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Thema: (?) (174) Nigeria: Fälschungen zum Schaden der Post
Das Thema hat 184 Beiträge:
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saeckingen Am: 17.03.2021 19:34:52 Gelesen: 56762# 160 @  
@ Briefuhu [#158]

Ja, Marke falsch und Stempel falsch!

Grüße
Harald
 
Stefan Am: 13.08.2021 13:57:18 Gelesen: 49352# 161 @  
@ Richard [#20]

Ich habe über Ebay den Michel Nigeria Katalog erworben. Ein Sammler kam nämlich auf die Idee, den Katalog in einzelne Länder zu teilen und jedes einzeln zu verkaufen. Der Katalog beinhaltet Nigeria bis Januar 2006.

Ich lese bei Mi. 279 und 485: PFÄ (Postfälschung) schlechter Druck, große Zähnung.


Manchmal spielt der Kollege Zufall eine merkwürdige Rolle im Leben. Seit 2008 hielt bzw. halte ich nach Fälschungen zum Schaden der Post Nigeria Mi-Nr. 279 (Leopard) Ausschau, hatte bisher immer lediglich Original (davon mehrere 100 Stück, vielleicht auch mehr als 1000 Exemplare) gesehen bzw. in den Händen gehalten. Die Mi-Nr. 279 tauchte bisher nie auf, dafür etliche andere Fälschungen aus Nigeria. Vor einigen Wochen sah ich einen großen Haufen Kiloware Bundesrepublik 1980er/1990er Jahre durch und unverhofft ...



Nigeria Mi-Nr. 279 als Fölschung zum Schaden der Post

... tauchte ein Briefstück mit zwei Marken dieser Fälschung aus Nigeria auf. Die Zähnung dieser Fälschung fiel sehr schlecht aus. Der Druck der Originalbriefmarke kann - bedingt durch etliche Nachauflagen (von 1973 bis 1992?) - bereits sehr unscharf sein und es auch am Original zu Passerverschiebungen kommen, wobei die Zähnung im Regelfall deutlich erfolgte (Kammzähnung). Die Fälschung toppt die Druckqualität und liefert ein noch undeutlicheres Druckbild ab.

Das Briefstück dieser Fälschung lässt erahnen, dass es sich bei dem Versandumschlag um einen Luftpostleichtbrief gehandelt haben muss.

Gruß
Pete
 
Stefan Am: 06.03.2022 16:33:45 Gelesen: 40491# 162 @  
Anhand der beiden nachfolgenden belege ist ersichtlich, dass auch Forumsbetreiber Richard bzw. vielmehr sein damaliges Unternehmen (Richard als Selbständiger) in den 1990er Jahren nicht von Briefen aus Nigeria verschont blieb. Leider ist der Briefinhalt nicht erhalten geblieben. Analog anderer Sendungen an andere Empfänger, wo der Briefinhalt existiert, ist davon auszugehen, dass auch Richard dubiose Angebote zum angeblichen Transfer von höheren Geldbeträgen aus Nigeria erhalten hat, welche angeblich außer Landes (Nigeria) geschafft werden sollten.



Sendung aus Nigeria nach 36151 Burghaun, adressiert an die "The Managing Direction" der Richard Ebert AG



Sendung aus Nigeria vom 24.07.1997 (?) nach 36151 Burghaun, adressiert an den "President" der Richard Ebert AG

Richard als Briefmarkensammler hat viele erst einmal nicht benötigte Briefe aus der damaligen Eingangspost in eine große Kiste gepackt, welche im Rahmen seines Umzugs (2021) wieder aufgetaucht ist und durchgesehen werden konnte.

Gruß
Stefan
 
Stefan Am: 17.05.2022 19:21:18 Gelesen: 36609# 163 @  
Bei der Aufarbeitung einiger Lagerbücher zum Thema Nigeria kam ich zwangsläufig nicht an dem Thema der Fälschungen zum Schaden der Post vorbei, ohne mich wieder damit etwas näher zu befassen.

Mittlerweile liegt seit einigen Jahren neben dem Michel-Katalog Westafrika (derzeit die Ausgabe 2019) zusätzlich der Stanley Gibbons (SG) West Africa - 2nd Edition (Ausgabe 2012) vor. Ich habe mir beide Katalogisierungen von Nigeria unter dem Aspekt dort gemeldeter Fälschungen zum Schaden der Post angesehen. Der SG meldet insgesamt Fälschungen bei 16 verschiedenen Hauptnummern als Randnotiz im Katalog, der Michel Fälschungen für acht verschiedene Hauptnummern. Kumuliert ergeben sich insgesamt 17 verschiedene Fälschungen (9x SG, 1x Michel und 7x in beiden Katalogen gleichzeitig).

Der Abgleich mit ehemals zwei größeren Sammlungen (welche in jeweils rund zehn Jahren Sammeltätigkeit entstanden, jeweils einige Hundert Fälschungen umfassen und zu einer Sammlung zusammengeführt wurden), ergab keine Ergänzungen zu beiden Katalogen sondern bestätigte bei 13 der 17 Meldungen die Existenz entsprechender Fälschungen. In sämtlichen vorliegenden Katalogen und den beiden großen Sammlungen kommen keine Fälschungen nach dem Jahr 2000 vor, d.h. die jüngsten gefälschten Briefmarken wurden im Original im Jahr 2000 verausgabt.

Da ich bisher nirgendwo gedruckt oder online eine umfassende Aufstellung der von den Fälschungen betroffenen Briefmarken gesehen habe, ergibt sich nachfolgend wie folgt als Übersicht, basierend auf den Katalognummern im Michel-Katalog:

Mi-Nr. Michel Stanley Gibbons Forumsbeitrag
Katalog 2019 Katalog 2012
185 x
279 x x [#161]
458 x [#99]
484 x
485 x
A546 x
B546 x x diverse Beiträge
576 x
606 x x
609 x x diverse Beiträge
610 x x [#46]
643 x [#46] und [#99]
674 x
678 x [#123]
696 x x [#4] und [#146]
707 x [#60]
722 x x
 



Diese Liste ermöglicht im Ansatz ein gezieltes Suchen nach Fälschungen in entsprechenden Konvoluten loser Briefmarken bzw. Belege.

Generell müssen bzw. werden nicht alle Fälschungen die Nigerianische Mafia als Verusacher haben. Speziell die Mi-Nr. 185 mit alter Pfund-Währung (bis 1972) tanzt aus der Reihe, dito liegt die Mi-Nr. 279 (Ausgabe 1973, Druck vermutlich bis 1986 in mehreren Auflagen) als Beleg mit Absenderangabe vor. Bisher vorliegende Belege mit gefälschten Briefmarken oder gefälschten Absenderdfreistempeln (niedrige dreistellige Anzahl) tragen allesamt keine Absenderangabe. Es ist davon auszugehen, dass die Fälschungen hauptsächlich von Anfang der 1990er Jahre bis ca. 2000 in Gebrauch waren.

Statistisch bestätigt sich das bereits Offensichtliche: ein Großteil der Fälschungen besteht aus den Mi-Nrn. B546 (Steinbrücke zu 50 Niara) und 609 (Antilope, 20 Niara). Diese Fälschungen machen in dem vorliegenden Bestand rund 91 % der Briefmarken aus, d.h. als Faustformel rund 9 von 10 Fälschungen bestehen aus diesen beiden Ausgaben (hohe dreistellige Anzahl). Die restlichen elf bsher vorliegenden Fälschungen verteilen sich auf die verbleibenden 9 %. Teilweise liegen diese sonstigen Fälschungen lediglich mit ein oder zwei Exemplaren vor (Zufall?).

Gruß
Stefan
 

Stefan Am: 21.08.2022 21:46:27 Gelesen: 30952# 164 @  
In Beitrag [#128] wurde eine Fälschung zum Schaden der Post eines Absenderfreistempels aus Großbritannien gezeigt, mutmaßlich seinerzeit angefertigt von Mitgliedern der Nigeria Connection. Neben dieser Fälschung eines Freistempels außerhalb Nigeria sind weitere Beispiele aus anderen Staaten bekannt geworden. Nachfolgend einige Belege aus Südafrika.

Links wird jeweils die Fälschung gezeigt, rechts ein Orignal des Maschinentyps (Absenderfreistempelmodell), welches mutmaßlich imitiert wurde bzw. (besser) hätte imitiert werden sollen. Allen drei Fälschungen ist gemein, dass die Datumsangabe unvollständig ist - entweder wird lediglich das Jahr ausgewiesen oder Tag + Monat oder die Datumsangabe fehlt zur Gänze. Generell wird - im Gegensatz zu sonst ggf. auch möglichen ausgeblockten Datumsbestandteilen (Bsp. bei deutschen Absenderfreistempel für Drucksache bzw. Infopost/-brief) - bei den Fälschungen kein Platz mehr für die fehlenden Datumsangaben gelassen. In allen drei Fällen fehlt auf dem Beleg eine Absenderangabe. Es ist (leider) auch kein Briefinhalt vorhanden. Die Postleitzahlangabe ist bereits fünfstellig, also nach dem 30.06.1993 gelaufen. In zwei Fällen ist der Abdruck der Frankierung Richtung Belegemitte gerückt, was bei den meisten Absenderfreistempelgeräten technisch nicht möglich sein dürfte.



Stempel mit Ortsangabe "Johannesburg", Datumsangabe "2000" als Jahr, Stempelfarbe violett anstelle rot



Stempel mit Ortsangabe "Durban", Datumsangabe vollständig fehlend, Wertrahmen und Datumsteil im "Freistempel" senkrecht untereinander anstelle waagerecht verlaufend nebeneinander angeordnet

Im dritten Beispiel habe ich keine Idee, was man hier für die Fälschung als Vorlage aus Südafrika verwendet hatte:



Stempel mit Ortsangabe "Johannesburg", Datumsangabe "13/:7", Nominalangabe fehlend (stattdessen "Wellenlinien")

Da nicht nur die Deutsche Post AG ab spätestens Ende der 1990er Jahre vermehrt auf Fälschungen achtete (siehe Beitrag [#39]) sondern auch andere Postverwaltungen diese Thematik beobachteten, nehme ich an, dass einige Banden der nigerianischen Mafia auf Freimachungsvermerke anderer Staaten ausgewichen sind, um postseitigen Kontrollen im Ankunftsland zu umgehen. Im Fall des in Beitrag [#128] gezeigten Beispiels aus Großbritannien gehe ich nicht davon aus, dass dieses säckeweise (oder kistenweise) von Großbritannien aus in den internationalen Postverkehr eingeschleust wurde sondern eher von Nigeria aus.

Gruß
Stefan
 
Stefan Am: 23.08.2022 20:00:06 Gelesen: 30744# 165 @  
Ergänzend zu Beitrag [#128] und [#164] nachfolgend zwei weitere Fälschungen zum Schaden der Post außerhalb von Nigeria. Die Aufmachung entspricht den üblichen Fälschungen zum Schaden der Post aus Nigeria selbst, so das sich davon ausgehe, dass auch hier die nigerianische Mafia die Finger im Spiel hatte.



Absenderfreistempel mit der Ortsangabe Nairobi in Kenia vom 30.04.1994 (Stempeldatum), Pseudoportostufe von 50 Shilling



Absenderfreistempel mit der Ortsangabe Dar es Salaam in Tansania von 1999, Pseudoportostufe von 15.560 Shilling

In beiden Fällen ergibt wieder die Datumsangabe keinen Sinn. In Kenia werden arabische Ziffern in Freistemplern für eine Datumsangabe verwendet, dito ist bei dem Beispiel für Tansania lediglich die Jahreszahl angegeben. Ich kann mich nicht entsinnen, dass man das Datum "30.4.94" in der Form "XXX.IV.IXVI" schreiben würde.

Selbst nach heutigem Verständnis wäre das angegebene Porto von 15.560 Shilling für eine Auslandssendung von Tansania nach Deutschland recht hoch (aktuell, d.h. 23 Jahre nach dem mutmaßlichem Versandjahr = 6,69 Euro, 1000 Sh. = 0,43 Euro).

Die Stempelabschläge (vermutlich Handstempel als Imitation für einen Maschinenstempel) sind wieder schräg verlaufend bzw. Richtung Briefumschlagmitte gesetzt.

Gruß
Stefan
 
Danilasewa Am: 24.08.2022 00:11:53 Gelesen: 30703# 166 @  
Lieber Stefan,

überall geistert die Geschichte herum, die zum Schaden der Post versendeten nigerianischen Fälschungen in Form von Farbkopien seien 1. von der Mafia und/oder 2. von Betrügern, die dubiose Investitionsangebote in Europa machten. Das ist aber nicht die volle Wahrheit. Ich habe in Bonn über 30 Jahre lang in sogenannten NGOs (den Nichtregierungsorganisationen AvH, WRK, HRK, GSI) mit starker Auslandskorrespondenz gearbeitet und kann -zigfach belegen, dass gefälschte nigerianische Postwertzeichen (PwZ) durchaus auch von dortigen „Normalbürgern“ verwendet wurden, die in Deutschland ein Anliegen hatten.

Mit dem Märchen von Mafia und Betrug sollte man aufhören. Diese Jungs und Mädels mit ihren (beispielsweise Stipendien-) Anliegen haben einfach nur Porto gespart und waren sich wahrscheinlich über ihre kriminelle Tat nicht einmal bewusst, weil die Verhältnisse in Lagos auch in den 1990er Jahren nicht so waren, dass man sich artig am Schalter anstellte, um PwZ zu kaufen. Auch heute kaufen ja die meisten Massenversender in Deutschland ihre PostwertzeichenZ nicht bei der Post, sondern bei „Nominale-Händlern“, die Rabatt auf die Nominale geben. Ich kenne am Niederrhein eine große Firma, die davon lebt - das muss man sich mal auf der Zunge zergehen lassen!

Morgen Abend höre ich übrigens einen Vortrag von Herrn Olschimke, dem wohl in Deutschland Berühmtesten zur Fälschungenbenutzung deutscher Postwertzeichen. Was ich vorab erfuhr ist allerdings, dass die Deutsche Post kaum oder gar nicht gegen derartige Fälschungen (hier: meist aus Asien) vorgeht, da die Betrugsbekämpfung teurer wäre als das „Durchflutschen“ bei maschinellen Sortiergeräten, denen es egal ist, ob sie 1000 oder 1010 Briefe pro Minute identifizieren und sortieren. Und wenn eben 10 gefälschte unter den 1000 ordentlich frankierten sind, ist das betriebswirtschaftlich für die Post ein vernachlässigbarer Verlust. So ist das leider.
 
DL8AAM Am: 24.08.2022 00:24:21 Gelesen: 30693# 167 @  
@ Danilasewa [#166]

... durchaus auch von dortigen „Normalbürgern“ verwendet wurden, die in Deutschland ein Anliegen hatten.

Vielen Dank für Deinen "Gedächtnisbericht" (ernsthaft!). Ich persönlich (und aus entsprenchenden phil. Veröffentlichungen) kenne diese Fälschungen nur von den typischen Sendungen "an das Management" (vielleicht auch wohl nur, weil das die "Masse" war?). Es wäre wirklich schon mal sehr interessant, wenn man mal Belege von solchen P2B-Sendungen sehen könnte. Könntest Du uns sowas mal zeigen? Das wäre wirklich toll (wobei ich aber leider vermute, dass 99+x% aller "Nigeria-Belege" nicht erhalten geblieben sind). Das würde unser Wissen womöglich auf eine breitere Basis stellen. Womöglich gab es ja auch "andere Fälschungen" für "andere Zielgruppen"? Ideal wären sogar die Inhalte, denkbar wäre hier ja auch, dass die "Studenten" vor Ort in Nigeria entsprechende (mafiöse) Dienstleister für Ihre (persönlichen) "Anliegenschreiben" beauftragt haben...

(Ich habe in den 90ern für "Jahre" in Kenia "als [an die Uni Nairobi] ausgelagerter" deutscher Student für meine "MoS-Arbeit" gearbeitet und habe genug Erfahrungen mit dem dortigen Bribery-Wesen machen dürfen. Es gab dort genug kommerzielle "Fixer", die man hätte einschalten könnte, wenn man "Monate" sparen wollte, was ich natürlich nicht durfte und natürlich auch nicht machte...hi).

Nochmals Danke für die "Erinnerungen" [leider wurde seinerzeit ja vieles einfach undokumentiert "übersehen"] ;-)
und beste Grüße

Thomas
 
Danilasewa Am: 24.08.2022 01:36:01 Gelesen: 30675# 168 @  
Thomas,

ich habe gerade bei einer Vereinsauktion des West Africa Study Circle (WASC) ein Gebot für ein paar Dutzend gefälschter Nigeriabelege abgegeben und hoffe, dass sich diese kriege. Wenn ja, werde ich Dir ein paar Kopien ziehen.

Dank und Gruß für die lustige Geschichte
Jan Ulrich Clauss, VPh für Südnigeria
 
drmoeller_neuss Am: 24.08.2022 09:47:30 Gelesen: 30617# 169 @  
Ich kann mich erinnern, das vor etwa 15 Jahren die offizielle Staatliche Münze und Banknotendruckerei in Nigeria auf ihrer Homepage in den FAQ geschrieben hatte, dass eine "verbilligte" Abgabe von Banknoten an Privatleute nicht möglich sei und diesbezügliche Anfragen unterbleiben zu haben.

Inzwischen ist der Auftritt der Nigerian Security Printing and Minting (NSPM) PLC [1] professionell:

[1] https://www.mintnigeria.com/t/
 
Stefan Am: 24.08.2022 19:02:59 Gelesen: 30531# 170 @  
@ Danilasewa [#166]

... und kann -zigfach belegen, dass gefälschte nigerianische Postwertzeichen (PwZ) durchaus auch von dortigen „Normalbürgern“ verwendet wurden.

Wie DL8AAM auch schaue ich mir gern einige Beispiele an. Generell ist nicht auszuschließen, dass sich auch jemand privat in Nigeria Briefmarken kopiert und verwendet hat. Ich nehme allerdings an, dass die privaten Absender üblicherweise nicht zusätzlich auch den Stempel zur Briefmarkenentwertung gefälscht haben sondern die Marken entweder mit echten Tages- oder Maschinenstempeln entwertet wurden oder jegliche Entwertung fehlt (was in der Praxis auch vorkam).

Mit dem Märchen von Mafia & Betrug sollte man aufhören.

Äh, nein, warum? Erst einmal nicht... Ich habe hier ein Dutzend geöffneter Belege mit Frankaturen aus Nigeria inklusive Briefinhalt vorliegen, allesamt gewerblich zwecks Überweisung von Millionenbeträgen ins Ausland und KEINE privaten Anfragen von Normalbürgern. Vorgestellte Briefinhalte hier in diesem Thema kommen hinzu. Insgesamt 15 weitere Belege sind bisher nicht geöffnet worden und scheinbar original verschlossen. Allen Belegen fehlt ein Absender.

Bisher liegt die gewerbliche Betrugsquote an Belegen in meiner Sammlung bei 100 %. Es kommt eine dreistellige Anzahl an Belegen ohne erhalten gebliebenen Inhalt vor, auch hier fehlt überall der Absender. Üblicherweise gelangen Belege ohne Briefinhalt auf den Sammlermarkt (wenn es sich nicht gerade um belanglose Werbung handelt).

In Beitrag [#95] vom 30.03.2009 wurden erstmals Anreden in der obersten Zeile vom Adressfeld des Empfängers herausgearbeitet. Nachfolgend eine aktualisierte Fassung an Anreden auf Belegen mit Frankaturen aus Nigeria selbst (in Klammern die aktuell mir vorliegende Belegestückzahl):

"President" oder "The President" oder "The President/ CEO" (52)
"Managing Director" bzw. "The Managing Director" (34)
"Director" bzw. "The Director" (18)
Vor- und Nachname (14)
Vor- + Nachname, anschließend der Firmenname (11)
"The Chairman" oder "The Chairman/ CEO" (4)
Firmenname (3)
"The Chief Executive" (2)
Amt bzw. Behörde/Agentur (1)


Es hat sich also nichts wesentliches geändert. Die Sendungen sind im Regelfall an Unternehmen und im Einzelfall an Privatpersonen (oder Soloselbständige?), (mangels Zugang) nicht aber an NGO und selten an Behörden/Ämter adressiert. Die vorstehend aufgeführte Liste der Empfängerangaben kann ein Indiz für eine Sendung der Nigeria Connection sein (muss es aber nicht zwingend). Grundsätzlich gehe ich davon aus, dass in der Vor-Internet-Zeit (bis zum Jahr 2000) fleißig ganze Telefonbücher bzw. "Gelbe Seiten" aus verschiedenen Industrienationen abgeschrieben worden sind um an die Adressen zu gelangen, die jeweilige abgeschriebene Empfängeradresse ergänzt um eine der o.g. Anreden.

Weitere Merkmale der Belege (i.d.R. mit gefälschten Frankaturen):

- generell fehlende Absenderangabe
- generell handschriftliche Empfängerangabe (keine gedruckte Adresse)
- im Regelfall Kugelschreiber (blau oder schwarz), Tinte vom Füller ist mir bisher nicht aufgefallen
- generell keine Zusatzleistung wie Express oder Einschreiben bei gefälschten Frankaturen auf der Sendung (Ausnahme: Belege mit blau/weiß/roter Umrandung als Luftpost), keine Postkarten oder Aerogramme
- generell nassklebender & zugeklebter Briefumschlag und kein selbstklebender Umschlag (meist ohne blau/weiß/rote Umrandung), teils handgefaltet (krumm und schief)
- Briefumschlag nicht zusätzlich mit Klebestreifen verschlossen
- Briefumschlagfarbe meist braun oder weiß
- im Regelfall Briefumschlagformat eher ähnlich C6 lang und nicht C6
- im Regelfall keine Fensterbriefumschläge (ganz ganz selten mit einem Fenster)
- "Freistempel" generell ohne Werbeeinsatz, obwohl es sich bei den für die Fälschungen verwendeten Originalvorlagen teils um Absenderfreistempel handelt, wo ein Werbeeinsatz üblich wäre

Morgen Abend höre ich übrigens einen Vortrag von Herrn Olschimke, dem wohl in Dtl. Berühmtesten zur Fälschungenbenutzung deutscher PwZ.

Jürgen kenne ich ganz gut, stehe mit ihm in regelmäßigem Kontakt und schaue mir gern verschiedene in seinem Vortrag vorgestellten Fälschungen in meiner eigenen Sammlung an. ;-)

Gruß
Stefan
 
Stefan Am: 25.08.2022 20:49:15 Gelesen: 30422# 171 @  
Ergänzend zu Beitrag [#128]; [#164] und [#165] nachfolgend ein weiterer gefälschter Kandidat aus dem Ausland (außerhalb von Nigeria), welchem ich der Nigeria Connection zuordne. Forumsmitglied Journalist hat diesen Beleg vor fast genau fünf Jahren in [1] gezeigt und darf hier mit seinem Einverständnis ebenfalls gezeigt werden.

Jürgen schrieb seinerzeit (04.09.2017) im Forum:

Hallo an alle,

den folgenden Brief könnte ich zwar auch bei der Rubrik "Nigeria" einstellen, aber inhaltlich passt er hier doch besser hin:



Mancher wird nun fragen, was hat der obige Brief den mit Nigeria zu tun ?

Das geht aus dem Inhalt des Briefes hervor, den ich hier zensiert abbilde, nicht das jemand tatsächlich auf die dumme Idee kommt den Inhalt zu glauben und dort anzurufen:



Dieser Brief und viele andere wurden nicht nur zum Betteln benutzt, um Leute zu betrügen, sondern gleichzeitig wurden verschiedene Länder (Postanstalten) betrogen bezüglich der Freimachung. Bekannter sind diese Briefe oft mit komplett gefälschten oder fingierten Briefmarken aus Nigeria.

Aber auch die Deutsche Post war eines der Opfer, wie der obige Brief zeigt - hier wurde ein fingierter Absenderfreistempel als Freimachung genutzt, um diesen Brief in die USA zu schicken. Dort wurde er glücklicherweise nicht geöffnet und ging zurück zum Absender. Da hier kein Absender erkennbar war, geht er laut Weltpostvertrag in der Regel immer an das Land zurück, aus dem die Freimachung stammt - hier Deutschland.

Also eine nicht alltäglich Fälschung zum Schaden der Post. Die obigen gezeigten Fälle sind aus Postsicht aber oft Bagatellfälle, die oft unerkannt durchrutschen. [...]

Viele Grüße Jürgen


Dieser Beleg wurde in den anschließenden Beiträgen von [1] kommentiert und auf die kuriose Portostufe von 12,27 Euro (!) zum 01.05.2002 sowie den Rechtschreibfehler im Namen des Briefdienstleisters ("DEUTSHE POST" - ohne "C") hingewiesen. Üblicherweise ist im Jahr 2002 bereits in blau gestempelt worden (selten noch in rot), die DPAG hatte von 1999-2002 bei Absenderfreistempeln von rot auf blau umstellen lassen.

Ein echter Beleg aus der Gerätenummernnachbarschaft (mit der Nummer E851103 anstelle E851109) ist in der Stempeldatenbank [2] vorhanden, nachfolgend daraus die Abbildung:



Im direkten Vergleich fällt sehr gut auf, dass dem Künstler (Fälscher) der hier vorgestellten Fälschung aus Nigeria viel Kreativität und Phantasie bei der Gestaltung des (Hand-)Stempels gelassen wurde.

Wer kann den Absenderfreistempel als Original aus 56037 Koblenz mit der Gerätenummer E851109 belegen? Laut Google wäre die Postleitzahl 56037 falsch, die PLZ 56073 (Zahlendreher) würde eher passen. :-)

Gruß
Stefan

[1] https://www.philaseiten.de/cgi-bin/index.pl?ME=160702#M121 (Beitrag 121)
[2] https://www.philastempel.de/stempel/zeigen/198579
 
Stefan Am: 27.08.2022 18:13:31 Gelesen: 30212# 172 @  
Bisher wurden folgende Fälschungen von Freistempeln vorgestellt, welche der Nigeria Connection zugeordnet werden (könnten):

Beitrag [#128]: Großbritannien von 1998
Beitrag [#164]: Südafrika von 2000 + 2x ohne Jahresangabe
Beitrag [#165]: Kenia und Tansania von 1996 bzw. 1999
Beitrag [#171]: Deutschland (Deutsche Post AG) von 2002

Nachfolgend ein (aktuell) letztes Exemplar außerhalb von Nigeria - dieses Mal aus Hongkong als Sonderwirtschaftszone der Volksrepublik China:



Freistempel aus Hong Kong von 1999

Wie gehabt ergibt das Datum wieder keine Sinn. Es fehlen die Angaben für den Tag und den Monat. Stattdessen wird "===99" angegeben. Im Vergleich zum Freistempelkatalog "Alle Welt" in [1] entspräche die Fälschung am ehesten den Katalognummern FA2; FA3 oder FA4 der Rubrik der Gruppe F - Ausgaben von Hong Kong unter chinesischer Verwaltung.

Damit sind nun Staaten aus drei Kontinenten vertreten. Ich nehme an, dass Freistempler (Postfreistempel und/oder Absenderfreistempel) aus weiteren Staaten gefälscht worden sind.

In [2] wird vermerkt:

"NOTE: Starting around 1995 the Government of Nigeria banned the use of private postage meters because of widespread counterfeiting.

Shown below are typical examples of these counterfeits which nearly always are crude and resemble hand stamps."


Übersetzt mit DeepL [3]:

"HINWEIS: Etwa ab 1995 verbot die nigerianische Regierung die Verwendung privater Frankiermaschinen wegen der weit verbreiteten Fälschungen.

Nachstehend sind typische Beispiele dieser Fälschungen abgebildet, die fast immer grob sind und Handstempeln ähneln."


Demnach wurden Freistempel ab ca. 1995 in Nigeria verboten (seit 01.07.2000 sind spezielle Freistempel wieder zur Frankatur zugelassen, siehe in [2] Gruppe C). Demnach hätte es auffallen sollen und müssen, wenn Absenderfreistempel bzw. Postfreistempel aus Nigeria ab/nach 1995 (bis 2000) bzw. mit derartigen Stempeldaten auftauchten. Ich schließe nicht aus, dass seinerzeit Freistempel aus anderen Staaten gefälscht worden sind, um dieses Verbot zu umgehen und den Sendungen dennoch eine Art "Frankatur" verpassen zu können.

Gruß
Stefan

[1] https://en.wikibooks.org/wiki/International_Postage_Meter_Stamp_Catalog/Hong_Kong
[2] https://en.wikibooks.org/wiki/International_Postage_Meter_Stamp_Catalog/Nigeria
[3] https://www.deepl.com/translator
 
Ecksammler Am: 29.08.2022 11:45:57 Gelesen: 30050# 173 @  
@ Stefan [#172]

Hallo Stefan,

56037 ist die Großempfänger-Postleitzahl von Deutsche Post AG Niederlassung BRIEF Koblenz, Carl-Spaeter-Str. 2f, 56070 Koblenz. Herauszufinden ist das über die Postleitzahlensuche auf der Post-Website https://www.postdirekt.de/plzserver/ --> Weitere -> Großempfänger.

Viele Grüße

Josef
 
Stefan Am: 29.08.2022 19:55:45 Gelesen: 29989# 174 @  
@ Ecksammler [#173]

56037 ist die Großempfänger-Postleitzahl von Deutsche Post AG Niederlassung BRIEF Koblenz, Carl-Spaeter-Str. 2f, 56070 Koblenz.

Danke für die Info! So recht mag diese bei dem in Beitrag [#171] gezeigten Beleg keinen Sinn ergeben, da es sich um einen Absenderfreistempel und nicht um einen Postfreistempel handelt. Sicherlich, die privatisierte Deutsche Pot AG mag in den ersten Jahren auch vereinzelt Absenderfreistempelmaschinen als Postfreistempelmaschinen eingesetzt haben - aber dieses Freistempelmodell? :-)

Damit dieser Beitrag nicht so ganz beleglos bleibt:



Sendung vom 24.01.1997 aus Nigeria nach 47443 Moers in Deutschland

Der Briefumschlag lächelte mich gestern auf einem Tauschtag in Moers in einer Krabbelkiste für 0,50 Euro/Stück an. Die zur Frankatur verwendete Briefmarke ist echt, der Stempelabschlag ist sauber abgeschlagen - was will ein Belegesammler mehr?

Aber halt, Moment mal: eine Einzelfrankatur aus Nigeria zu 30 Kobo = 0,30 Niara im Jahr 1997? Ein sauberer und klar lesbarer Stempelabschlag aus Nigeria aus dem Jahr 1997?

Üblicherweise dürfte das Porto im Jahr 1997 insgesamt 40,00 oder 50,00 Niara betragen haben, also liegt zumindest ein Postbetuppe vor. Die Sendung ist adressiert an "The President", rückseitig fehlt eine Absenderangabe - also ein Indiz (mehr aber auch nicht) für eine Sendung der Nigeria Connection. Weiterhin sind die Stahlstempel aus den 1990er Jahren oftmals eher unsauber und der Stempelabschlag unscharf bzw. vielfach auch nicht lesbar. Mir schaut das Ganze eher nach einem Stempel aus Hartplastik oder einem noch recht unbenutzten Gummistempel aus. Es ist auch in den 1990er Jahren eher eine Monatsangabe mit Buchstaben und nicht mit arabischen Ziffern üblich.

Lässt sich die Stempelinschrift übersetzen? "LAFAJI HQ ... EG / FORWARD" (?).

Danke.

Gruß
Stefan
 
Nordluchs Am: 04.06.2023 09:14:10 Gelesen: 14146# 175 @  
Hallo zusammen,

bevor der Beleg in der Kiste verschwindet, die Stempelabbildung verstärkt da der Brief etwas vergilbt ist.



Lagos, Nigeria mit Fälschung vom 17 FEB 1995.

Die Palmen sind ja gelungen bei dieser Schnitzerei, aber der Rest ist aus zwei verschiedenen Schalen zusammen geschustert. Auffälliger geht es nicht, um zu erkennen, worum es sich handelt. Das derartige Post überhaupt bei den Adressaten ankam ist schon erstaunlich.

Viele Grüße

Hajo
 
Nordluchs Am: 20.09.2023 17:15:11 Gelesen: 8086# 176 @  
@ Stefan [#165]

Hallo Stefan,

hatte einen vermutlich "handgeschnitzten" Freistempler aus Tanzania entdeckt.



Auch ein weiteres Exemplar aus Nigeria zeige ich ohne Kommentar.



Wollte ich nur zur Ansicht einstellen.

Viele Grüße
Hajo
 
Stefan Am: 20.09.2023 17:27:32 Gelesen: 8082# 177 @  
@ Nordluchs [#176]

hatte einen vermutlich "handgeschnitzten" Freistempler aus Tanzania entdeckt.

Ja, ist eine Fälschung, sehr schön! :)

Das Porto ist mit 15.560 Shilling absurd hoch. Ich müsste nachschauen, meine allerdings aus dem Gedächtnis heraus, dass im Jahr 1998 das Auslandsporto für einfache Sendungen nach Europa bei 400 Sh. gelegen hätte.

Auch ein weiteres Exemplar aus Nigeria zeige ich ohne Kommentar.

Je mehr Belege aus den 1990-er Jahren auftauchen, umso besser lässt sich dann abgrenzen, was echt (selten vorkommend) und was falsch (häufig) ist. Wenn ich auf Tauschtagen oder Messen in Krabbelkisten für kleines Geld eine Fälschung aus Nigeria sehe, ist diese in meiner Sammlung herzlich willkommen, selbst wenn diese dort bereits mehrfach vorhanden ist.

Gruß
Stefan
 
saeckingen Am: 20.09.2023 22:57:01 Gelesen: 8036# 178 @  
@ Nordluchs [#176]

Sehr interesssante Fälschung aus Tansania! Sollte diese verfügbar sein, hätte ich Interesse!

Grüße
Harald
 
DL8AAM Am: 20.09.2023 23:30:44 Gelesen: 8029# 179 @  
@ Stefan [#177]

Das Porto ist mit 15.560 Shilling absurd hoch. Ich müsste nachschauen, meine allerdings aus dem Gedächtnis heraus, dass im Jahr 1998 das Auslandsporto für einfache Sendungen nach Europa bei 400 Sh. gelegen hätte.

Das kommt in etwa hin, ich habe Mitte der 1990-er an der tanzanischen Grenze, d.h. zum offiziellen Kurs bei der "Staatsbank" immer etwas um die 500 Sh. für einen US$ bekommen.

Eine Postkarte aus meinen aktuellen "zu Beackern-Zanzibar-Stapel" vom 04.01.1995 trägt eine Frankatur zu 260 Sh.

Beste Grüße
Thomas
 
Nordluchs Am: 21.09.2023 10:13:47 Gelesen: 7949# 180 @  
@ saeckingen [#178]
@ DL8AAM [#179]

Hallo zusammen,

vielen Dank für Eure Beiträge.

Stefan war innerhalb weniger Minuten nach dem Einstellen per Smartphone mit einer Bekundung des Interesses sehr schnell.

Bringe beide Belege mit nach Ulm!

Viele Grüße
Hajo
 
Stefan Am: 21.09.2023 17:20:07 Gelesen: 7896# 181 @  
@ Nordluchs [#176]

Stefan war innerhalb weniger Minuten nach dem Einstellen per Smartphone mit einer Bekundung des Interesses sehr schnell.

Bringe beide Belege mit nach Ulm!


Danke :-)

Bei deinem gezeigten Beleg handelt es sich um das zweite mir bekannte Exemplar eines gefälschten Freistempels aus Tansania. Ein weiterer Beleg wurde in Beitrag [#165] vorgestellt, welchen ich an dieser Stelle wiederhole und neben deinen Beleg aus Beitrag [#176] setze:





In beiden Fällen ist die "Portostufe" von 15.560 Shilling sehr markant, dito die Gerätenummer 10333 bzw. 103331. Ich nehme an, dass es bei der Vorlage der Fälschung um die Frankatur einer sehr schweren Sendung wie ein Paket o.ä. gehandelt hatte.

Die jeweils erstellte Kopie ist vom Zeichner individuell weiterentwickelt worden, wie die Wertrahmen und die Beschriftung der Datumskrone zeigen.

Gruß
Stefan
 
Angelika Am: 20.10.2023 09:56:49 Gelesen: 5621# 182 @  
Hallo,

ein Brief aus Nigeria mit einem gefälschten Freistempel:



Viele Grüße
Angelika
 
Stefan Am: 21.10.2023 11:03:18 Gelesen: 5427# 183 @  
@ Angelika2603 [#182]

ein Brief aus Nigeria mit einem gefälschten Freistempel:

Ein interessantes Exemplar, das du hier zeigst. ;-)

Ich kann den Wertrahmen dieses Absenderfreistempels beim besten Willen keinem Original bzw. Hersteller zuordnen.

Die Wertstufe zu "~056" (ja was? Kobo? oder Niara?) ist sehr auffällig. Bei den mir vorliegenden echten Absenderfreistempeln aus Nigeria wird die Wertstufe bis Anfang der 1990-er Jahre entweder in Kobo geführt (wobei hier 100 Kobo = 1 Niara entspricht) oder der Wertrahmen weist die Angabe in Niara aus, dann allerdings mit Nachkommastellen für eine weitere Angabe in Kobo und die Angabe des Kommas als Punkt (Bsp. "50.00"). Die Wellenlinie vor der Nominale kommt bei mindestens einem Frankiergerätemodell auch bei echten Absenderfreistempeln aus Nigeria vor, allerdings die Nominale in Kobo und der Wertrahmen im Querformat vorhanden.

Daher muss ich annehmen, dass sich der Künstler (Schnitzer) dieser Bastelarbeit neben dem meinem Eidnruck nach phantasievollen Wertrahmen auch in der Gestaltung der Nominalangabe vertan und anstelle einer passenden Angabe von 50,00 Niara irrtümlich 056 Kobo in der Stempelplatte geschnitzt hatte. Einen solchen Ausreißer habe ich bisher noch nicht gesehen.

Kobo und Niara zu vertauschen, kam bereits vor. Zwischenzeitlich (im Einzelfall) wurden echte Briefmarken in Kobo zur Frankatur von Sendungen verwendet, welche für das eigentliche Porto in Niara bei weitem nicht ausreichten (Bsp. Briefmarke zu 30 Kobo = 0,30 Niara bei einem tatsächlichen Porto zu 50,00 Niara). Die Stempelung der Frankatur erfolgte (wenn überhaupt), mit einem gefälschten Handstempel, siehe Beispiel in Beitrag [#174].

Gruß
Stefan
 
Angelika Am: 01.11.2023 14:17:41 Gelesen: 4315# 184 @  
Ein neuer gefälschter Freistempel aus Nigeria.



Viele Grüße
Angelika
 

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