Moin moin,
bei diesem Wertbrief vom 25.09.1905 aus Masmünster (Elsaß) nach Délémont (Schweiz) stolpere ich über die Portostufe:
Die Kopie aus einem Portostufen-Handbuch (Quelle unbekannt) meint:Auslandsbrief 19 gr
= 10 Pf Porto (Sondertarif Schweiz bis 20 gr),
Wertangabe - 5.000 Francs (quatre milles mark) = 4.000 Mark
Versicherungsgebühr (gem. Sondertarif Dänemark, Island, Schweden, Schweiz)
= 30 Pf Wertbrief-
ZUSCHLAG für Wert bis 240 Mark
plus Wertbrief-
ZUSCHLAG 10 Pf je weitere 240 Mark, also
=150 Pf (15 x 240 = 3.600 Mark)
Das macht zusammen 190 Pf anstelle der frankierten 180 Pf.
Im Handbuch "Der Postbetriebsbeamte" von 1910 hiervon Abweichendes:Auslandsbrief 19 gr
= 20 Pf Porto bis 20 gr (kein Sondertarif für die Schweiz)
= 20 Pf Porto für Wertbrief im Auslandsverkehr nur per Einschreiben)
Wertangabe - 5.000 Francs (quatre milles mark) = 4.000 Mark
Versicherungsgebühr: Wertbrief-ZUSCHLAG 8 Pf je 240 Mark (Sondertarif u.a. für die Schweiz), also hier 136 Pf (17 x 240 = 4.080 Mark).
Dabei werden die Gebühren für Wertbriefe in abgerundeten Summen erhoben, wobei der Gesamtbetrag der Versicherungsgebühr "auf eine durch 5 teilbare Zahl
aufwärts abzurunden" ist (Achtung: Der kaufmännische Begriff "in abgerundeten Summen" ist nicht mit unserem heutigen Verständnis von "abrunden" und "aufrunden" zu vergleichen).
Für diesen Wertbrief werden also die 136 Pf zu
= 140 Pf Versicherungsgebühr "
auf eine durch 5 teilbare Zahl aufwärts abgerundet".
Also exakt der auf dem Brief in Rotstift "180" vermerkte Gesamtbetrag.Darf ich die erste Quelle reinen Gewissens an den Reißwolf verfüttern ?
Wie sind Auslandswertbriefe aus dieser Zeit wertmäßig anzusiedeln (unabhängig vom Wert der Briefmarken, EF-MeF-MiF oder selteneren Destinationen)? Etwa dieser hier ?
Dank vorab für fachkundige Rückmeldung,
Werner