@ ganzsachenphilatelie
[#2]Hallo und Danke Hans-Dieter,
ich habe noch eine Frage: Ich kenne Freistempel (auf Klebezetteln) nur beim nationalen Postverkehr, werden sie auch häufig für internationalen Postverkehr benutzt?
Gruß
Kirsten
Ich gehe hier von Schalterfreimarken aus, ähnlich wie Automatenmarken. Dafür sprechen bei der Postkarte folgende Tatsachen:
- es ist kein Datum eingestellt, nur der Monat
- beide Klebezettel sind mit Poststempel entwertet, das wäre bei einem reinen Freistempel überflüssig
- der Klebestreifen zeigt Spuren von einer Heftung, wahrscheinlich wurden diese Schalterfreimarken "auf Vorrat" hergestellt und zusammengeheftet
Einen Freistempel hätte man direkt auf die Postkarte angebracht, das Tagesdatum wäre eingestellt, und es wäre nur ein Stempel verwendet worden (der Betrag von 1,00 Sol konnte eingestellt werden). So werden übrigens auf den Philippinen und wurden in den USA Briefe am Schalter frankiert.
Ein weiteres Beispiel im Scan, was meine Theorie von auf Vorrat produzierten Schalterfreimarken festigt: Dieser Einschreibebrief ist mit 4 Etiketten freigemacht und mit (Post-)stempel zusätzlich entwertet. Ich gehe von einer privaten Agentur aus (im Stempeltext "Licencia de Concession-06"). Der Stempeltext und Google helfen hier weiter. Wong ist eine Supermarktkette in Peru und hat einen Laden auf der Avenida Benavides, Kreuzung Republica de Panama. ("Avenida Benavides (cruce) con Republica de Panama")
Was fällt auf:
1.) Das Porto zu 13 Sol hätte "in einem Rutsch" eingestellt werden können.
2.) Alle Klebeetiketten weisen Spuren einer Heftung aus, also auf Vorrat produziert und zusammengeheftet.
3.) Die Klebeetiketten zu 1,50 und 5,00 weisen ein unterschiedliches Datum auf ! Gestempelt wurde der Brief eine Woche später.
Was ich nicht weiss, ob solche Etiketten auch an das Publikum verkauft werden. Hier kann vielleicht ein Leser mehr sagen, der schon selbst in Peru war. Der Michel schweigt sich über diese Etiketten aus. Mischfrankaturen von Etiketten bzw. Freistempeln und Marken sind häufig, und werden auch auf der Startseite der peruanischen Post "Serpost" gezeigt.
Übrigens hat die Deutsche Post diesen Brief als Einschreiben erkannt, obwohl noch nicht einmal "Certificado" oder "Recommande" auf dem Umschlag steht. Auf der Rückseite ist das übliche Etikett mit Barcodestreifen.
Supermarktkette Wong:
https://www.wong.com.pe/pe/supermercado/login.htmlPeruanische Post:
http://www.serpost.com.pe/ @ Kirsten Mohi
Hallo,
bei der gezeigten Karte in Beitrag
[#1] handelt es sich um die Frankiermaschinen-Modell-Reihe 5000 bzw. 5300.
Die Nr. "M-119" unten im Ortsstempel weißt diesen Freistempel als Postfreistempel aus! Die Absenderfreistempel von Pitney Bowes tragen gewöhnlich "L", "LIC" bzw. "LICENCIA"-Nummern.
Das Postamt des Bezirkes Miraflores in Lima hat das Datum im Postfreistempel nur mit Monats- und Jahresangabe eingestellt. Vermutlich hat man diese "Frankierstreifen" in größerer Stückzahl produziert, die dann am Verwendungstag mit einem Tagesstempel abgestempelt wurden.
Gruß,
T1000er