Thema: (?) (6) Moderne Postgeschichte: Frankierservice der DPAG (ohne Matrixcode)
Stefan Am: 04.07.2015 22:04:53 Gelesen: 11749# 12@  
@ Journalist [#11]

Es handelt sich hier nur um einen Ausschnitt, da der restliche Beleg keine weiteren Infos enthält. Interessant ist hier das der Frankierservice in blau abgeschlagen wurde. Es handelt sich hier um eine umgerüstete Frankiermaschine (wer kann mir sagen, welche ?) die in diesem Fall als Vorausentwertung im Kundenauftrag auf einer Infopost-Plusbriefsendung abgeschlagen wurde.

Aufgrund der Frankierfarbe gehe ich hier von einer Jetmail des Frankiergeräteherstellers Francotyp-Postalia aus. Der Stempelabschlag zeigt das typische blau einer Jetmail.

Dieses wurde irrtümlich vom Hersteller der Frankiermaschine an die Deutsche Post AG geliefert (Pittney Bowes) und diente hier auch im Kundenauftrag als Vorausentwertung. Der Fehler wurde schnell bemerkt und daher lief dieses Klischee auch nur sehr kurze Zeit bis ein neues richtiges von Pittney Bowes geliefert wurde.

Interessant ist hier m.E. die Angabe "KEPnet" im Postfreistempel des Herstellers Pitney Bowes. Um der Konkurrenz Druck zu machen (und diese damit indirekt teilweise zur Geschäftsaufgabe zu bringen), verbot die Deutsche Post AG Anfang des Jahrtausends die Verwendung umgebauter Absenderfrestempelmaschinen bzw. neuer Produkte, welche den Absenderfreistempeln der DPAG zu sehr ähneln. Aufgrund dessen entwickelte der Bundesverband der Kurier-Express-Post-Dienste e.V. (BdKEP) eine eigene Stempeltype und ließ diese rechtlich schützen (1). Diese eigene Type wurde den Postmitbewerbern zur Nutzung kostenfrei zur Verfügung gestellt und ist auch gelegentlich verwendet worden (zumindest taucht(e) der Name "KEPnet" gelegentlich auf).

Gruß
Pete

(1) http://www.pressebox.de/pressemitteilung/bundesverband-der-kurier-express-post-dienste-ev/KEPnet-Poststempel-rechtskraeftig-als-Marke-eingetragen/boxid/132808
 
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