Thema: Philatelie in der Presse - Auktionen (Sammelbeitrag)
Richard Am: 15.11.2008 23:24:21 Gelesen: 133430# 18@  
Wiederentdeckung der Briefmarke als Anlageobjekt

Von Jan Billion

Die Welt (15.11.08) - Die 123. Felzmann-Auktion vom 9. bis 11. Oktober bestätigte einmal mehr die aktuellen Trends auf dem Philatelie-Markt. Gefragt und in der Regel gut bezahlt werden nationale und internationale Raritäten. Diese Entwicklung könnte sich angesichts der aktuellen Finanzkrise sogar noch verstärken, nämlich dann, wenn die hochwertige Philatelie als Anlagealternative (wieder)entdeckt wird. Dabei kann sie einige Vorteile ausspielen, denn Marken und/oder Belege sind leicht disponibel und transportabel.

Felzmann konnte mit einem zinnoberroten Merkur, einer seltenen österreichischen Zeitungsmarke, eine Rarität von internationalem Format anbieten. Trotz kleinerer Reparaturen legte ein Bieter dafür 24 000 (20 000) Euro auf den Tisch. Dabei muss es sich keineswegs nur um klassisches Material handeln, wie 4600 (3500) Euro für die Besetzungsausgabe Sudetenland Michel-Nr. 108-110 auf Blanko-Kuvert zeigten. Noch moderner waren zwei Lose mit den drei unverausgabten DDR-Einzelmarken und dem dazugehörigen Block zu den Olympischen Sommerspielen 1984 in Los Angeles (Michel-Nr. I-III und Block I) - die DDR boykottierte zusammen mit dem restlichen Ostblock damals das Ereignis, weshalb die vorbereitete Ausgabe nicht erschien -, die für 8000 (6000) bzw. zum Ausruf von 10 000 Euro verkauft wurden.

Eine sichere Bank sind weiterhin Ausgaben der Sowjetunion bzw. von Russland. Ein postfrisches Exemplar der 4 Rubel zum Tag der Arbeit mit kopfstehendem Aufdruck (Russland Michel-Nr. 214 c K) sprang von 2500 auf 4600 Euro. Einen gewaltigen Sprung von 500 auf 4400 Euro machte ein ungezähntes Stück der Michel-Nr. 379 in ungebrauchter Erhaltung. Den höchsten Zuschlag in dieser Abteilung verbuchte der Gedenkblock auf ungummiertem Kartonpapier zur 1. Allunions-Briefmarkenausstellung 1932 in Moskau, der von 8000 auf 15 500 Euro kletterte. Nur 475 Stück wurden damals hergestellt und ausschließlich an geladene Gäste als Souvenir abgegeben.

(Quelle: http://www.welt.de/welt_print/article2728355/Wiederentdeckung-der-Briefmarke-als-Anlageobjekt.html)
 
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