Thema: Altdeutschland: Auslagen- und Postvorschuß-Belege
Magdeburger Am: 27.02.2015 11:31:31 Gelesen: 54260# 36@  
Liebe Sammelfreunde,

hier habe ich einen Beleg, der einige Fragen aufwirft:



Um 1825 wurde dieser Postvorschußbeleg von Magdeburg nach Unseburg versendet. Laut Declaration betrug der Postschuß 5 Silbergroschen. Die darunter notierten 3/4 Sgr. sind das ProCura von 75% für die aufgebende Postanstalt. Insgesamt sind somit bisher die vorderseitigen 5 3/4 Sgr. geklärt.



Siegelseitig sind 8 Sgr. 9 Pfennige notiert worden. Die Differenz beträgt somit 3 Sgr. Die Entfernung beträgt rund 3 Meilen und dies hätte 1 1/2 Sgr. Porto sowie der gleiche Betrag an Geldporto und 1/4 Sgr. 25% ProCura für die ausgebende Postanstalt zur Folge. Insgesamt wären somit 3 1/4 Sgr. noch angefallen.

Ungewöhnlich ist die siegelseitige Notierung schon, da vorderseitig das Gesamtporto zu erwarten wäre und siegelseitig das Bestellgeld.

Eine Bestellung hätte möglicherweise von Stassfurt oder Egeln erfolgen können. Auch wäre eine Selbstabholung möglich. Theoretisch wäre auch denkbar, dass auf einen möglichen Weg von Egeln nach Calbe (dann über Wolmirsleben - Unseburg - Atzendorf - Calbe) die Post direkt von der Kutsche abgeholt wurde. Dann wäre es denkbar, das die 25% ProCura nicht anfielen, da ja die Kutsche keine ausgebende Postanstalt ist. Eine Kirche als Haltepunkt halte ich für möglich.

Auch gäbe es noch die Möglichkeit der Portofreiheiten - dann wäre ja ein Landbriefträger u.U. auf dem Wege gewesen.

Wer kann mir eventuell helfen? Gab es einen Kurs durch Unseburg? Von wo aus wurde Unseburg bestellt.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
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