Thema: Philatelie in der Presse
Richard Am: 14.10.2008 23:08:39 Gelesen: 1327628# 140@  
Armin Hölzer - Philatelist mit Leib und Seele

Von Roman Zilles

Rheinische Post, Leichlingen (09.10.08) - Arnim Hölzer kann sich ein Leben ohne Briefmarken nicht vorstellen. Der Leichlinger Geschäftsmann hat es mittlerweile sogar zum Präsidenten des Bundesverbandes des Deutschen Briefmarkenhandels gebracht.

Für die einen haben sie gezackte Ränder, eine klebrige Rück- und wechselnde Motive auf der Vorderseite. Für die anderen sind sie „Spiegelbild der jeweiligen Kultur“, transportieren „sehr viel Wissen“, wirken „völkerverbindend“ und berühren Menschen jeden Alters, aller sozialen Schichten und beider Geschlechter.

Langjährige Leidenschaft

Arnim Hölzer gehört eindeutig zu den anderen. „Ich lebe für die Philatelie“, bekräftigt der Leichlinger sein Verhältnis zu Briefmarken. Mit fünf Jahren begann er zu sammeln, seit 32 Jahren verkauft er Wertzeichen, und seit vergangenem Jahr weist ihn eine Visitenkarte weiß auf dunkelblau als Präsident des Bundesverbandes des Deutschen Briefmarkenhandels aus. Schlicht formuliert bedeutet dies: Er vertritt 450 deutsche und 100 ausländische Briefmarken-Händler. Emotionaler gesagt: „Es ist ein Ehrenamt, das viel Zeit und Idealismus verlangt.“ So beschreibt es der Amtsinhaber, der (mindestens) jedes zweite Wochenende und jeden halben Mittwoch in seine Präsidentschaft investiert.

Als oberster Ansprechpartner der Händler muss er auch stets zwischendurch – meist im Büro seines Briefmarken- und Kunsthandwerkgeschäfts in der Kirchstraße – ein offenes Ohr für die Mitglieder haben. Im Geschäft hält ihm Ehefrau Ulrike den Rücken frei. Vermutlich muss sie dies noch eine ganze Weile tun. Schließlich wurde der Verband der Briefmarkenhändler 1949 gegründet, und Hölzer ist gerade einmal sein vierter Präsident. Kontinuität, die verpflichtet. Zu Hölzers Aufgaben gehört es, Abkommen auszuhandeln: So bekommen die Briefmarkenhändler nun bei der Post günstigere Tarife, wenn sie ein Paket verschicken. Solche Abschlüsse seien zwar wichtig für die Zukunft des Verbandes. Aber vor allem möchte der Präsident sein Amt nutzen, um die Gemeinsamkeit zu stärken. Innerhalb des Verbandes sowie nach außen.

Arnim Hölzer gehört zu den Initiatoren des Entenrennens, das der Förderverein des Gymnasiums ins Leben rief, um mit dem Erlös die Ausstattung der naturwissenschaftlichen Räume der Schule zu bezahlen. Wegen der zeitlichen Belastung, die das Amt des „Briefmarken-Präsidenten“ mit sich bringt, hat sich Hölzer inzwischen aus der Organisation des Rennen weitgehend zurückgezogen. Im kommenden Jahr sollen die Enten am 7. Juni auf der Wupper um die Wette schwimmen.

„Die gute Beziehung zu den Sammlern, also dem Bund der deutschen Philatelisten, möchte ich noch weiter intensivieren“, verrät der Leichlinger, um gleich anzufügen, dass auch zu Versteigerern, Briefmarken-Prüfern und zum Münzfachhandel noch zartere Bande geknüpft werden sollen. Als Verbandspräsident ist Hölzer auch an den Vorbereitungen der Briefmarken-Messe „Philatelia“ in Köln (13. bis 15. November) beteiligt. Dort wird als Höhepunkt eine rote Mauritius zu sehen sein.

Wissen transportieren

Eine solch seltene wie kostbare Rarität lasse zwar auch sein Herz etwas höher schlagen. „Aber mich reizen alle Neuerscheinungen“, sagt der Leichlinger und schiebt ein Beispiel dafür nach, wie kleine Wertzeichen großes Wissen transportieren können: „Nehmen Sie die Marke ,300 Jahre Kartoffelanbau in Deutschland’: Wer sich mit ihr beschäftigt, erfährt, dass damals die Industrialisierung in der Landwirtschaft begann.

(Quelle: http://www.rp-online.de/public/article/leverkusen/623784/Philatelist-mit-Leib-und-Seele.html)

Schon im Alter von fünf Jahren begann Arnim Hölzer mit dem Sammeln von Briefmarken. Seit 32 Jahren handelt er auch mit den Wertzeichen.



Foto: Uwe Miserius, Rheinische Post
 
Quelle: www.philaseiten.de
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