Thema: Computereinsatz in der Philatelie
Francysk Skaryna Am: 02.08.2015 12:06:25 Gelesen: 29118# 2@  
Moin,

nun ist seit ein paar Tagen Windows 10 verfügbar [1]. Die neue Auflage des Betriebssystems wird vom Hersteller wie immer als besser, schneller und stabiler beworben. Und erstmalig nun auch kostenlos. Zumindest für viele. Aber so kostenlos ist das System dann vielleicht dann doch nicht. Auf PCs und Notebooks ist Windows bis heute fast monopolartig Marktführer. Aber auf Smartphones und Tablets hinkt Microsoft der Konkurrenz schon seit Jahren hinterher. Und das versucht man nun mit Windows 10 zu ändern. Windows 10 soll nicht nur auf PCs und Notebooks laufen - sondern eben überall! Windows wird dabei zum Vehikel für Daten und die zur Nutzung der Daten nötigen Anwendungen, die Microsoft Apps nennt. Anwender bekommen Apps auf allen Plattformen aus dem immer gleichen Store. Man braucht sie nur noch einmal zu bezahlen, und dank Synchronisation über Microsofts Cloud - Dienste soll man beispielsweise ein daheim auf der Xbox angefangenes Spiel in der Bahn einfach auf dem Tablet weiterspielen können. Das ist letztlich der Gedanke hinter Microsofts neuem Firmenmotto Cloud first, Mobile first.

So fällt dann auch der erste Eindruck des Systems aus! Windows drängt zimlich penetrant in die Cloud [2]. Und ob das, was Microsoft für den jeweiligen im Petto hat, alles sooo toll ist, wird auch nicht gefragt. Aber Marktdiskriminierung hatte man dem Unternehmen ja noch nie vorgeworfen. Man soll Windows lieben! Naja, die Liebe beschränkte sich bei den bisherigen Versionen oft darauf, dass das System vorinstalliert auf dem Rechner daher kam und kam nicht etwa daher, dass Windows so toll ist.

In Zukunft wird Microsoft dann wohl auch bei Privatkunden häufiger die Hand aufhalten. Zwar nicht für Windows selbst, eher aber wohl in Form von Provisionen an den Verkäufen im Store sowie darüber hinausreichende Dienstleistungen. Mit Office 365 klappt das ja schon prima und weitere Dienste sollen folgen. Ein Unhold, wer böses dabei denkt! So kostenlos sind die angebotenen Updates von Windows 7 und Windows 8 also nicht! Schließlich ist das Unternehmen seinen Anteilseignern verpflichtet und so wir die Heilige Kuh wohl auch in Zukunft goldenen Eier legen. Die Starter - Version von Office ist in seinen Funktionen so weit beschnitten, das diese Anwendung quasi als arbeitsunfähiger Dokumentebetrachter zu bezeichen ist. Das wird auch der Trend bei Windows sein: Eine kostenfreie Basisvariante, die auf dem Rechner installiert ist - und alles weitere aus der Cloud.

Vor einem Umstieg sollte man sich also Gedanken darüber machen, ob dieser denn wirklich zwingend erforderlich ist. Wirklich tatsächlich zwingende Gründe wird es wohl nur wenige geben. Wer das für und ider abwägt, wird vielleicht auch über alternative Betriebssysteme wie Linux stolpern. Deren Distributionen SuSE und Ubuntu machen es dem Windows gewohnen Nutzer sehr leicht, sich im neuen System zurecht zu finden. Emulatoren wie Wine bilden die Windows - eigenen API - Funktionen under Linux ab, weshalb sehr viele Windows - Anwendungen auch unter Linux laufen.

Gruss

[1] http://www.microsoft.com/de-de/windows/windows-10-upgrade?&SEMID=1&WT.srch=1&ocid=_SEM_GOO___de-DE_windows%2010&wt.mc_id=_SEM_GOO___de-DE_windows%2010
[2] https://de.wikipedia.org/wiki/Cloud_Computing
 
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