Thema: Kleidung und Wäsche - Rohmaterial, Herstellung, Vertrieb
Cantus Am: 11.03.2015 21:01:14 Gelesen: 198392# 51@  
@ Marcel [#50]

Hallo Marcel,

die ersten derartigen Umschläge wurden zum 1.4.1874 als "Postamtliche Geldbriefcouverts" ausgegeben, zuvor gab es aber auch schon welche, die durch Privatinitiative, insbesondere von Banken, gedruckt worden waren. Diese Geldbriefumschläge waren zur Beförderung von Banknoten, Obligationen und auch losen Münzen vorgesehen. Das Porto für die Beförderung setzte sich aus der normalen Beförderungsgebühr des Briefes sowie einer eigenen Wertgebühr zuusammen. Bis zum 1.9.1890 waren diese Kosten ausnahmslos bar zu entrichten, danach war die Frankierung mit Briefmarken zwingend vorgeschrieben (Barfrankierungen nach diesem Datum bilden die große Ausnahme).

In deinem Fall wurden also vermutlich Geldscheine oder Wechsel im Wert von 60 Gulden, umgerechnet auf 98,19 Mark, an die Gebrüder Wagner in Suhl geschickt; Böhmen war damals ein Teil von Österreich. Mit dem Geld wurde wahrscheinlich eine Warenlieferung bezahlt, denn Banküberweisungen im heutigen Sinne gab es damals meines Wissens noch nicht, jedenfalls nicht zwischen unterschiedlichen Staaten.

Viele Grüße
Ingo
 
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