Thema: Rumänien: Postrouten und Transportwege
Heinz 7 Am: 04.02.2015 22:25:39 Gelesen: 133145# 29@  
@ 10Parale [#24]

Blistyar benennt das Porto mit folgenden Begriffen:

- Konsulatstaxe: Beförderungstaxe bis zur österreichischen Grenze
- Österreichische Taxe: Taxe für die Beförderung innerhalb Österreichs
- Taxe für Briefe in Drittländer

Vermutlich haben bereits Edwin Müller und Heinrich Birnbach diese Begriffe eingeführt (wäre zu verifizieren); auch Nor 42 verwendet sie, ich will mich auch daran halten.

Blistyar schreibt, dass mit der Einführung der Briefmarken nun der Absender für die Freimachung der Briefe zu sorgen hatte, ansonsten eine Zusatztaxe erhoben wurde (siehe Seite 41). In der Zeit der Militärbesetzung wurde aber für unfrankierte Briefe kein Zusatzporto mehr erhoben (s. Seite 42). 1858 gab es eine Umstellung der österreichischen Währung, woraus u.a. der "Neukreuzer" entstand.

Es ist ein grosser Verdienst von Blistyar, auf wenigen Seiten kompakt das Wichtigste zu den damals gültigen Posttarifen zusammenzufassen. Ich habe viel von diesen Ausführungen profitieren können, weiss aber noch längst nicht alles, schon gar nicht auswendig.

Gemäss Birnbach ("Die fremden und einheimischen Posten bis 1875" von 1930) bestand seit mindestens 1803 eine ständige Postverbindung Wien - Konstantinopel über Rumänien. Siehe Seite 22: "Es wurde der Grenzübergang von Rothen Turm gewählt und die Strecke über Piteschti - Bukarest - Giurgevo geführt. Um 1820 kam eine nördliche Nebenlinie über Czernowitz nach Bottuschani - Jassy hinzu."

Von Giurgevo übernahmen "berittene Janitscharen mit Packpferden" die Post und "bewältigten die Reststrecke bis Konstantinopel in zirka drei Tagen" (siehe Seite 23). Die gesamte Reisezeit von Wien bis Konstantinopel betrug "etwa 18 Tage"; im Winter "natürlich länger".

Das - in Kürze - einige Merkpunkte (auch für mich!).

Freundliche Grüsse
Heinz
 
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