Thema: Deutsches Reich Inflationsbelege
juni-1848 Am: 30.03.2015 01:48:58 Gelesen: 3960004# 3924@  
Moin zusammen,

oft brauchte es ein, zwei Tage, bis auch der letzte Postbedienstete eine Portoerhöhung realisiert hatte.

Hier zwei Nachgebühr-Beispiele aus der PP 11 (15.12.1922 bis 14.1.1923) vom 1. Tag der Erhöhung zu den häufigsten Versandformen Postkarte und Brief im Fernverkehr:



(Datenbank # 7397)

Zuerst eine Fern-Postkarte vom 15.11.22, dem ersten Tag der Portoerhöhung von 6 auf 15 M, ab Marktredwitz an die Schuhfabrik Karl Fuchs nach Roßwein.
Da nur mit waagerechtem Viererstreifen der 150 Pf Schnitter (Mi. 189) frankiert, wurde das doppeltes Fehlporto von "1800" M ohne zusätzlichen Porto-Stempel beim Empfänger nacherhoben.



(Datenbank # 7399)

Als zweites ein Firmen-Couvert aus Bremen nach Vechta-Falkenrott, ebenfalls vom 15.12.23, dem ersten Tag der Portoerhöhung von 12 auf 25 Mark.
Da nur mit Posthorn 2 M (Mi. 224) und 10 M (Mi. 206) frankiert, wurde das doppelte Fehlporto von "2600" M notiert und mit dem Einzeiler "Porto" verdeutlicht.

Auch die "Gewohnheit" führte zu fehlerhaften Frankaturen:



(Datenbank # 7395)

Diese Ansichtskarte (Hamburg Außenalster mit Hotel Atlantic) wurde am 18.12.23 mit Posthorn 4x 2 M (Mi. 224) und 4 M (Mi. 226) frankiert.
Da bei den beiden vorangegangenen Portoerhöhungen jeweils das alte Fernbriefporto zum neuen Porto für Fernpostkarten wurde, frankierte der Absender auch diesmal in alter Gewohnheit, nur diesmal 3 M zu wenig. Das Fehl wurde mit doppelter Nachgebühr von "600" Pf belegt. Leider etwas schwach der rote Kreisgitterstempel "KIEL 1 \ 19.2.22.2-3V. \ PORTO".

Und morgen geht´s weiter mit einem ganz ungewöhnlichen Nachporto-Beleg
Werner
 
Quelle: www.philaseiten.de
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