Thema: Rumänien für Sammler
10Parale Am: 30.04.2015 11:16:48 Gelesen: 570999# 310@  
Hallo,

die Abbildung zeigt eine Briefvorderseite mit einer 30 Parale Marke (Michel Nr. 10II Plattendruck) für Inlandsbriefe je 5 dramuri (16gramm) Gewicht.

Was macht diese Briefvorderseite so besonders?

1. der schöne Abschlag von GALATZ - MOLDOVA, Stempel M1, dessen Verwendungsdaten M1 Galatz: 23.12.1857 – 29.06.1868

2. Abschlag 30/11 - julianischer Kalender

Dazu führt F. Heimbüchler in seinem Werk "Rumänien/Romania Fürstentum Walachei 1820 - 1862 Vereinigte Fürstentümer 1862 - 1872" aus:

Theoretisch möglich sind für die 30 Parale Stempeldaten ab 15. September bis 31. Dezember 1864. Diese kurze Verwendungszeit der Marke Michel Nr. 10II Plattendruck macht diese Briefvorderseite so selten.

Am 31. Dezember 1864 wurden alle Marken der Ausgaben Vereinigte Fürstentümer 62/64 ungültig. Heimbüchler erwähnt in o.g. Werk auf Seite 141, dass auf Grund der Marktbeobachtungen und Prüfungen der letzten Jahre etwa 200 - 300 Briefe der 30 Parale Plattendruck die Zeit überdauert haben dürften.

Am 1. Januar 1865 trat übrigens für Briefe bis 15gr. ein neuer Tarif in Kraft, 20 Parale für jede Entfernung im Inland. Die Steindruckausgaben mit dem Bildnis von Fürst Cuza übernahmen diese Aufgabe.

3. der interessante Ankunftsstempel von Fokschani, es handelt sich hierbei um den Stempel M2 (Kiric Dragomir Stampilografie Postala Abb. 299, Seite 84). Dieser Stempel war vom 22.12.1861 - 31.12.1865 in Gebrauch und der einzige dieser Stempel M2, wo "MOLDOVA" nicht erschien.

4. Eine Kombination von M1 und M2 Stempel ist auch nicht oft zu finden.

Für Anhänger des Postweges sei hier der Postweg skizziert: Galati - Tecuci - Focsani - Distanz ca. 40 km.

Bewertung:

Es handelt sich um eine Briefvorderseite, die Zeugnis gibt eines Postverlaufs im Fürstentum Moldau. Der Brief wurde kürzlich in einer Auktion eines Hamburger Auktionshauses für 160 Euro (ohne Zuschlag) versteigert. Ich persönlich erachte stets den Marktpreis eines Briefes (siehe Pos. 1 - 4) zwar für den realistische und einzig wahren Preis, hätte mir aber ein höheres Ergebnis gewünscht. Oder war es auch mangelnde Information der interessierten Philatelisten, obwohl aus der Losbeschreibung deutlich hervorging, um was für eine Marke es sich hier handelt?

Oder lag es am reichhaltigen Angebot von verschieder hervorragender Abstempelungen und Marken aus jener Zeit, was das Auktionshaus zu bieten hatte?

Siehe auch Rumänien Marken echt oder falsch - Beitrag #62 von Heinz 7.

Heinz7 stellt in einem verwandten Thread (Rumänien - Postrouten und Transportwege) im Beitrag #66 einen interessanten Beleg aus dem Fürstentum Moldau vor und fragt alle, weshalb dieser seltenste Brief solch einen hohen Preis erzielte? Ich frage mich bei diesem Brief aus Galatz, weshalb er solch einen niedrigen Preis erzielte? So interessant ist Philatelie.

Liebe Grüsse

10Parale


 
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