Thema: Das Grading von Briefmarken
Dobe Am: 28.04.2024 19:01:03 Gelesen: 1934# 9@  
Bis zu einem gewissen Grad gibt es eine Art Grading bei atitalienischen Briefmarken schon etwas länger. Wenn natürlich auch nicht eingeschweißt. Aber die Punktzahlen gibt es bei Bolaffi oder anderen Prüfern schon länger und eine Marke oder einen Satz mit einem Bolaffi-Wert von 100 % ist natürlich sehr viel mehr wert als mit 50 %. Wäre ja auch seltsam, wenn nicht.

Ganz aktuell suche ich für meinen Dienstmarken-Set mit Überdruck 1878 Italien die "0.02 auf 2 C." in postfrisch mit absolut optimaler Zentrierung. Die Marke hat selbst in postfrisch keinen hohen Handelswert, vl. 20 €. So wie ich sie haben will, liegt sie bei mindestens 150 € - die Zentrierung ist fast das wichtigste Merkmal aller italienischen Marken mit Zähnung zwischen 1863 bis etwa 1920/1923 (so bis zum Manzoni-Set etwa). Der Sassone unterscheidet da extrem - bis zu 30-fache höhere Bewertungen sind da drin.

Ich besitze z.B. die De La Rue 2 Cent - Torino Edition in postfrisch in einer lt. Prüfer von ihm noch nie gesehenen Zentrierung - diese Marke ist in postfrisch unter 1 €. Ich habe für diese Marke ein Zertifikat und für 100 € würde ich sie sofort loswerden.

Und der Run auf die extrem hoch bewerteten Marken mit optimaler Zentrierung ist aktuell extrem. Ich finde das auch völlig nachvollziehbar. Diese Marken sind ja auch sehr sehr viel seltener als die anderen, wenn man mal so einen ganze Bogen gesehen hat, da ist ja fast alles krumm und schief gedruckt und gezähnt. Und die perfekt zentrierten Marken dürften mindestens um den Faktor 30 eher 50 seltener sein, warum sollten sie da nicht auch mehr wert sein?

Das Einschweißen finde ich wirklich einen Trend, den ich nie mitmachen würde und wie schon angemerkt - da wird dem Betrug ja Tür und Tor geöffnet. Wer öffnet schon eine 100 % gegradete verpackte Marke??
 
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