Thema: Heimatsammlung Wangen - Vorort von Stuttgart Ansichtskarten und mehr
Marcello Am: 15.06.2015 21:03:35 Gelesen: 7993# 4@  
Guten Abend zusammen,

die zwei Karten sind endlich da und es kann nun weiter gehen. Zuerst möchte ich eine Karte vorstellen, die wie die Karte "Gruß aus Wangen" im Beitrag [2] gleich ist, jedoch der Text sich geändert hat. Die Qualität ist zwar nicht die beste, aber ich manche Karten meist nur einmal sehe, schlage ich meistens auch zu. Und zwar steht dort beschrieben:

Zigeuner, bekannt sonst als wanderne Leut,
sind seßhaft in Wangen mit Luft und Freud;
dort pflanzen sie, Ihnen zu ? und zu Ehren,
den Wein, sowie Obst nebst Gemüse und Beeren.
Und weil hier bekanntlich die Leut so tüchtig
auch die Gegeng sehr schön, hat Stuttgart ? ganz wichtig
Nach Wangen gerichtet mit Sehnsucht den Blick;
Bring nun die Vereinigung beiderseits Glück!




Hier wird also die Eingemeindung von Wangen nach Stuttgart beschrieben. Noch ein kurzes Wort, zu den im Text beschriebenen Zigeuner. Damit keine Mißverständnisse aufkommen, Zigeuner ist der Spitzname der Wangener. Man nennt z.B. die Heslacher (Stadtteil von Stuttgart, heute zu Stuttgart-Süd gehörend, auch Blaustrümpfler) Man vermutet, der Spitzname entstand folgendermaßen: In frühere Zeit war Heiner, oder im schwäbischen Hoiner, ein gebräuchlicher Vorname. Und da das Obst und Gemüse per Handkarren - Vieh war Mangelware - nach Stuttgart gebracht werden mußte (die Vorortbahnen kamen erst später), zog der Mann den Karren und Frau schob. Und wenn es nicht voran ging oder einen Berg, im schwäbischen Buckel hochging, schrieh die Frau: "zieg Hoiner" und daraus wurde dann wohl Zigeuner.

Die zweite Karte zeigt die Gaststätte zum Reichsadler in der heutigen Wasenstraße. Das Gebäude gibt es noch heute - wenn ich zu den Karten komme, die einzelne Gebäude in Wangen zeigen komme ich nochmals darauf zurück.



Zum ehemaligen Besitze habe ich in der Bevölkerungsdatei von Wangen nichts gefunden, da es einfach zu viele Paul Strobel gibt.

Das war es für heute, bis zum nächsten Mal.

Gruß
Marcel
 
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