Trotz aller Warnungen der Bedenkenträger habe ich mich gestern auf den Weg nach Essen gemacht. Zumindest für alle Sammler aus der Region gibt es keine Ausrede, nicht zur Messe kommen zu können. Die Bahn fährt, zwar nicht alle Züge, aber die im Ersatzfahrplan angekündigten sind auch wirklich unterwegs. Die meisten Strecken im Rheinland und im Ruhrgebiet werden bedient. Und gestern hatte ich sowohl auf der Hin- als auch auf der Rückfahrt einen Sitzplatz. Auch die Autofahrer können aufatmen: keine besonderen Vorkommnisse. Dass es auf den Autobahnen hier etwas voller ist als in den anderen Ecken in unserer Republik, liegt einfach daran, dass im Rhein-Ruhrgebiet 15 Millionen Menschen leben und arbeiten.

Zur Messe selbst: Fast 40 Postverwaltungen sind vertreten und einige grosse Auktionshäuser und Verlage. Das Händlerangebot unterscheidet sich nicht mehr von dem eines grossen Tauschtages. Die "Wühlmäuse" unter den Sammlern kommen voll auf ihre Kosten, ich habe gestern einige schöne Schnäppchen gemacht. Daneben gibt es auch viele Händlerstände der Marke "Rudi's Resterampe", mit abgegrapschten Schwarten, für die selbst die verlangten zehn Euro schon viel zu viel sind. Für mich zusammenfassend: Das Angebot rechtfertigt alleine keine weite Anfahrt mehr. Es ist aber nicht so eng wie auf einem Tauschtag.

Bleibt das "philatelistische Begleitprogramm": Zahlreiche Arbeitsgemeinschaften sind vertreten. An viele Ständen kann man die Publikationen ohne die üblichen Portokosten erwerben. Beide deutschen Prüferverbände sind vor Ort, der BDPh und seine Ableger stehen zu Diskussionen bereit.

Das Salz in der Suppe sind die Sammlerkontakte. Für alle Besucher und nicht nur Philaseiten-Ableger lohnt sich der Besuch am Philaseiten-Stand, ganz am hinteren Ende der Messehalle. Alleine sind Brigitte und Richard dort eigentlich nie. Heute abend klingt der Messetag mit einem gemütlichen Beisammensein im Kulturforum Essen-Steele aus (ab ca. 18:30 Uhr). Richard wird dort die neusten Trends auf den Philaseiten vorstellen.

Nicht zu vergessen für die Motivsammler die Ausstellung "Thematische Philatelie", die von populären Sammelgebieten wie Tiere oder Eisenbahn bis hin zu Exoten wie die "Universität zu Pisa" alles abdeckt. Leider bleibt einem der übliche Rahmenfriedhof nicht erspart. Also nichts für Sammler mit Rückenproblemen. Als Anregung an die Organisatoren: Viele Sammler würden sich freuen, wenn sie die Exponate zu Hause in aller Ruhe am Fernseher betrachten könnten, und wären auch bereit, für eine DVD entsprechend zu bezahlen. Oder man stellt die Exponate gleich ins Internet.