Thema: Rumänien: Postrouten und Transportwege
10Parale Am: 06.06.2015 15:16:37 Gelesen: 130785# 70@  
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Es ist mir gelungen, eine kleine Karte zu entdecken, die die Lage des Roten-Turm-Passes beschreibt. Heute liegt dort das kleine Dorf Boita (deutsch: Ochsendorf) und an dessen Ende liegen die Überreste der Befestigung.

Der Rote-Turm-Pass kann man beim Thema Postrouten und Transportwege in Rumänien nicht übersehen, denn er war seit jeher einer der bedeutendsten Verbindungswege zwischen Österreich (Ungarn), Siebenbürgen und der Walachei.

In diesem Tal fliesst der Fluss Alt (Olt) und bereits römische Legionen nutzten diesen Weg für Ihre Züge durch Dakien. Die Türken fielen durch dieses Tal nach Siebenbürgen ein. So stammt der Name Roter-Turm-Pass auch aus der Zeit der Türkenkriege. Der Legende nach stammte die Farbe des Turmes aus dem Blut, welches hier einst floß, allerdings rein chemisch aus rotem Sandstein.

Seit 1740 gab es hier eine organisierte Postroute und weil die Menschen zu jener Zeit Angst vor Pest und Cholera hatten: nicht nur Durchreisende aus der Walachei oder in die Walachei mussten hier für ein paar Tage in Quarantäne (wenn die Cholera ausgebrochen war) sondern auch Briefe wurden hier einer Desinfektionsbehandlung unterzogen. Ein Sanitätsbeamte räucherte die Briefchen äusserlich und innerlich und versah sie anschließend mit einem Siegel.

Die kleinen Dörfchen entlang dieser Route hatten überwiegend Poststationen und es gibt auch Stempel, die aber sehr selten und gesucht sind, wie ich in Erfahrung bringen konnte. In Brezoiu und Cozia und Calimanesti ist man schon in Rumänien (in der Walachei). Manche Rumänen nennen die Walachei auch eine Wiese, die entweder trocken ist oder überschwemmt. Dort gibt es auch wohlschmeckende Melonen.

Liebe Grüße

10Parale
 
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