Thema: Rumänien: Postrouten und Transportwege
10Parale Am: 26.01.2015 21:27:54 Gelesen: 133371# 2@  
@ Fips002 [#1]

Wunderschönes, seltenes Stück, Cospoli (+ Conspoli) - da sind wir uns ja jetzt alle einig - bedeutet Constantinopel (heute Istanbul).

Der Faltbrief ist mit einem Abschlag des Stempels der österreichischen Auslandspostexpedition in "GALLATZ" in blauer Farbe versehen. Bei Blistyar ist es der Stempel R2 und bei Dr. Gmach nennt er sich Gal5.

Dieser Stempel war nach Ende des Krimkrieges ab 1857 in Gebrauch genommen und war bis zum 31. März 1869 in Usus.

Die Fragen würde ich ohne Garantie folgendermassen beantworten:

- Bei einem heftigen Wintereinbrauch ist die Expeditionszeit von Galatz nach Bukarest von 3 Tagen durchaus auch im Eisenbahnverkehr denkbar.

- Es gab vor 1870 einen Postweg, 2 Mal wöchentlich von Bukarest nach Konstantinopel. Die erste Etappe war von Bukarest nach Giurgiu und ging per Eisenbahn. Die zweite Etappe ging von Giurgiu nach Ruschtschuk (Rusciuc) mittels Schiff. Von dort aus ging es wieder mittels Eisenbahn nach Varna (Bulgarien), von dort wieder mit dem Schiff (ca. 200 km) nach Konstantinopel (Cospoli). Nach 1870 wurde dieser Postweg 3 x wöchentlich bedient. Vielleicht war der Winter weiter südlich etwas milder, so dass eine Postbeförderung mittels Schiff wieder möglich war.

Jetzt will jeder wissen, woher ich diese Angaben habe: (INDRUMAR AL FILATELISTULUI Bukarest 1980 - Mircea Costea).

Dies ist ein Erklärungsversuch. Leider fehlt jeglicher Hinweis auf weitere Transportwege, was eventuell dadurch zu erklären ist, dass es sich um eine Art Behördenbrief handelte - Hinweis "servicio" auf der Briefvorderseite. Also bitte als Hypothese verstehen - nicht als Faktum.

Liebe Grüße

10Parale


 
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