Thema: Ebay entfernt künftig alle Angebote von Cryptomarken mit NFT's
Holo-Gert Am: 24.04.2024 12:53:03 Gelesen: 367# 3@  
Dass ebay konsequent diese Angebote nicht mehr zulässt oder gar entfernt, ist tatsächlich verständlich. Denn Kryptomarken bestehen ja aus zwei "Teilen", der physischen Marke und ihrem "digitalem Zwilling", also einem NFT. Dieser NFT kann in eine persönliche wallet eingelesen werden.

Somit könnten diese 2 Bestandteile der Kryptomarke völlig unabhängig voneinander gehandelt werden. Die physische Marke könnte auf dem normalen Briefmarkenmarkt verkauft werden, der ihr zugeordnete NFT könnte z.B. bei Opensea virtuell gehandelt werden. In der logischen Konsequenz gäbe es dann für diese eine Kryptomarke zwei Besitzer.

Das ist aber ein grundlegendes Problem von Kryptomarken an sich, dass die Verbindung des physischen Produkts mit ihrem virtuellen Zwilling auf extrem verschiedene Weise geschehen ist. Die Erfahrung zeigt, dass nur ein Bruchteil der Kryptomarken in persönliche wallets eingelesen werden.

Bei den meisten Kryptomarken ist ihre virtuelle Häufigkeit schon durch Auslesen eines QR-Codes oder einer Buchstaben/ Zahlenkombination herauszufinden. Andererseits gibt es Kryptomarken, deren virtuelle Häufigkeit erst nach dem Einlesen in eine wallet ersichtlich ist. Bei der Ausgabe Thailands stößt man dabei schnell an seine Grenzen.

Zum Dritten ist das physische Produkt nicht immer direkt an seinen "Zwilling" gebunden. Die Kryptomarke von Gibraltar z.B. macht es nur möglich, dass man für einen zusätzlichen Preis 2 NFTS auf dem Marktplatz "AtomicHub" in einer "WAX"-wallet erstehen kann. Nur diese NFTs kommen dann in extrem verschiedenen Häufigkeiten vor und können auf dieser wallet oder auf Opensea gehandelt werden. Dort können aber auch NFTs erworben werden, ohne dass man eine physische Marke besitzt.

Manche Postverwaltungen, z.B. Kroatien verkaufen ihre Kryptomarken sogar auf 2 verschiedene Weisen. Das erste Zwanzigstel jeder Auflage ist nur virtuell mit Kryptowährungen zu bestellen und zu bezahlen. Das dazugehörige physische Produkt bekommt man dann zugeschickt. Bei den restlichen 19 Zwanzigstel kann man die physischen Marken online oder in bestimmten Postämtern kaufen. Hier kann man dann selbst entscheiden, ob man die dazugehörigen NFTs in seine wallet einlesen will oder nicht.

Auf weitere komplexe Sachverhalte möchte ich nicht näher eingehen. Das alles macht aber die Entscheidung von ebay etwas verständlicher.

Anderseits scheint das alles bei delcampe kein Problem zu sein.

Negativ wirkt sich letztlich das komplette Geschehen um die Kryptomarken insofern aus, dass der hype auf "kleinanzeigen" verlagert wird. Hier werden relativ unkontrolliert spekulative "Mondpreise" verlangt, z.B. mindestens 2.500 € für die Gold-Edition der deutschen Kryptomarke Brandenburger Tor. Ähnliches führte z.B. dazu, dass auch seriöse deutsche Briefmarkenhändler für die virtuelle Box der österreichischen Crypto stamp art + die dazugehörige physische Special art stamp 1.500 € verlangten, obwohl dieses Angebot nur 500 € kostete und nicht ausverkauft war.
 
Quelle: www.philaseiten.de
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