Thema: Schweiz Markenheftchen und ihre Herstellung
Heinz 7 Am: 03.03.2015 21:27:34 Gelesen: 37236# 17@  
@ Markenheftchen Schweiz Liebhaber

Guten Abend,

die Markenheftchen waren beliebt bei Volk und Sammlern. Ich denke, man darf sagen, dass die Produktion bis ca. 1950 in erster Linie praktische Gründe hatte, nicht philatelistische; viele Menschen schätzten die handlichen Heftchen, wo die Marken geschützt waren. Natürlich gab es auch einige Sammler, die komplette Heftchen kauften, doch war dies die Ausnahme.

1953 gab es dann aber einen "Sündenfall", als nun auch die Organisation "Pro Juventute" Zuschlagsausgaben/Wohltätigkeitsmarken in eigenen Heftchen herausgab. Und die Organisation begnügte sich nicht mit einem normalen Heft, sondern es wurde ein Heftchenblatt mit zwei verschiedenen ZUSAMMENHÄNGENDEN Wertstufen herausgegeben. Offiziell wohl, um einen "runden" Verkaufsbetrag zu erreichen, aber mit diesem Angebot wollte man doch in erster Linie die Sammler verführen.



Um allem die Krone aufzusetzen wurde auch eigens ein kleines Kehrdruckbogenblatt geschaffen, das nur 24 Marken enthielt. Die Markenheftchenblätter wurden nun kopfstehend zueinander gedruckt, und dies ermöglichte nun x verschiedene Kombinationen. Und da rechnete "Pro Juventute" in erster Linie mit den Sammlern! Das zeigt auch die Werbung auf dem Umschlag des Markenheftchens.

Dies sorgte nun für gehörigen Unmut unter den Sammlern. Im philatelistischen Blätterwald und an den Stammtischen gingen die Emotionen hoch; aber man schien sich weitgehend einig zu sein: das war zuviel des "Guten". Die Pro Juventute MH durften zwar auch 1954 wieder erscheinen, aber ohne Schnickschnack wie Zusammenhängende Werte und Kehrdruckbogen.

1953 waren vier Franken viel Geld. Viele Sammler wollten sich alle Kombinationen beschaffen, und so wird manch eine Haushaltskasse eines Sammlers im Jahr 1953 gelitten haben wegen dieses reichen Angebotes. Es blieb zum Glück in dieser Form für lange Zeit einmalig.

Heinz
 
Quelle: www.philaseiten.de
https://www.philaseiten.de/thema/7592
https://www.philaseiten.de/beitrag/102385