Thema: Philatelie in der Presse - Auktionen (Sammelbeitrag)
Richard Am: 18.11.2008 15:25:12 Gelesen: 133401# 19@  
Philatelie: Russen und Chinesen treiben die Preise nach oben

Von Jan Billion

Die Welt (08.11.08) - Die Beschreibung des Loses ließ kein spektakuläres Ergebnis erwarten. Der kleinformatige Brief mit einer tadellosen und vollrandigen, aber keinesfalls als Einzelfrankatur seltenen preußischen Michel-Nr. 2, mit Nummern- und Aufgabestempel von Linnich nach Velbert gelaufen, hätte gut und gerne auch nur knapp über der Taxe von 150 Euro landen können. Tat er aber nicht, weil zwei Enthusiasten ihn unbedingt haben wollten. So schaukelte sich der Preis in Stufen hinauf auf 3200 Euro.

Auch andere deutsche Stücke bei den Einzellosen der 201. Mohrmann-Auktion vom 1. bis 4. Oktober hatten es in sich. So zogen die beiden letzten, nicht mehr verausgabten Marken des Dritten Reiches (NSKK/NSFK - Deutsches Reich Michel-Nr. X/XI) von 15 000 auf beachtliche 21 000 Euro. Vier Briefe mit den Besetzungsausgaben Zara Michel-Nr. 1/19, 20 (alle vier Motive), 21/22, 23/31 und 35/36 stiegen von 25 000 auf 42 000 Euro. Da von der Michel-Nr. 18 nur 32 Stück hergestellt wurden, war es eine seltene Gelegenheit, die komplette Ausgabe zu erwerben.

Im Sammlungsteil, der Domäne des Traditionshauses Edgar Mohrmann & Co., trieben chinesische und russische Händler die Preise für Kollektionen ihrer Gebiete in die Höhe. Bei Deutschland verbuchten vor allem Sammlungen der Deutschen Kolonien sehr starke Ergebnisse. So wechselte eine sehr gut besetzte Qualitätssammlung ungebraucht bzw. postfrisch für 34 500 (14 000) Euro den Besitzer.

Von der Finanzkrise war bei der Philatelie nichts zu spüren. Die Goldmünzen und der erstmalig angebotene Abschnitt mit Schmuck (Goldschmuck) lösten eine rege Nachfrage mit etlichen Zuschlägen im nicht nur unteren fünfstelligen Bereich aus.

(Quelle: http://www.welt.de/welt_print/article2691979/Philatelie-Russen-und-Chinesen-treiben-die-Preise-nach-oben.html)
 
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