Thema: Alliierte Besetzung: Zehnfachfrankaturen
jokama Am: 25.05.2015 18:57:36 Gelesen: 90989# 59@  
Zur Ergänzung des Themas hier ein Auszug aus der Webseite des Spezialisten Dr. Boeheim

http://www.briefmarken-boeheim.de/einfuehrung.htm

Ein weiteres großes Sammelgebiet bei den Bezirkshandstempelaufdrucken ist das Sammeln von Fälschungen und fraglichen Aufdrucken. Hier kann man eine Vergleichs- und Forschungssammlung aufbauen und dadurch mit der Zeit selbst zum Experten werden. Zudem wird dieses Material häufig günstig angeboten. Fälschungen zum Schaden der Post sind auf nicht philatelistisch beeinflußten Bedarfsbriefen und Paketkarten nur sehr selten verwendet worden, solche Stücke sind sehr gesucht, erzielen heute hohe Preise.

Nur von geringem Handelswert, aber als Vergleichmaterial interessant, sind dagegen die zahlreich und in sehr vielen Varianten vorkommenden Machwerke, die aus der Zusammenarbeit von gewinnsüchtigen Briefmarkenhändlern und bestechlichen Postbeamten entstanden sind: In vielen Fällen wurden bereits während der Kurszeit der Marken und noch viel mehr in den ersten Monaten danach (manchmal auch noch Jahre später) illegal Aufdrucke mit Originalstempeln auf privaten Urmarkenbeständen hergestellt, die nicht offiziell abgerechnet wurden und nie regulär an einem Postschalter verkauft wurden. Diese Marken werden seit 1993 mit dem neu eingeführten Prüfzeichen "verfälscht" signiert.

Daneben gibt es noch eine weite Grauzone von ungeklärten Aufdrucken, bei denen auch die heutigen Prüfer noch keine sichere Prüfentscheidung treffen können. Außerdem gibt es auch zahlreiche Fälschungen, die mit nachgemachten Stempeln oder offiziell nicht verwendeten Bezirksstempeln hergestellt wurden (Prüfzeichen: "falsch").

Die in den ersten Jahren im Großhandel und in Neuheitenabonnements verkauften Bezirkshandstempelmarken waren überwiegend "verfälschte" Stücke. Dies besserte sich erst, als die ersten Bezirkshandstempelprüfer ihre Tätigkeit aufnahmen, auch wenn diese anfangs noch nicht den von heutigen Prüfern erreichten Wissensstand hatten und darum im Laufe der Jahre manche Prüfentscheidung wieder korrigiert werden mußte.

Allen Anfängern und Nichtspezialisten, die nur echte Marken sammeln wollen, würde ich daher empfehlen, nicht zu sehr auf vorhandene Altprüfzeichen zu vertrauen und bei Neueinkauf alle besseren Stücke von einem BPP-Prüfer nachprüfen zu lassen soweit die Marken nicht bereits von einem amtierenden BPP-Prüfer geprüft sind.


Der ganze Artikel kann unter der oben angegeben Adresse nachgelesen werden.

Manfred
 
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