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Thema: Altdeutschland Bayern: Schöne Belege
Das Thema hat 2926 Beiträge:
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bayern klassisch Am: 27.09.2020 17:08:00 Gelesen: 578376# 1977 @  
@ Gernesammler [#1976]

Hallo Rainer,

netter Brief an Friedrich Huth ("Frederic Huth") in London.

Der Absender zahlte 16 Kreuzer, die die Transitkosten von Baden und Württemberg bereits beinhalteten (geschlossener Transit Augsburg - Strasbourg). Ab der französischen Grenze bis zum Empfänger kostete der Brief in London 1 Shilling 4 Pence = 16 Pence = 48 Kreuzer, so dass die Gesamtkosten 1 Gulden 4 Kreuzer betrugen.

Dabei war der Brief nur bis 7,5 g schwer.

Briefe aus aller Welt an Huth gab es ca. 100.000 Stück - unfaßbar, wenn man so etwas als Sammler selbst mal finden würde.

Du kannst dir ausrechnen, was schwere Briefe kosteten.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 02.10.2020 20:19:55 Gelesen: 576695# 1978 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Franko Brief aus München vom 12.6.1843 von Ignaz Mayer nach Strassbourg ich denke das der Brief am 15.6.1843 zur Ausgabe kam da der Stempel des Grenzpostamtes erst in Strassbourg abgeschlagen wurde.

Spediert wurde der Brief von München nach Strassbourg, der Paketschluß war München - Augsburg (geschlossener Transit durch Württemberg und Baden bis Kehl) siehe hier auch die Stempel des französischen Grenzpostamtes Baviere par Strasbourg (van der Linden 505) und dem Ovalstempel 11 AED (A. Grünwald) dieser wurde erst in Straßbourg abgeschlagen.

Bezahlt war der Brief bis Grenze (Stempel P.P.) gestempelt in München, für das Franko waren 24 Kreuzer zu zahlen die sich in den Bayrischen Anteil von 18 Kreuzern bis Grenze bis 48 Meilen und einem Gewicht von 1/2 Loth sowie 6 Kreuzer für den französischen Anteil bei einem Gewicht von 6 Gramm für den einfachen Brief bis 30 KM. Der französische Anteil von 6 Kreuzern wurde in 2 Decimen umgerechnet (Postvertrag vom 1.1.1822).

Gestempelt wurde mit L2 Zweizeiler von München (Winkler 8b TypI, 41,5 x 5 mm), dem Stempel P.P. sowie dem Grenzübergangsstempel Baviere Strassb. als K2 Zweikreisstempel in rot.

Auf der Rückseite ist noch der Stempel des Ignaz Mayer. Im Brief selbst geht es um Stierhäute.

Gruß Rainer



 
bayern klassisch Am: 02.10.2020 20:24:59 Gelesen: 576693# 1979 @  
@ Gernesammler [#1978]

Hallo Rainer,

der Brief war nicht bezahlt bis zur Grenze (Grenzfranko gab es nicht), sondern voll frankiert bis Strasbourg, auch wenn das nahe der Grenze liegt.

P.P. heißt hier nur "port payé", also Gebühr bezahlt und das traf auf beide Gebührenteile zu, den bayerischen und den französischen Gebührenanteil.

Nur zum Verständnis.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 04.10.2020 16:50:56 Gelesen: 576246# 1980 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Porto Brief aus München von E. Vierling vom 25.5.1860 nach Mareuil-lès-Meaux und gehört zum Département Seine-et-Marne in der Region Île-de-France, dort kam der Brief a, 27.5.1860 zur Ausgabe.

Ich sehe leider außer der 6 die ich für einen französischen Taxstempel halte nur noch unten rechts neben Marne eine handschriftlich notierte 10, auf der Rückseite steht in speigelverkehrt 14 F, hier könnte ich zur genauen Beschreibung etwas Hilfe gebrauchen.

Gestempelt wurde mit L2 Zweizeiler von München (Winkler 8b) dem Zweikreisstempel des Grenzpostamtes "Bavarie Strassb." vom 26.5. der in Strassborug abgeschlagen wurde und auf der Rückseite den kleinen K2 Zweikreisstempel IF Champagne vom 27.5.60.

Gruß Rainer


 
bayern klassisch Am: 04.10.2020 17:41:23 Gelesen: 576235# 1981 @  
@ Gernesammler [#1980]

Hallo Rainer,

es gibt nur den französischen Taxstempel von 6 Decimes auf dem Brief - und das war gut so, denn Bayern hatte Portobriefe nach Frankreich nicht vorzutaxieren.

Was du als "10" liest, sollte i. O. heißen.

Bayern bekam 40% des Portos, Frankreich logischerweise 60% davon durch die spätere Verrechnung der Kartierungspoststellen Augsburg und Strasbourg.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 11.10.2020 17:44:07 Gelesen: 573972# 1982 @  
Hallo Sammlerfreunde,

ein Porto Brief aus München vom 17.7.1827 nach Rappoltsweil bei Colmar an Herrn Carl von Beer dort kam der Brief am 22.7.1827 zur Ausgabe.

Da Bayern Portobriefe nach Frankreich nicht vortaxieren durfte wurden in Frankreich / Strassburg der Brief mit 13 Decimes taxiert wovon Bayern 40% (5,2 Decimes) bekam was 15 Kreuzer entsprach, 60 % des Portos vielen an Frankreich (7,2 Decimes).

Gestempelt wurde in München mit CBR4 Stempel für unfrankierte Briefe aus dem 4. bayrischen Rayon (Correspondance Baviere Rayon 4) sowie dem L2 Zweizeiler von München (Winkler 8a Typ I, 36,5 x 4,2 mm).

In Strassburg wurde der Grenzübergangsstempel "Grenzübergangsstempel Baviere Strassbourg" gesetzt auf der Rückseite dann zur Ankunft der Einkreiser mit Datum.

Gruß Rainer



 
bayern klassisch Am: 11.10.2020 18:37:07 Gelesen: 573945# 1983 @  
@ Gernesammler [#1982]

Hallo Rainer,

oben links sehen wir eine 6 von Strasbourg, was bedeutete, dass dieser Brief bis 6 g schwer war (hätte er 3, 4 oder 5 g gewogen, sähen wir dort auch eine 6.
Hätte der Brief 6,5, oder 7 g gewogen, stünde dort eine 8, weil die 2. Gewichtsstufe bis 8 g ging.

Wäre er 8,5 oder 9 g schwer gewesen, sähen wir eine 10, weil das die nächste Gewichtsstufe war.

Die Teilung des Frankos bzw. Portos im Verhältnis 40 zu 60 galt nur im Postvertrag von 1858. Schau mal auf das Deckblatt meiner Bayern - Frankreich - Sammlung zum Vertrag von 1822, dann siehst du, wer wie viel bekommen hat.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 11.10.2020 19:04:16 Gelesen: 573935# 1984 @  
@ bayern klassisch [#1983]

Hallo Ralph,

würde ja heißen 7 Decimes für Bayern und 6 für Frankreich.

Gruß Rainer
 
bayern klassisch Am: 11.10.2020 21:35:38 Gelesen: 573872# 1985 @  
@ Gernesammler [#1984]

Hallo Rainer,

wie kommst du auf diese Teilung?

Frankreich kaufte Bayern die Unze Briefe aus dem 4. Rayon ab für einen fixen Preis.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 12.10.2020 14:15:11 Gelesen: 573401# 1986 @  
@ bayern klassisch [#1985]

Hallo Ralph,

laut Vertrag von 1822 für Portobriefe vergütete Bayern an Frankreich aus dem 4.Rayon für 30 Gramm bzw. 1 Unze Briefe 34 Decimes, Frankreich im Gegenzug 70 Kreuzer.

Das wären 14 Kreuzer für Bayern was 5 Decimes entsprach bei der Teilung 2,85 aber Baden wollte doch bestimmt bis Kehl auch bezahlt werden das hatte ich mit 2 Decimes gerechnet was ca. 6 Kreuzern entsprach. Der Rest würde dann an Frankreich gehen, was die verbleibenden 6 Decimes ausmachte.

Wenn ich da falsch liege, hoffe ich, dass Du mir bei der Berichtigung hilfst, einen Portobrief aus der Zeit hatte ich noch nicht und irgendwo müssen die 13 Decimes ja verrechnet worden sein.

Gruß Rainer
 
bayern klassisch Am: 12.10.2020 14:56:20 Gelesen: 573340# 1987 @  
@ Gernesammler [#1986]

Hallo Rainer,

richtig: Bei Portobriefen aus dem 4. bayerischen Rayon vergütete Frankreich 70 Kreuzer (1 Gulden 10 Kreuzer) an Bayern je Unze (30g).

Angenommen, unser Brief wäre 5 g schwer gewesen, womit er in die 1. Gewichtsstufe bis 6 g gefallen wäre, dann bekam Bayern für ihn ein Sechstel dieser 70 Kreuzer, gleich 11,5 Kreuzer ca.

Die Transite mit Baden und Württemberg blieben hier völlig unberechnet auf den Briefen, weil auch diese nur intern zwischen Bayern, Baden und Württemberg verrechnet wurden, da die bayerischen Briefpakete nach und von Frankreich geschlossen durch Baden und Württemberg transitierten. In der Regel können wir von 1 Kr. je Loth (17,5g) ausgehen, bei 5 g also jeweils an Baden und Württemberg 0,25 Kreuzer, also hatte Bayern hier 11,5 Kreuzer bekommen und ca. 0,5 Kreuzer an Transitkosten zu zahlen.

Rappoltsweiler (heute: Ribeauville) lag vom Strasbourg 54 km entfernt. Eigentlich hätte Strasbourg den Verrechnungsstempel 9 Decimes für Bayern abschlagen sollen, aber den sehe ich hier nicht. Dann hätte man dazu 4 Decimes für Frankreich gegeben und käme auf die 13 Decimes, die der Empfänger zahlen musste.

Wenn wir davon ausgehen, dass 13 Decimes gleich 37 Kreuzer waren, stellt man fest, welches hervorragende Geschäft Frankreich mit diesem Brief gemacht hatte, der vlt. gerade mal 5g wog und nur geringe 54 km transportiert werden musste: 25,5 Kreuzer kassierte man für seine kurze Strecke. Bayern hingegen hatte eine weitaus größere Strecke mit ihm zurück zu legen und bekam am Ende netto 10,5 Kreuzer für 287 km Strecke, stets in direkter Linie berechnet.

Aber da man üblicherweise für Bayerns Briefe einen 9 Decimes - Stempel aufdruckte, sah es für die französischen Kunden so aus, als hätte Bayern hier 9 Decimes erhalten und Frankreich nur deren 4! Die Wahrheit war aber, siehe oben, eine ganz andere.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 12.10.2020 15:43:00 Gelesen: 573308# 1988 @  
@ bayern klassisch [#1987]

Hallo Ralph,

besten Dank für die Hilfe zum Brief, ich bin von 6 Gramm für den einfachen Brief ausgegangen und war der Meinung das hier alles unter 6 Gramm trotzdem als einfacher Brief zu diesem Gewicht gerechnet wurde deshalb meine Teilung von 1/5.

Gruß Rainer
 
Gernesammler Am: 12.10.2020 16:45:03 Gelesen: 573280# 1989 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Franko Brief vom 27.8.1872 von J.W.Reichel (Mitbegründer der Kulmbacher Brauerei Aktien-Gesellschaft mit Sitz in Kulmbach ist ein deutsches Brauereiunternehmen, das 1846 als Reichelbräu durch Johann W. Reichel, Johann K. Scheiding und Johann M. Hübner gegründet wurde) an C.G. Albrecht in Rochlitz Sachsen, Sachsen war zu diesem Zeitpunkt schon Mitglied des Deutschen Reiches. Die Kulbacher Brauererei lieferte 541 Liter Bier nach Rochlitz welche mit 54,3 Gulden zu vergüten waren.

Für das Franko nahm man eine Bayern Nr.23 zu 3 Kreuzer, gestempelt wurde mit Einkreisstempel von Kulmbach (Winkler 20a niedrige Grotesk Schrift in blau) auf der Rückseite zur Ankunft der Einkreisstempel vom 28.8. für die 3. Ausgabe.

Gruß Rainer



 
Gernesammler Am: 13.10.2020 17:22:05 Gelesen: 572757# 1990 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Franko Brief vom 20.7.1871 von der "Correspondence von Deutschland" wahrscheinlich von der Wochenzeitung "Der Volksfreund" als Rechnung an Eugen Richter in Berlin über mehrere Briefe die dieser veröffentlichen ließ, hierfür hatte Eugen Richter 35 Thaler 11 Silbergroschen zu zahlen.

Eugen Richter war bis 1864 Regierungs Assessor bevor man Ihn aus dem Dienst entliess, ich habe mal den Link mit angefügt persönlich fand ich diesen sehr interessant [1].

Für das Franko nahm man eine Bayern Nr.23 zu 3 Kreuzer Gestempelt mit Einkreisstempel "Nürnberg BHNHF" (Winkler 20b, 28mm), auf der Rückseite zur Ankunft Einkreisstempel vom 21.7.

Gruß Rainer

[1] https://de.wikipedia.org/wiki/Eugen_Richter



 
bayern klassisch Am: 13.10.2020 18:50:26 Gelesen: 572714# 1991 @  
@ Gernesammler [#1990]

Hallo Rainer,

nein, das Geld hat der Empfänger bekommen, nicht zahlen müssen für den Korrespondenten von und für Deutschland. Lies mal genau nach, was da steht. Man hatte ihm eine Postanweisung über den Betrag übermacht und er sollte den Erhalt des Geldes bestätigen.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 13.10.2020 19:19:09 Gelesen: 572696# 1992 @  
@ bayern klassisch [#1991]

Hallo Ralph,

sorry, mein Fehler, habe das Wort Honorar doch glatt übersehen, natürlich bekam der Empfänger das Geld.

Gruß Rainer
 
Gernesammler Am: 25.10.2020 18:22:44 Gelesen: 568234# 1993 @  
Hallo Sammlerfreunde,

vier Briefe alle an den Schieferdeckermeister Andreas Koch in Bamberg, der erste aus Forchheim ist vom 28.10.1857 frankiert mit einer Bayern Nr.2 II, es müsste eine Platte 3 sein.

Gestempelt mit Geschlossenem Mühlradstempel 132 und dem Halbkreisstempel von Forchheim (Winkler 11b), auf der Rückseite sehr schwach abgeschlagen der Halbkreisstempel von Bamberg.



der zweite Brief ist aus Nürnberg es könnte der 28.12.1862 sein frankiert mit einer Bayern Nr.9 gestempelt mit offenem Mühlradstempel Nr.356 und dem Zweikreisstempel mit Zierstücken von Nürnberg (Winkler Nr.10), auf der Rückseite zur Ankunft Halbkreisstempel von Bamberg (Winkler Nr.13)



der dritte Brief auch wieder aus Nürnberg vom 15.10.1863 frankiert mit einer Bayern Nr.9 und gestempelt mit offenem Mühlradstempel Nr.356 hier sind die Zahlen im Stempel kleiner und dem Zweikreisstempel mit Zierstücken von Nürnberg (Winkler Nr.10, hier scheint es ein neuer Stempel zu sein, die Zierstücken sind hier filigraner) auf der Rückseite der Halbkreisstempel von Bamberg Bahnhof.



der vierte Brief kommt aus Volkach vom 23.7.18?? auch hier frankiert die Bayern Nr.9 gestempelt mit geschlossenem Mühlradstempel Nr.548 und dem Halbkreisstempel von Volkach (Winkler Nr.12) auf der Rückseite wieder zur Ankunft der Halbkreisstempel von Bamberg Bahnhof am 24.7.

Das Datum des Briefes ist ab 1862-1868 zu datieren.



Gruß Rainer
 
hajo22 Am: 29.10.2020 18:10:40 Gelesen: 566589# 1994 @  
Faltbrief aus Schweinfurt vom 12.9.1864 nach Schwabmünchen frankiert mit 2x 3 Kreuzer rot (Nr.9), linke Marke im Normalschnitt, rechte Marke im "Zwergenschnitt", jeweils entwertet mit offenem Mühlradstempel 479.



hajo22
 
Gernesammler Am: 01.11.2020 16:56:12 Gelesen: 565438# 1995 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Franko Brief aus Hof vom 1.4.1831 an das Königliche Kreis und Stadtgericht in Baireuth, für das Franko zahlte der Absender 8 Kreuzer die auf der Rückseite vermerkt sind, auch ist hier ein noch pasables Wachssiegel in schwarz was wohl auf einen Trauerbrief hindeuten könnte.

Gestempelt wurde mit L2 Zweizeiler von Hof (Winkler 8a in der großen Type)

Gruß Rainer


 
bayern klassisch Am: 06.11.2020 10:53:49 Gelesen: 563579# 1996 @  
Liebe Freunde,

heute zeige ich eine frühe Armensache mit Teilinhalt aus Altötting vom dortigen Landgericht an das Landgericht in Burghausen, unter A(rmen) S(ache) N(umer)o 63551 / 2 portofrei spediert.



Interessant ist im Inhalt, der mit Papieroblate und originalem Bindfaden heute noch vorhanden ist, folgender Satz:

"... einen jährlichen Dienstlohn von wenigstens 36 - 45 fl. (Florin = Gulden), und ist dieß der gewöhnliche Jahreslohn in Altbayern". Es ging um Kaspar Weber, einen Dienstknecht, der als Bauernknecht zwischen 40 und 50 Gulden im Jahr bekam.

Nun ja, das war kein Vermögen, aber Kost und Logis sollten für einen solchen frei gewesen sein, aber viel auf die Seite legen konnten diese Leute nicht und das war auch noch lange nach 1837 so.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
Gernesammler Am: 08.11.2020 18:24:26 Gelesen: 562798# 1997 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Portobrief vom 30.12.1840 aus Landsberg, geschrieben auf am 28.12. auf Schloß Igling dessen Inhaber zu dem Zeitpunkt Graf Spaur war, dieses lag in der Nähe von Landsberg.

Gerichtet war der Brief an das Königliche Appellationsgericht (Berufungsgericht) an den Advokaten Herrn Dr. von Nibler in München.

Da der Brief nur einen Weg von unter 12 Meilen hatte musste er bei einer Taxierung von 12 Kreuzern zwischen 1 1/2 bis 2 Loth gewogen haben.

Gestempelt wurde mit Fingerhutstempel von Landsberg (Winkler Nr.9 ohne Punkt) auf der Rückseite ist nichts.

Gruß Rainer




 
bayern klassisch Am: 09.11.2020 11:34:56 Gelesen: 562528# 1998 @  
Liebe Freunde,

hier zeige ich einen Dienstbrief aus Friedberg vom 11.6.1839, bei dem alle Vorschriften für die Versendung portofreier Dienstbriefe eingehalten wurden, bis auf die Angabe der Expeditions - Nr. (heute: Geschäftszeichen), weswegen der Brief von der Aufgabepost eigentlich mit dem treffenden Porto zu belegen gewesen wäre, was man aber unterließ.



Interessant noch der Inhalt: Es ging um den Bau einer Eisenbahnlinie und ich erlaube mir mal, den Text zu transkribieren:

"Koenigliche Bauinspection Ingolstadt!

Nach einem frühern Auftrag von dem k. Amtsvorstand, wenn an der Straße bei Steinach der Bau von der Eisenbahn beginnt, hierüber einer k. Bauinspektion gehorsamst zu benachrichten.

Am 8. dieses Monats wurde der Antrag gestellt von dem Ingenieur Butz gerufen, und zwar wegen dem Durchlaß-Bau druch die Straße neben der Paarbrücke, welches von einer königl. Bauinspektion beguthachtet der Eisenbahngesellschaft anbefohlen worden ist.

Um diesen Durchlaß ganz durchbauen zu können, so wollen sie rechts an der Straße eine Nebenfahrt auf 200 Fuß lang, 30 Fuß breit mit der Höhe von der Sraße herstellen.

In so ferne nun das Fahren nach dieser Anlage ohne Hinterniß bestehen kann, mußte der Antragzeichner den Ingenieur Butz jedoch bemerken, daß eine königliche Bauinspektion davon benachrichten muß, um die Genehmigung von derselben zu erhalten.

Bieser Bau von dem Durchlaß wurde also sogleich von der Eisenbahngesellschaft begonnen worden, sobald die k. Bauinspektion an dieser Nebenfahrt keinen Anstand davon nehmen wird.

Gemäß Auftrag von Herrn Ingenieur Butz wird auch noch der k. Bauinspektion benachrichtet, daß mit der Correction an der Paar in dieser Woche der Anfang beginnt.

Mit aller Hochachtung besteht einer Königlichen Bauinspektion gehorsamster Schuster, königl. Wegemeister."

Vlt. kann ein Ortsansässiger noch weitere Angaben über den Ort, die Begradigung des Flusses Paar bei Steinach usw. machen? Auf alle Fälle sind Briefe, die sich bereits auf den Bau von Eisenbahnen beziehen, aus den 1830er Jahren m. E. sehr selten.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
bayern klassisch Am: 09.11.2020 11:47:32 Gelesen: 562525# 1999 @  
Liebe Freunde,

das folgende Stück habe ich nur wegen der Anschrift gekauft: Vom ?? Burgau An Herrn Rentenverwalter Klein in Burtenbach Postablage Jettingen.





Am 22.4.1874 schrieb man von Burgau Stadt (es gab auch Burgau Bahnhof!) einen einfachen, bis 15g leichten Brief an Herrn Klein in Burtenbach bei Jettingen, heute: Jettingen - Scheppach.

Es galt die Vorschrift bei Post in kleine und kleinste Orte zur Erleichterung der schnellen und richtigen Zustellung die nächst größere Stadt bzw. den Sitz des nächsten Amtsgerichtsbezirks anzugeben.

Die Angabe einer Postablage, die ja bekanntlich die kleinste postalische Einrichtung auf einem kleinen Dorf war, ist mir praktisch unbekannt.

Burgau/Augsburg/@48.3834353,10.5337696,11z/data=!3m1!4b1!4m26!4m25!1m5!1m1!1s0x4799526092a7bcf5:0x26e399ca3a825f4!2m2!1d10.4578772!2d48.3939093!1m5!1m1!1s0x47995315fd161639:0x41e48add78bee70!2m2!1d10.4481971!2d48.3394733!1m5!1m1!1s0x47994dea5608015b:0x4d4e93bc10219921!2m2!1d10.4269679!2d48.4250508!1m5!1m1!1s0x479ea2c53a212b29:0x41e48add78be7a0!2m2!1d10.89779!2d48.3705449!3e0" target="_blank">https://www.google.com/maps/dir/Jettingen-Scheppach/89349+Burtenbach/Burgau(Schwab),+Burgau/Augsburg/@48.3834353,10.5337696,11z/data=!3m1!4b1!4m26!4m25!1m5!1m1!1s0x4799526092a7bcf5:0x26e399ca3a825f4!2m2!1d10.4578772!2d48.3939093!1m5!1m1!1s0x47995315fd161639:0x41e48add78bee70!2m2!1d10.4481971!2d48.3394733!1m5!1m1!1s0x47994dea5608015b:0x4d4e93bc10219921!2m2!1d10.4269679!2d48.4250508!1m5!1m1!1s0x479ea2c53a212b29:0x41e48add78be7a0!2m2!1d10.89779!2d48.3705449!3e0

Die Leitung erfolgte also von Burgau - Stadt nach der Postablage Jettingen und von dort aus weiter nach Burtenbach, wie bei google.maps zu sehen, immerhin 19 km. Aber siegelseitig sehen wir einen Stempel von Augsburg (!!) und das war schon über 50 km entfernt von Auf- und Abgabepost.

Sachdienliche Hinweise nimmt jeder Bayernsammler mit solchen Briefen entgegen.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
bayern klassisch Am: 12.11.2020 17:00:34 Gelesen: 561165# 2000 @  
Liebe Freunde,

zwar war die Nr. 22, 1 Kreuzer grün, für Drucksachen (DS) und auch noch für Orts- und Lokalbriefe vorgesehen, aber sie kommt auch in überschaubarer Zahl auf Correspondenz - Karten vor, denen vom Absender durch rückseitigen Zudruck der Charakter einer DS verliehen wurde, jedenfalls dann, wenn man nicht noch Romane hinzu fügte.



Hier ein nettes Stück aus Nürnberg - BHF vom 28.4.1871 an Herrn I. Strauss in Baiersdorf (Bayern). Die Einzelfirma Armin Selz gab ihren Umzug bekannt. Vermutlich hätten Schreiben an Fa. Selz aber auch ohne Präzisierung ihren mittelfränkischen Empfänger erreicht, denn die Zusteller damals waren spitzenklasse!

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
bayern klassisch Am: 12.11.2020 17:06:07 Gelesen: 561159# 2001 @  
Liebe Freunde,

Correspondenz - Karte aus München I vom 1.6.1871 an die Musikhandlung Fürstner in Berlin, dort angekommen und ausgeliefert am 3.6. zwischen 11.30 und 13.00 Uhr. Bestellt wurden 2x Gamsbart, mein Lied, 1x für Sopran, 1x für Alt (und das hat jetzt nichts mit Bier zu tun).



Interessant ist die Stempelung allein der Marke - vergessen wurde der Post-Aufgabe-Stempel unter der Marke, wie es auch geschrieben steht und der Postabgabestempel vorn, damit man hinten alles lesen konnte, aber im Dt. Reich hielt man sich wohl eher ungern an die bayerischen Wünsche und stempelte doch hinten (und hin und wieder gar nicht!).

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 

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