Thema: (?) (183-184) Mit Brief und Siegel: Was sagt uns die Rückseite ?
Marcel Am: 28.06.2015 00:42:20 Gelesen: 162033# 133@  
Hallo!

Für mich stellt sich die Epoche immer als sehr schwierig dar, weil die politischen Besitzungen ständig wechselten. So habe ich hier einen Faltbrief (leider ohne Inhalt) der keinen Absender trägt, aber ein schönes Siegel. Das Jahr kann ich leider nicht genau bestimmen, aber eingrenzen.



Auf dem Siegel ist das "Sachsenross" zu sehen. Es geht auf das Stammesherzogtum Sachsen zurück, und wurde 1361 von den Welfen übernommen, der seit 1142 regierenden Dynastie. Das "Sachsenross" wurde 1814 zum Wappentier des Königreichs Hannover (ab 1866 preußische Provinz Hannover), der preußischen Provinz Westfalen (1815-1918 eine Provinz des Königreichs Preußen und von 1918 bis 1946 eine Provinz des Freistaats Preußen.), und ab 1922 des Freistaats Braunschweig. Heute befindet es sich im Wappen von Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen.

Der dienstliche Brief ging an den promovierten Dr. jur. Rudolph Heinrich Lüderßen (1778-1826) in Braunschweig, Appellationsrichters und Kammerrat - Mitglied der fürstlichen Hofkammer, insbesondere eines der führenden Mitglieder der Finanz- und Liegenschaftsverwaltungsbehörde.

Im Matrikel des Collegium Carolinum im Universitätsarchiv der TU Braunschweig habe ich ihn unter dem Eintrag 593 am 29.08.1796 Rudolph Heinrich Lüderßen finden können, wie auch seine Brüder Johann Heinrich Theodor (673 - 24.08.1799) und Heinrich Carl Ludwig (732 - 19.02.1803). An dieser Stelle vielen Dank an die TU für die Bereitsstellung des Matrikel. [1]

Seine Tochter Luise (1812–1878) war verheiratet mit Ernst Meier (1790–1874). Aus dieser Ehe entstammte der Rechtswissenschaftler Ernst von Meier, geboren als Ernst Ludwig Arnold Meier (1832-1911). Er war mit seinen Arbeiten maßgeblich am Aufbau des deutschen Staatswesens beteiligt.

schöne Grüße
Marcel

[1] http://www.biblio.tu-bs.de/universitaetsarchiv/bestaende/Mat1745_1900.pdf
 
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