Thema: (?) (566) Absenderfreistempel Frankit
DL8AAM Am: 23.07.2015 15:27:13 Gelesen: 455839# 185@  
@ Detlef [#183]
@ Journalist [#184]

Ja, der Brief ist eindeutig nicht von der "Poststelle der Staatskanzlei des Ministerpräsidenten von Mecklenburg-Vorpommern" frankiert, sondern es handelt sich um einen "Frankierservice" des Postdienstleisters "Postcon Deutschland", einer Tochter der niederländischen Post "PostNL". Ich vermute, dass das Gerät 1D150003FE möglicherweise bei Postcon in Hamburg steht.

Ohne weitere Informationen zum Inhalt kann man auch nicht sicher sein, dass diese Sendung überhaupt die Poststelle der Staatskanzlei jemals gesehen hat. Vielmehr ist es heute oft üblich, dass zum "Briefeschreiben" (Ausdruck) externe Dienstleister ("Lettershops" jeglicher Art o.ä.) eingesetzt werden. Der Portosatz 1,45 € könnte zum Beispiel auch für Informationsmaterial bzw. Broschüren, Magazine o.ä. stehen. Auch bzw. besonders diese werden regelmäßig durch externe Dienstleister versendet (Lieferservices, Konfektionierer o.ä.).

Gerade größere Firmen (hier seien insbesondere auch Versicherungen, Banken, Energieversorger o.ä. genannt, aber nicht nur diese, selbst 'normal' ausschauene Rechnungsbriefe mittelständischer Firmen können von 'sonstwo' bzw. von 'sonst jemanden' kommen) sowie Institutionen (inkl. Behörden) haben diese Tätigkeiten sehr oft "outgesourct".

Zu beurteilen wer der Ersteller, Ausdrucker, Frankierer und Versender eines Briefes ist, kann heute teilweise recht schwer sein; selbst wenn zum Absenderfreistempel ein passendes Kundenklischee des im Schreiben genannten Absenders gesetzt wurde, ist das noch lange, lange kein sicheres Indiz.

Der angegebene Absender und der echte Versender sind häufig nicht mehr identisch. Direkt outen tun sich diese Dienstleister leider aber meist kaum einmal.

Hier helfen nur "Massensichtungen" mit Querverweisen und tiefes Webseitenstudium.

Besten Gruß
Thomas
 
Quelle: www.philaseiten.de
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