Thema: Philatelie in der Presse
Richard Am: 12.10.2008 14:07:03 Gelesen: 1327920# 139@  
Lange Nordpol-Leitung

Von Martin Moll

Thüringer Landeszeitung, Gotha (10.10.08) - Die Wege, die viele Briefmarken zurückgelegt haben, hat auch Kurt Link auf seiner persönlichen Landkarte bereits verzeichnet. In Bukarest, Sofia, Moskau und sogar im entfernten Kubawirkte der Gothaer Philatelist an internationalen Ausstellungen mit. Zuletzt reiste der 83-Jährige zur Briefmarkenweltausstellung nach Wien - und kehrte mit einer besonderen Auszeichnung nach Thüringen zurück. Für seine dreiteilige Dokumentation "Zur Geschichte der Philatelie in Gotha (1890 bis 1990)" erhielt Kurt Link eine Medaille in Groß-Silber.

Dreimal Gold hat er bereits geholt: bei Ausstellungen in Paris, Oslo und schon einmal Wien. "Leider bin ich nie selbst dort gewesen", bedauert Link, "darum wollte ich nun unbedingt in diesem Jahr nach Wien fahren." Dass die Geschichte der Philatelie in Gotha auch das internationale Fachpublikum interessiert, wusste Link bereits vor der Ehrung. "1850 hat es hier eine Thurn und Taxis-Poststation gegeben", erklärt Link. Folglich hätten viele Briefe einen Poststempel mit der Nummer 374 aufgedrückt bekommen - die stand für Gotha.

Seine Leidenschaft für Briefmarken entdeckte der gelernte Maurer und spätere Fachschuldozent Kurt Link relativ spät. "Ich habe schon immer alles mögliche gesammelt", erzählt der Pensionär. "1954 bin ich nach Gotha gekommen und war zunächst allein; da bin ich mal zu dem Verein gegangen." Und dem ist er bis heute treu geblieben. Einfach nur Marken anzuhäufen sei ihm schnell zu langweilig gewesen, deshalb begann er damit, thematisch zu sammeln. Seine ersten Themenkomplexe waren die Weltraumfahrt und die Polarforschung. Kurt Link knüpfte Kontakte zu Forschern in der Arktis und Antarktis, was damals ohne Internet eine zeitraubende Angelegenheit war: "Wenn man im März einen Brief geschrieben hat, kam vielleicht im November die Antwort", erinnert sich Link. In den 60er Jahren wuchs das Interesse für Geschichte. Anhand postalischer Dokumente zeichnete er die deutsche Geschichte nach.

So gelangte er auch in Besitz des seltenen "Sachsen-Dreier" - die erste Freimarke des damaligen Königreichs Sachsen von 1850. "Doch irgendwann habe ich sie weiter gegeben", so Link. Die vergangenen vier Jahre hat er für den dreibändigen Band recherchiert und geschrieben. Link hofft, dass sich ein anderer Philatelist findet, der seine Arbeit fortsetzen wird: "Ich habe viel anderes zu tun. Aber alles nach 1990 muss ja noch aufgearbeitet werden."

Der Sammelband "Zur Geschichte der Philatelie in Gotha" ist erhältlich beim Briefmarken-Sammler-Verein Gotha unter Tel. 03621/25765.

(Quelle: http://www.tlz.de/tlz/tlz.nachbarstaedte.volltext.php?kennung=on1tlzLOKStaGotha39730&zulieferer=tlz&kategorie=LOK&rubrik=Stadt®ion=Gotha&auftritt=TLZ&dbserver=1)



Foto: Martin Moll

Drei Bände umfasst Kurt Links Werk zur Briefmarkenkunde: Auf der diesjährigen Briefmarkenweltausstellung in Wien erhielt der rüstige 83-Jährige die Groß-Silber-Medaille.
 
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