Thema: Geerbte Briefmarkensammlung
drmoeller_neuss Am: 09.05.2024 13:12:04 Gelesen: 630# 3@  
@ Frau Giese [#1]

Ein paar allgemeine Ratschläge kann man schon geben. Wie Richard schon zutreffend schreibt, haben der Umfang und das Alter der Sammlung überhaupt nichts mit dem Wert zu tun.

Der eine Extremfall ist die "Sammlung" eines Verblichenen, der Briefmarkenpakete aus dem Kaufhaus in hunderte von Alben aufgesteckt hat. Auf der anderen Seite bekommt man für eine (!) Steckkarte mit Sachsendreier den Gegenwert einer vernünftigen Eigentumswohnung.

Der erste Hinweis für eine werthaltige Sammlertätigkeit ist das Beiwerk, sprich Kataloge und Literatur. Hat der Sammler solches hinterlassen? Gibt es noch Rechnungen von Händlern und Auktionshäuser? Sind in der Sammlung oder in den Unterlagen "Atteste", d.h. ca. DIN A 4 große Zettel auf Urkundenpapier mit Photos und Beschreibungen von in der Sammlung enthaltenen Briefmarken?

Nach meinen Erfahrungen vermute ich, dass die 14 Alben keinen besonderen Handelswert haben. Viele Menschen aus vergangenen Generationen haben gestempelte Marken von Freunden und Bekannten bekommen und die abgelöst und aufgesteckt. Dazu kam ein Abonnement der Briefmarkenversandstelle der Post. Leider sind seit der Umstellung auf den Euro alle Marken in DM nicht mehr gültig und haben, von den ersten Ausgaben abgesehen, keinen Handelswert. Die Marken in Euro-Währung sind noch gültig und können für Briefe verwendet werden. Der Handel zahlt etwa 70% des Postpreises.

Diese Ausführung soll nicht abschrecken, aber vor Enttäuschungen bewahren, wenn der Erlös gerade einmal die Fahrtkosten und Parkgebühren deckt. Auf dem letzten Treffen hat ein Händler aus Krefeld solche Alben für 1 bis 10 Euro pro Stück angeboten (Album mit Inhalt !). Natürlich ist Essen-Steele einen Ausflug wert (ein hübsches Städtchen, dass man so erst einmal nicht im Ruhrgebiet vermutet), und das Lokal und die anwesenden Sammler sind auch sehr nett.

Als Alternative zum Verkauf gibt es Wohltätigkeitsorganisationen, die sich über Spenden in Form von Briefmarkensammlungen freuen. Dabei steht der finanzielle Aspekt gar nicht so sehr im Vordergrund, vielmehr geht es um die sinnvolle Beschäftigung Schwerstbehinderter.

Ein paar (wenige !) Photos von der Sammlung würden helfen. Schlagen Sie die Alben auf, und fotografieren Sie die Seiten, von denen Sie meinen, dass sie am interessantesten sind und die einen guten Querschnitt der Bücher darstellen.
 
Quelle: www.philaseiten.de
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