Thema: eBay führt neues Zahlungsverfahren für alle ein
drmoeller_neuss Am: 30.03.2012 14:50:00 Gelesen: 53041# 60@  
Die Diskussion pro und contra-ebay und PayPal wird stark emotional geführt.

Im Inland brauche ich paypal nicht. Unser Bankwesen ist sehr streng. Man kann kein Konto eröffnen und führen, wenn man keine ladungsfähige Adresse nachweisen kann. Das Geschäftsmodell deutscher Banken beruht auf kostenlosen Girokonten, um die Kunden zu ködern, und abkassiert wird woanders. Da kostet eine Lastschrift-Rückbuchung einen Verein schon einmal 15,-- EUR und "Fremdgehen" am Geldautomaten wird mit 7,-- EUR bestraft. Die Banken holen sich ihre EUROs schon wieder herein, die ihnen bei dem Girogeschäft durch die Lappen gehen.

Ansonsten ist PayPal eine feine Sache für kleine und mittlere Beträge bis zum unteren dreistelligen Euro-Bereich. Mir wäre es auch lieber, eine Regierungsorganisation wie die UNO hätte ein globalen Zahlungsverkehr auf die Beine gestellt, als das Feld einem Privatanbieter zu überlassen. Natürlich weiss ich als Verkäufer, dass PayPal hin- und wieder Geld "verliert", und dass PayPal Spesen kostet. Aber das gleiche Risiko habe ich auch, wenn ich einen Einschreibebrief mit EUROs nach Indien schicke. Ganz nebenbei muss man bei dieser Zahlungsvariante zwangsläufig den Betrag auf den nächst höheren glatten Wert aufrunden, der mit einem Schein abgedeckt werden kann.

Das Problem ist die Unflexibilität von ebay. Nicht jeder Verkäufer und Käufer profitiert von der Globalisierung von ebay. Eine gebrauchte Waschmaschine wird wohl kaum jemand in der USA oder Malaysia kaufen. Ich würde die Versandkosten gerne pauschalisieren und ab einem bestimmten Betrag sogar kostenlos liefern. Das geht bei ebay nicht. PayPal würde ich nur bis 200 EUR aus dem Ausland akzeptieren. Warum kann man als Nutzer das nicht einstellen? Von der SW-Implementierung dürfte das kein grosses Thema für ebay sein.

Und zu guter Letzt: Es ist schon fast totdiskutiert worden, das Thema "Tauschtag" versus "Internet". Auch Tauschtage sind keine heiligen Orte, wo sich nur ehrliche Sammler treffen. Geklaut und betrogen wird auch da, wenn man nicht aufpasst. Beim ebay-Handel hat man wenigstens noch die Adressen der Vertragsparteien hinterlegt, auch wenn die meisten wegen eines zweistelligen Euro-Betrages keinen Rechtsstreit anfangen.

Ob sich das eine oder andere lohnt, hängt von den persönlichen Umständen ab. Nicht jeder ist motorisiert oder wohnt in Fußweite an einer S-Bahn-Station. Und 100 km Fahrkosten müssen auch erst einmal eingespielt werden. Dann ist ebay und delcampe schon eine gute Alternative. Für mich sind Tauschtage die erste Wahl, da ich in einer Gegend mit grosser "Tauschtagsdichte" wohne, und am Wochenende im VRR Freifahrt habe. :-)
 
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