Thema: Ausschluss des Britzer Philatelisten Clubs aus dem BDPh
DL8AAM Am: 24.03.2015 22:08:13 Gelesen: 20073# 16@  
@ mljpk [#13]

"kreativen" Vereinen durch Änderung der BdPh-Satzung/Beitragsordnung bei der Mitgliedsschaftsstruktur Freiräume zu lassen

Naja, wenn es solche Wahlbeitragsstrukturen jemals geben würde, wäre es der Tod der Verbände. Dann zahlen pro Verein vielleicht nur noch 2-3 Personen den 'großen Beitrag' und können an Ausstellungen (aber durch wem organisiert und finanziert?) teilnehmen, 3-4 mehr dann den nächst günstigeren Tarif für Versicherungen (wobei welche Versicherung bietet günstige Spezialtarife für kleinste Randgruppen an?), 2 dann noch den Tarif plus Jugendarbeit (weil sie an ihr hoffentlich bald aktivereres Enkelchen glauben) - und einer will Versicherung plus das Zeitschriftenabo (nur welcher Werbekunde annonciert in einer Zeitschrift mit Minimalstauflage?) etc. etc.

Unabhängig von dem Verwaltungsaufwand, kann sich so absolut kein (möglicherweise für das Einzelmitglied in Hintertupfingerode unsichtbare) Dachverband organisieren, geschweige denn finanzieren. Vereine (und Verbände) sind Solidargemeinschaften, keine 1:1 Dienstleitungsbetriebe - und um das wieder auf die Sportbundebene zu heben, keine "Bezahl-Fitnessstudios".

Sogar der normale Verein um die Ecke kann in aller Regel finanziell nur auskömmlich überleben, wenn er neben den Aktiven auch viele Karteileichen hat, die (hoffentlich noch lange gerne weiter) zahlen, ohne eine direkte Leistung in Anspruch zu nehmen. So (und nur so) finanziert sich (fast) jeder Verein, Sport- wie BDPh-Verein etc. Wenn jedes zahlende Mitglied sämtliche angebotenen Leistungen abfordern würde, müssten die Beiträge um ein Vielfaches steigen. Da wären wir wieder beim "Bezahl-Fitnessstudio".

Ich wage mal zu tippen, dass 95% aller aktiven Mitglieder auf den ersten Blick für sich selbst i.d.R. sowie keinen direkten persönlichen Nutzen durch eine Verbandszugehörigkeit sehen, maximal vielleicht das Monatsmagazin. Möglicherweise merkt man den Verband erst, wenn er auf einmal fehlt. Aber auch das Fehlen wird kaum jemandem direkt auffallen. Ganz provokativ gedacht, was schert den Zackenzähler und Farbflecksucher in seinem muffigen, verrauchten Arbeitszimmer, die teure Öffentlichkeitsarbeit auf der IBRA; was interessiert dem die Fälschungsbekämpfung, er merkt es sowieso nicht, wenn er eine falsche Blaue im Album hat; etc etc. Wenn aber irgendwann einmal mehrheitlich so gedacht (und entsprechend egoistisch gehandelt) wird, können wir den Laden dichtmachen.

Deine gewünschte Flexibiliät konsequent zu Ende durchgedacht, hiesse der BDPh hat dann sicherlich keine Mitgliedsvereine mehr (ggf. vielleicht noch leere Namenshüllen), sondern nur (wenn es richtig hoch kommt) 1000 Direktmitglieder. So etwas (=jeder pickt sich genau nur die Rosinen aus dem Kuchen raus, die er mag) wäre - wie bereits gesagt - der Tod eines jeden Dachverbandes, nicht nur des BDPh.

Ich habe übrigens passend gerade heute mein OK für die Aufnahme in die MSS/Meter Stamp Society (einem kleinen affiliated Verein der APS/American Philatelic Society), bekommen - auch wenn ich dort kaum etwas anderes als das vierteljährliche Email-Magazin in Anspruch nehmen kann, Vollzahler, und? Ja, ja, ich bin der Held, ich weiss. Als Zweitverein kostet das aber auch nicht ganz so viel. ;-)

@ drmoeller_neuss [#14]

in einem Sportverein nur ein Bruchteil des Jahresbeitrages ausmacht

Ja, aber kaum ein Briefmarkenverein besitzt ein eigenes Vereinsheim, das er unterhalten muss.

Gruß
Thomas
 
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