Thema: Ausschluss des Britzer Philatelisten Clubs aus dem BDPh
DL8AAM Am: 25.03.2015 19:42:06 Gelesen: 19622# 26@  
@ olli0816 [#22]

Auch wenn Du meine Meinung nicht magst, so ist sie doch da.

Eigentlich ist Deine Meinung vollkommen legitim, sehr gut nachvollziehbar und auch verständlich. Nicht nur "eigentlich". Wir haben in Deutschland nun einmal keine Assozierungspflicht, sondern eine Assozierungsfreiheit. Es steht nirgendwo geschrieben, dass ich in einem Briefmarkenverein Mitglied sein muss, und dass ein Briefmarkenverein in einem Verband organisiert sein muss (wir als Schützenverein müssen zwangsweise einem der akzeptierten Verbände angehören, ob wie wollen oder nicht, das fordert die aktuelle Gesetzgebung und das Bundesinnenministerium bzw. dessen Bundesverwaltungsamt). Wenn es mir eben nicht wert ist, dann bleibe ich draussen.

Nur, wenn ich einem Verein und der einen Verband beitritt, habe ich sämtliche Rechte und Pflichten am Hacken, vom Beitrag bis zur Erfüllung dessen Satzungsauflagen.

Wenn der Drang minimal ist, Super-Duper Luxusausstellungen in Korea, Jugendarbeit, eine sinnlose Zeitschrift oder sonstiges (Büchereien sind wohl nicht mehr dabei) über Zwangsbeiträge zu finanzieren

Wenn man das so sehen mag, ok. Mehrheiten finden und die Verbandspolitik entsprechend ändern.

ohne eigene Stimme (wenn man ehrlich ist, interessiert die Stimme auch die wenigsten)

Naja, die Stimme hast Du bzw. der Mitgliedsverein schon. Wenn ich natürlich meine Stimme nicht wahrnehme (von Vereinswahlen über die diversen Delegiertentage hoch) dann kann man sich auch nicht beschweren. Auch unbequeme Stimmen können eine Mehrheit gewinnen. Das Problem in einer Demokratie ist nur, die Mehrheit kann doch eine andere Position einnehmen, als ich mir das so vorstelle. Dein " interessiert die Stimme auch die wenigsten" kann ich irgendwie nicht glauben, das zwanghafte Stimmezusammensammeln findet häufig vor fast jeder Abstimmung statt, egal auf welcher Ebene. Man kann aber nicht sagen, nur weil meine Meinung nicht die der gefundenen Mehrheit entspricht, hören die da oben nicht auf mich. In einer Demokratie muss ich eben abweichende Mehrheitsmeinungen akzeptieren und befolgen, zumindest bis zur nächsten Wahl, oder austreten (was aber eigentlich einem demokratischen Miteinander nicht zuträglich ist, ganz nach der Devise "Ihr habt meiner Meinung zu sein, oder ich trete aus!").

Obwohl es das gibt, möchte ich das nicht mitfinanzieren und tue ich auch nicht. Aber ab hier drehen wir uns wieder im Kreis: Briefmarkensammeln ist für mich ein netter Zeitvertreib, wo ich abends bei einem Bier ...

Gut, wie gesagt, vertretbare Meinung. Ich bevorzuge inzwischen nur ein kleinen Whiskey (die mit ey) ohne Rocks, aber ein Bierchen zum Briefmarkening lasse ich mir trotzdem immer noch gefallen. Also Mehrheiten finden und ändern, nicht nur klagen. Die Zukunft liegt in den Händen der Mitglieder, nicht in denen des jeweils amtierenden Präsi'. Dann aber auch selbst engagieren, wenigstens etwas und nicht nur andere alles (für mich) machen lassen. Das Problem könnte aber sein aber, dass man dann kaum noch Zeit für das eigentliche Hobby und für ein ruhiges Bierchen mit seinen Kumpels findet.

Wenn aber das isolierte Stammtisch-Sammeln Mehrheitsmeinung werden sollte, gut, dass muss man und ich dann auch so akzeptieren, wobei ich persönlich nicht glaube, dass das für unsere gemeinsame Hobbyzukunft sehr förderlich sein würde.

Irgendwie habe ich aber auch das Gefühl, dass ich nicht ganz alleine bin.

Ich glaube, da hast Du wahrscheinlich vollkommen Recht. Vielleicht sogar "zu Recht". Viele sehen häufig nur ihr direktes Umfeld oder ihr eigenes Ding. Leider.

Dann ginge sicherlich aber etwas verloren, dass die Philatelie von anderen Sammelhobbies, wie Kronkorken, Bierdeckel, Kaffeemilchpöttchendeckel, Zug- und Busfahrscheine, Flugzeug übelkeitstüten etc. (noch) unterscheidet ... aber auch das ist nur eine, meine Meinung. Wie lange die noch Mehrheitsfähig ist, wird man sehen.

Beste und liebe Grüße
Thomas

@ uli [#23]

Wenn diese Quote stimmt, läuft da m.E. irgendwo etwas gewaltig falsch.

Das liegt daran, dass von den 2/3 mehr als die Hälfte an den "unsere Sportstätte betreibenden Verein" geht. Und sogar das reicht dort eher schlecht als recht aus. Laufender Unterhalt, Bedienung der Kredite und immer neue und strenger werdende gesetzliche Betriebsauflagen (d.h. laufende Zwangsnachrüstung der Stände). Keiner unserer 16 Mitgliedsvereine könnte das Haus nebst sämtlicher "Nebenkosten" selbst halten, weder finanziell noch organisatorisch. Das geht nur zusammen und dafür haben wir einen gemeinsamen Dachverein 'beauftragt'. Dort sind wir, die Vereine, Mitglied und legen über Delegiertentage dessen Vorstand und deren Politik fest. Die Beiträge an den Sportbund und den Schützenbund sind fest, da sind wir sogar "gesetzliches Zwangsmitglied". Und mehr als 15 Euro im Monat zu fordern geht derzeit nicht, sonst laufen uns die inaktiven aber zahlenden Mitglieder wirklich noch davon, d.h. an der Quote kann man kaum etwas ändern. Große "Mehrsparten-Sportvereine" können hier, da sie erfahrungsgemäß über einen größeren Mitgliederbestand, d.h. auch zahlenmäßig über mehr inaktive Zahler (bei uns um die 10-20%, bei unseren ältereren, größereren Ko-Vereinen geht die Zahl dann auch mal auf 50+x hoch), verfügen, bestimmt einfacher kalkulieren. Insbesondere wenn nur Sportbund-, aber keine zusätzlichen, teuereren Fachverbandsabgaben fällig werden.
 
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