Thema: Entgeltvermerke - sammelwürdig ?
Stefan Am: 13.11.2008 18:32:43 Gelesen: 354920# 95@  
@ Carolina Pegleg [#94]

>>Ach ja, ich weiss nicht, ob es allen Mitlesern klar ist, warum absenderseitige "Entgelt bezahlt" Stempel ihren Ursprung in der Massenauflieferung gleichartiger Poststücke hatten. Anders ausgedrückt, warum war es so wichtig -- und ist es auch heute noch -- dass diese Versendungsart nur bei gleichartigen Postsachen zur Verwendung kommt. Es wäre technisch doch kein Problem die Gebühr auch für unterschiedliche Postsachen bar zu entrichten, und die Poststücke entsprechend als "bezahlt" zu kennzeichnen? Oder?
Frage klar? Warum sind "Entgelt bezahlt" Vermerke nur bei Massensendungen zulässig?<<

Liegt es vielleicht an den folgenden Punkten?

1. Massenauflieferungen enthalten den gleichen Inhalt. Bei "Entgelt bezahlt"-Vermerken braucht das Postunternehmen nicht jeden Brief überprüfen - Stichproben bzw. zusätzliche Abgabe von offen eingelieferten Musterexemplaren zur Einsicht reicht dem Unternehmen zur Kontrolle aus.

2. Vorfrankierung durch den Absender erspart dem Postunternehmen eine eigene Frankierung. Die Sendungen durchlaufen die Maschinen nur zur maschinellen Sortierung.

Ggf. entfällt auch die maschinelle Sortierung und die Sendungen gehen direkt in die Handsortierung, da diese für gewöhnlich nach Postleitzahl vorsortiert sind und dadurch das Zuordnen auf andere Niederlassungen (in Deutschland z.B. Briefzentren der DPAG) bzw. eigene Depots zügiger vonstatten geht.

3. Der Zusteller sieht die niedrigere Portostufe (Bsp. Infopostporto) statt dem Standartporto. Durch den Vermerk "Entgelt bezahlt" wird deutlich, dass bei der Einlieferung darauf geachtet wurde, dass es sich hierbei um Massenauflieferung mit gleichem Inhalt und nicht um eine Fehleinstellung des Portos beim Frankieren der Briefe handelt. Dadurch wird dem Zusteller signalisiert, dass kein Nachporto erhoben werden muss, da die Sendung nicht als Standartsendung frankiert wurde.

Man sollte davon ausgehen, dass jeder Zusteller theoretisch nur einen einzelnen Brief aus der Massenauflieferung in der Zustellung vor sich hat und ohne den "Entgelt bezahlt"-Vermerk nicht zwingend erkennen kann (wie auch, da Briefgeheimnis), dass es sich um einen Brief aus einer Massensendung handelt.

Gruß
Pete
 
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