Thema: Altdeutschland Preussen: Eingehende Briefe
bayern klassisch Am: 31.07.2015 14:14:46 Gelesen: 34865# 33@  
Liebe Freunde,

der hier ist von etwas weiter her:



Geschrieben in St. Petersburg am 16.7.1850 = 4.7.1850 des julianischen Kalenders, lief er unfrankiert "P(er) Dampfboot Via Lübeck" über Berlin (21.7.) nach Nürnberg an die Firma Birkner & Hartmann.

Russland verzichtete auf einen Taxansatz und bekam, wenn ich nicht irre, 10 Silberkopeken = 3 1/4 Silbergroschen von Preußen vergütet.

Preußen addierte diese 3 1/4 Sgr. zum ganz frühen Postvereinssatz von 3 Sgr., der aber nur mit 9 Kreuzer angesetzt werden durfte, zu total 6 1/4 Sgr..

Jedoch waren 3 1/4 Sgr. fremdes Porto immer paritativ zu reduzieren und waren 12 Kreuzer wert! Somit hätten wir eigentlich einen Portobrief über 21 Kr. vor uns, wenn nicht jemand einen Fehler begangen und die 6 1/4 Sgr. nur in 20 Kr. reduziert hätte.

Erst mit dem 13.4.1852 reduzierte sich die russische Gebühr auf 3 Sgr., während die 3 Sgr. für Preußen als Vereinsaufgabepost erhielten und Portobriefe von da ab nur tatsächlich 20 Kr. kosteten.

Es ist zu vermuten, dass Preußen den einen Kreuzer bzw. den Viertelgroschen später von Bayern zurück forderte und Bayern diesen beim Empfänger nacherheben musste. Diesen Frankodefekt hätte ich jetzt noch gerne ...

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
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