Thema: (?) (183-184) Mit Brief und Siegel: Was sagt uns die Rückseite ?
zockerpeppi Am: 04.03.2015 22:05:25 Gelesen: 168094# 128@  
Faltbrief ab Brüssel an Son Excellence Monsieur le Compte de Neipperg Chambelan conceiller intime d'Etat et Ministre plénipotentiaire de leurs MM JJ mples (impériales) Apque (Apostolique) A Francfort. Auf dem Verso ein rotes Siegel.





Kein Portovermerk, dies lässt vermuten dass der Absender Portofreiheit genoss. Handschriftlich wurde 1769 vermerkt. Dies passt in etwa zum Einzeiler BRUXELLES. In les marques postales préphilateliques de la Belgique von Lucien P. Herlant werden 2 Stempel erwähnt welche passen könnten. Die Nr 16 aus dem Jahre 1769 31x3.5 oder die Nr 18 von 1771 30x3.5. Den Stempel habe ich vermessen, schwierig zu sagen. Der Länge nach 30 mm und nicht 31, aber es gibt eindeutig keinen Punkt nach dem S. Der Vorbesitzer war sich wohl bei der Deutung auf 1769 sicher.

Der Absender: auf dem Verso einzig ein rotes Siegel. Dank Google habe ich heraus gefunden wessen Siegel dies ist. Graf Cobenzl wahrscheinlich Charles Jean Philippe. Der Graf wurde 1712 in Laibach geboren. 1753 erhielt er die Stelle als Kämmerer und bevollmächtigter Staatsminister in den österreichischen Niederlanden Sitz in Brüssel und damit die Leitung der Verwaltung unter Gouverneur Prinz Karl von Lothringen dem Schwager von Maria Teresia. Er verstarb am 27 Januar 1770 in Brüssel und hinterliess einen Berg Schulden.

Der Empfänger der Comte de Neipperg: 1726 wurde Leopold Johann Nepomuk Neiperg geboren. Er trat in den Dienst der Habsburger und hatte eine Bemerkenswerte Karriere vor sich: Kaiserlicher Kämmerer, Reichshofrat später Geheimrat, bevollmächtigter Minister an den neapolitanischen, dänischen und kursächsischen Höfen. 1780 kurböhmischer Botschafter und Interims-Directorial-Gesandter am Reichstage zu Regensburg. Er hatte 4 Frauen mit denen er 10 Kinder zeugte. Er starb am 5.1.1792. Interessant zu erwähnen ist sein Sohn Adam Adalbert welcher sich Napoleons Marie Louise schnappte.



beste Sammlergrüße
lulu
 
Quelle: www.philaseiten.de
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