Thema: Philatelie in der Presse - Auktionen (Sammelbeitrag)
Richard Am: 03.11.2008 11:40:28 Gelesen: 133486# 16@  
Philatelie: Seltenheit garantiert hohe Preise

Von Jan Billion

Die Welt (01.11.08) - Klassische chinesische Briefmarken erzielten bei Corinphila Auktionen in Zürich vom 14. bis 18. Oktober 2008 außergewöhnliche Zuschläge. Mit 660 000 Franken für einen postfrischen 15er-Block der roten 1-Dollar-Briefmarke von 1897 bestätigte sich einmal mehr die hervorragende Marktlage für seltene philatelistische Sammlerstücke. Die chinesischen Briefmarken, in Sammlerkreisen als "Red Revenues" bekannt, stammen aus der Zeit der Währungsumstellung der Chinesischen Post von Candarin auf Silberdollar. Da sich die Herstellung neuer Briefmarken mit Silberdollar-Wertbezeichnung verzögerte, wurden rote Steuermarken (sogenannte "Red Revenues") kurzfristig mit neuer Dollar- Währung überdruckt. Heute gehören die Marken auch aufgrund der roten Farbe zu den beliebtesten Briefmarken aus dem Reich der Mitte.

Bei einem Katalogwert von rund 25 500 Euro erfolgte der Ansatz mit 30 000 Franken entsprechend niedrig. Die sensationelle Steigerung ist zahlreichen Bietern aus Hongkong, China und Taiwan zu verdanken, die über persönlich anwesende Agenten, Liveschaltungen über das Internet sowie Telefone mit dem Auktionssaal verbunden waren.

Negative Auswirkungen der Finanzkrise waren nicht zu beobachten, eher eine Flucht in Sachwerte. Mit 220 000 (125 000) Franken erzielte ein ungestempeltes Doppelstück des "Gelben Merkur" aus Österreich ebenfalls ein beachtliches Resultat. Das in der Expertise des bekannten Österreich-Prüfers Dr. Ferchenbauer als "Unikat mit Weltgeltung" bezeichnete Paar wurde erst vor kurzer Zeit in einer zwischen den Jahren 1850 und 1854 gesammelten kleinen Briefmarken-Kollektion aus dem Nachlass einer Angehörigen der englischen Königsfamilie entdeckt.

Weiterhin im Trend sind auch die klassischen Briefmarken der Schweiz. 105 000 (75 000) Franken wurden für einen Brief mit unter anderem vier Exemplaren einer Spätauflage der 2 ½- Rappen-Marke von 1850 geboten, von der nur ganz wenige Schalterbogen hergestellt worden waren. Die Taxe von 75 000 Franken verbuchte eine "Doppelgenf" von 1843 aus dem Kanton Genf auf Brief aus der am Genfer See gelegenen Exklave Celigny. Nur 300 Einwohner, meist Bauern und davon viele kaum des Schreibens kundig, lebten damals in dieser Ortschaft. Zwei Briefe aus Zürich mit jeweils einem 4-Rappen- und einem 6-Rappen-Wert von 1843 waren einem Sammler 70 000 (60 000) Franken wert.

(Quelle: http://www.welt.de/welt_print/article2658150/Philatelie-Seltenheit-garantiert-hohe-Preise.html)
 
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