Thema: Maschinentypen bei deutschen Klüssendorf-Halbstempeln
Carolina Pegleg Am: 02.06.2015 04:06:07 Gelesen: 7882# 3@  
Hallo Walter,

den letzten Band aus Eurer Serie habe ich leider noch nicht, deswegen kann ich mir insoweit (noch) nicht selbst helfen. Die Anschaffung ist aber fest geplant.

So ganz glaube ich noch nicht, dass es hier nur um unterschiedliche Einsätze geht. Es erscheint einfach zu verführerisch, dass ich bislang den charakteristischen weiten Abstand nur bei einigen Stempeln der ganz großen Postorte festgestellt habe, während die kleineren Orte alle den engen Abstand haben. Dies betrifft einen grösseren Bestand von Stempeln überwiegend aus der Mitte der 80er Jahren. Das kann natürlich alles Zufall sein, und die großen Theorien wären alle vorbei, wenn jemand z. B. einem Stempel mit weitem Abstand aus einem Ort mit vierstelliger (oder dreistelliger) Postleitzahl vorbringen könnte. Oder noch einmal andersherum gesagt: Bei den kanadischen Klüssendorfs (eingeführt 1983), die alle vom Klüssendorf Tischmodell 280 stammen, gibt es keine mit weitem Abstand, was schwer zu glauben ist, wenn man tatsächlich bei diesem Modell die Einsätze so oder so montieren könnte und die Abstände daher "Zufall" sind.

Idealerweise bräuchte man eine Inventarliste, welchem Postamt welches Modell zur Verfügung stand, um den Bestand empirisch abzugleichen, oder man müsste im Postmuseum die Positionierung und Abstände des Stempels an jedem Maschinenmodell selbst nachmessen, um zu sehen ob es feststellbare Unterschiede gibt.

Ich hoffe, mir steht das Buch zu den Standard Stempelmaschinen bald zur Verfügung. In der Zwischenzeit sage ich nochmals Danke zu der Information, die jedenfalls schon mal besagt, dass man bei den Klüssendorf "Standard-" Briefstempelmaschine (Model 212, ist das, glaube ich?) auf die Abstände anscheinend nicht viel geben kann. Ob das bei späteren Klüssendorf-Modellen neuerer Generationen auch so ist? Wie neu sind denn die Klüssendorf-Maschinen, die in dem Buch abgehandelt sind?

Der Abstand bei den beiden oben abgebildeten Stempel ist im übrigen nur ein Kriterium. Das Erscheinungsbild ist auch sonst "irgendwie" anders, was allerdings im Scan nicht richtig raus kommt. So etwas kann man sich allerdings auch leicht einbilden. Ich halte es gleichwohl auch für möglich, dass das überhaupt keine Klüssendorf-Stempel sind, sondern das sie vielleicht von einer Hochleistungsmaschine eines anderen Herstellers (AEG?) herrühren, wenn denn solche in den 80er Jahren eingeführt wurden. Oder war zu der Zeit Klüssendorf immer noch der Alleinlieferant aller Maschinen der DBP?

Arno
 
Quelle: www.philaseiten.de
https://www.philaseiten.de/thema/7932
https://www.philaseiten.de/beitrag/107364