Thema: (?) (43) Deutsche Post: Standardbriefporto ab Januar um 3 Cent höher
Stefan Am: 20.10.2008 15:54:10 Gelesen: 61487# 6@  
@ KarlS [#3]

>>Ob die Deutsche Post oder andere Briefe befördern: Es bleibt die gleiche Anzahl. Wenn alle (auch private Postdienste) keine MWST/USt zahlen, bleibt die Einnahme wie bisher, nämlich Null. Also was? Und wenn alle Portis mit Steuer sind, zahlen's eh wir beide. Was fehlt denen dann? Mein Mathelehrer rotiert im Grab.<<

Die Aussage zum Thema Einnahmen ist nicht ganz korrekt.

aktueller Stand der Dinge:

Die Deutsche Post AG führt im Jahr 2008 keine Mehrwertsteuer für Portoeinnahmen an das Finanzamt ab; deren Kunden können keine Mehrwertsteuer beim Finanzamt geltend machen. Daher Brutto- = Nettopreise!

Die Konkurrenten der Deutschen Post AG im Briefdienst (Bsp. PIN Mail, TNT, usw.) müssen Mehrwertsteuer an das Finanzamt abführen. Deren Bruttopreise liegen für gewöhnlich mehr oder weniger nahe am dem Nettopreis der Deutschen Post AG; d.h. die Kunden der Konkurrenten (Ausnahme Behörden, Vereine, gGmbH, usw.) können die Mehrwertsteuer (19 % immerhin) gegenüber dem Finanzamt geltend machen; Bsp: 54 Cent brutto Porto für einen Standartbrief = 45 Cent netto, die effektiv für die Beförderung vom Kunden bezahlt werden müssen. Die verbliebenen 9 Cent kommen vom Finanzamt zurück. Als Nachweis erhält der Absender vom Konkurrenten der Deutschen Post eine Rechnung der erbrachten Leistung (Briefanzahl, Portostufe, Anzahl, Versanddatum, ...) mit ausgewiesener Mehrwertsteuer.

Fazit: Die Briefanzahl insgesamt bleibt deiner Aussage gleich, richtig. Allerdings macht es für den mehrwertsteuerabzugsberechtigten Absender schon einen Unterschied bzw. kann es machen, welches Unternehmen Briefe befördert.

Die Konkurrenten der Deutschen Post haben sich teilweise erfolgreich gegen die Mehrwertsteuerbefreiung gewehrt, siehe auch hier (Meldung vom 26.09.08):

http://www.posttip.de/News/22848/Mehrwertsteuerbefreiung-fuer-DP-AG-teilweise-gekippt.html

Ab 2010 werden Briefe von Geschäftskunden unter bestimmten Voraussetzungen mehrwertsteuerpflichtig. Für Briefmarkenkunden bleibt (vorläufig ?) alles beim alten.

Gruß
Pete
 
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