Thema: Österreich: Wertschätzung von Belegen
10Parale Am: 17.03.2015 21:24:12 Gelesen: 7811# 4@  
Ich mach hier mal weiter mit einem kleinen Briefchen aus Österreich. Abgeschlagen wurde der Brief in DEVA (heute Rumänien - damals k.u.k.Monarchie) am 20. Oktober 1862 mit einer Michel Nr. 22, 15 Kreuzer Freimarke Kaiser Franz Joseph in blau. Das Markenbild ist äusserst dezentriert.

Das Brieflein mit rückseitigem Siegel geht an eine Dame in, na ja in Kolosvar = Cluj-Napoca = Klausenburg ... oder vielleicht nach Marghita im Kreis Bihor (an der ungarischen Grenze)???? Auf jeden Fall 3 Seiten in ungarischer Sprache, da gab es viel zu sagen.

Ich muss die rückseitigen Stempel zu Rate ziehen, die Gott sei Dank reichlich vorhanden sind. Der Brief wanderte zunächst von DEVA in das ca. 70 Kilometer entfernte MÜHLENBACH (oder Mühlbach = Sebes), wo er am 21.10.1862 abgestempelt wurde. Nächste Station war nach ca. 100 Kilometer Clausenburg (siehe Briefvorderseite Kolosvar) wo links oben am 22.10.1862 abgestempelt wurde. Am 23.10.1862 erreichte das kleine Brieflein dann den Ort "Margarethen" oder "Margitha" im Kreis Bihor an der ungarischen Grenze. Zu jener Zeit wohnten in dieser Ortschaft ca. 4000 Einwohner.

Der kleine Agraffenstempel vom 23.10. zeugt davon.

Gerne hätte ich gewusst, welcher weitere Ort auf der Briefvorderseite in ungarischer Sprache verzeichnet ist: Nagy?????? - ich kann nur raten, es ist der ungarische Ausdruck für Margarethen, habe aber nirgends einen Hinweis dafür gefunden. Ebenso wenig kann ich entziffern, was hinter Margita steht, es endet aber mit "posta" . Für die Briefträger der damaligen Zeit müssen diese Briefe doch eine echte Herausforderung gewesen sein und ein Unikat, jeder für sich.

Ich bewerte den Brief so mit 20 Euro, zum Siegel kann ich leider gar nichts sagen.

Liebe Grüße

10Parale




 
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