Thema: Rumänien: Postrouten und Transportwege
Heinz 7 Am: 04.02.2015 00:30:17 Gelesen: 133226# 25@  
@ 10Parale [#24]

Hallo 10 Parale,

das ist genau das Spannende! Sibiu gehört HEUTE genau so zu Rumänien, obwohl es jahrhundertelang eine völlig andere Geschichte erlebte als z.B. Bukarest oder Jassy! Rumänien hat mit seinen Gebietserweiterungen nach dem ersten Weltkrieg eine "Erweiterung seiner Geschichte" bekommen wie z.B. ein Mann, der sich verheiratet und danach plötzlich mit einer zweiten Familien verbunden ist!

Die Moldau und die Walachei haben jahrzehntelang dieselben Erfahrungen gemacht und dieselben Schicksale erlitten und sind sich deshalb im Selbstverständnis viel näher als Gebiete, die erst vor knapp 100 Jahren zu Rumänien dazukamen. Nur viel geschichtliches Verständnis und die Bereitschaft, das Andere/Fremde verstehen zu wollen, können helfen, Trennendes zu überwinden und Gemeinsamkeiten zu finden.

Die zwei Karten im Buch von Blistyar (S. 36) sind dem Werk von Minescu entnommen. Ich hatte das Vergnügen, Herrn Norbert Blistyar am Treffen der ARGE Rumänien 2014 in Würzburg zu treffen, privat, das war ein schönes Erlebnis! Herr Blistyar ist ein sehr fleissiger Philatelist, den viele Fragen antreiben, und er steht in regem Austausch mit anderen Spezialisten. Schön, wenn Sammler versuchen, den Stand ihres Wissens zu konsolidieren und mitzuteilen; all diese Bücher sind für die Sammler eine grosse Hilfe. Grundlegend NEUES Wissen ist zwar meines Erachtens nicht sehr viel dazu gekommen, aber die Wiederaufnahme der alten Erkenntnisse von Tchilinghirian/Stephen, ergänzt durch eigene Beobachtungen und Feststellungen, ist an sich schon wertvoll.

Das Dazufügen von Posttarifen (Seiten 37-62) erachte ich als sehr hilfreich, wenngleich viele Fragen unbeantwortet bleiben (bleiben müssen). Das ist aber (versteh mich nicht falsch!) niemals als "Kritik" an dem Buch von Herrn Blistyar zu verstehen! Es ist eine Kunst, auf 221 Seiten so viel kompaktes Wissen über solch komplexe Zusammenhänge darzustellen. Ich bin überzeugt, dass das Buch von Blistyar hilft, das Interesse an diesem Gebiet zu fördern, umso mehr, als die Hefte von Tchilinghirian/Stephen heute kaum mehr angeboten werden und "etwas in die Jahre gekommen" sind.

Herzliche Grüsse
Heinz
 
Quelle: www.philaseiten.de
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