denn ...

Da die Post von der Grundkonstellation ja nur eine notwendige "Sache", einen Bedarf, bedienen muss, da sie nicht einfach nur "da sein" muss, ist sogar ein E+4 (oder auch "1x pro Woche") "akzeptabel", solange die entsprechenden Rahmenbedingungen diese Vorgabe "erfüllen". Das heisst, wenn gesetzliche Fristen o.ä. für den Bürger (etc.) ebenfalls entsprechend angepasst werden, ist (wäre) alles OK (in meinen Augen). Der "echte" Bedarf an E+1 ist inzwischen so gering, dass die Unterhaltung einer entsprechenden Infrastuktur in keinem sinnvollen Verhältnis mehr zu den Kosten steht (zumindest für eine "kommerziell agierende Institution"). Ohne die querfinanzierende Werbung (zum Glück) wäre das traditionelle Postwesen in D überhaupt nicht mehr wirtschaftlich tragbar (für ein kommerzielles Unternehmen), oder wird extrem verteuert. Hier macht die Einstellung des Nachtflugsystems eben auch durchaus Sinn, aber eben auch nur, wenn E+4+x für den Bürger "akzeptabel" gemacht wird. Ein einseitiges E+4 durch die (private) Post ist zumindest ein absolutes No-Go!

Ein Digitalisierungszwang für den Bürger ist aber auch keine Alternative - und gerade heute kam im TV eine Erhebung, dass je nach Gruppe, immer noch 10% +/- der Bürger scheinbar (immer noch) nicht online sind, bzw. sogar um die 20% nicht zuverlässig online zu erreichen sind, sogar in der Gruppe U20. Inzwischen werden bei den U20-ern hier in D sogar immer mehr, denn viele U20-er sind oft eher Social Media-connected, als aktiv old styed per Email. Zumindest waren hier in D bisher sämtliche "verifizierte" Parallel-Email-Systeme für den Normal-Bürger Fehlschläge. Und das ist kein Problem der mangelnden Digitalisierung.

Stellt der Staat, als Alternative zum Briefträger, mir kostenlos einen PC ins Wohnzimmer, schult mich und "zahlt" er für die laufende Unterhaltung, für Updates bzw. "Betreuung", damit der Staat mir seine Bescheide rechtssicher zustellen kann? Statt einem Briefkasten für 10 € am Haus. Staatliche Dienstleistungen nur noch an Onliner? Oder staatliche Straf-Mehrkosten-Entgelte für Nichtonliner? Die Alternative zur Post wären dann, wie vor Jahrhunderten, "staatliche Botendienste"?

Zumindest sind traditionelle Fristsetzungen à la 1-2 Wochen bei E+4 auf jeden Fall stark diskutabel. Das ist das eigentliche Problem.

Beste Grüße
Thomas
 
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