Thema: [-> 572] (?) (561) (570) Alliierte Besetzung: Bautenserie 1948
Bautenfünfer Am: 19.05.2015 20:51:45 Gelesen: 472386# 268@  
@ Max78 [#266]

Zu 1.) Klick auf meinen Namen und rufe mich mal an zwischen 18.30 und 23.00 Uhr. Meine Literatur über die Bautenserie umfasst ca 1,50 Meter DIN A 4 Ordner und ca 50 cm Kataloge.

zu 2.) Hier ein Ausschnitt aus meiner Website:
Retuschen sind: Grafisch von Hand nachgebesserte Fehler auf einem Feld der Druckplatte (z.B. beim Kopiervorgang durch Staubreste entstanden)
Sehr viele Felder der Druckplatten sind aufgrund der schlechten Nachkriegszustände und der sich daraus ergebender mangelhaften Herstellungsbedingungen auf den Druckplatten retuschiert worden. Der Spezialsammler findet unzählige Retuschen und man kann mit Recht sagen, das die Bautenserie die meist-retuschierte Dauermarkenausgabe der Welt ist. Alleine von der 5 Pfennig habe ich schon über 800 (inzwischen 900!) verschiedene Retuschen gefunden. Manche sind relativ häufig, andere wurden erst in wenigen oder sogar erst in nur einem Exemplar gefunden. Auch gibt es sehr auffällige sehenswerte Retuschen, bei dem Teile des Markenbildes extrem Verändert wurden und die von Retuschen-Sammlern sehr gesucht sind.

Folgende Werte wurden oft retuschiert, auch weil wohl die Auflage sehr hoch war: 5 Pf, Type V, 10 Pf, Type V, 15 Pf violett, 20 Pf rot, 30 Pf blau, 40 Pf Type I und III, 50 Pf blaugrün, 60 Pf Type I, 80 Pf

Manchmal wurde ziemlich am Anfang des Druckes die Druckpresse gestoppt und dann ein Feld retuschiert, also auf der Druckplatte grafisch nachgearbeitet, so das der eigentliche Urfehler sehr selten ist.


Aber die meisten Platten der 5 Pf wurden VOR dem Druckvorgang angeschaut und retuschiert, daher gibt es wenig Urfehler. Was meinst du mit identisch? Es ist ja auf der Druckplatte retuschiert worden. Je nachdem wie gut die Druckplatten hergestellt wurden und wie hoch der Druckauftrag war, war die durchschnittliche Auflage für eine Druckplatte ca 6-10 Millionen Marken. Die z.B. 6 Millionen Marken mußt du jetzt noch durch 400 Felder teilen, da ja eine Druckplatte 400 Felder hatte. Ergibt 15.000 existierende GLEICHE Felder also 15.000 identische Retuschen. Klingt ja echt nach viele gleiche Retuschen. Bei einer Auflage der 5 Pf von 260.000.000 Stück mußt du trotzdem 17.333 Stück durchsuchen, um nochmals ein zweites Stück zu finden, da die Gesamtauflage aller Druckplatten der 5 Pf so hoch war. Irgendwann wurde dann eine Platte ausgetauscht, nachdem sie abgenutzt, also unbrauchbar wurde. Die nächste Platte her und schwuppdiwupp: Neue Retuschen! Es gibt es schöne große Retuschen, die häufig sind, aber auch kleine Retuschen die selten sind und umgekehrt. Beispiel:

Von der großen Ret. 8 hab ich selber 23 Stück, inkl. der Stücke von anderen Retuschensammlern sind schon locker um die 100 Exemplare gefunden worden:



Schöne Retusche, aber häufig - in meinem Katalog nur deswegen für 5€ bewertet, da sie so schön ist.

Jetzt eine nicht so spektakuläre, aber superseltene Retusche, von der erst 1 Exemplar bekannt ist:



Kleine Retusche, aber superseltene Rarität und im meinem Katalog für 1000€ bewertet.

Zur 40PF Type I Waagrechte Turmretusche: Es war eine Druckplatte, deren Auflage gering war, aber nicht soooo selten. Ich weiß von mindestens 30 Exemplaren dieser Retusche. Da diese schöne besondere Retusche aber schon in der 50er Jahren bekannt gemacht wurde und jeder Bautensammler sie haben will, ist auf dem Markt kaum eine zu finden. So geht es doch auch mit der Retusche 1 der 5 Pf:



Die berühmte Basisretusche ist schon im Wittmann-Bautenkatalog 1958 erwähnt worden. Ich hab 12 Exemplare, davon 3x im Viererblock und 1x im 6er-Block! Und noch eins auf Brief! Von den 100 Feldern dieses Bogens hab ich schon 58 Felder plattiert. Sooo selten ist die nicht. Aber alle wollen eine haben, da sie sogar viel zu überteuert im Michel drinnen ist, dabei sind von den ca. 900 verschiedenen Retuschen mindestens 80-100 seltener als die Ret. 1 aber die Nachfrage bestimmt den Preis - so ist das nun mal.
 
Quelle: www.philaseiten.de
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