Thema: ? (120/32/36/38) Deutsches Reich: Devisenkontrolle im Auslandsbrief- und Paketverkehr
Carolina Pegleg Am: 21.11.2008 01:28:21 Gelesen: 185416# 10@  
Da hast Du in der Tat wieder ein interessantes Thema angestossen, Concordia.

Besser erläutern als TomWolf_de kann ich diese Briefe sicher nicht. Im Gegenteil. So habe ich z. B. durch den Beitrag [#126] erst gelernt, dass der folgende Brief von Hamburg nach Schweden aus 1920 an Ort und Stelle, d.h. in Hamburg selbst kontrolliert wurde.




Der folgende weitere Beleg liegt zeitlich deutlich später: Berlin in die Schweiz aus 1933. Die Banderole zeigt eindeutig, dass die Devisenüberwachung von der Postüberwachung (oder Zensur) klar unterschieden werden muss. Die Öffnung der Post geschah nicht zur Inhaltskontrolle, um die Mitteilung von Geheimnissen zu verhindern, sondern aus ausfuhrrechtlichen (=zollamtlichen) Gründen.




Zur Zollkontrolle von Post aus der Schweiz nach Deutschland hatten wir ja gerade eine aktuelle Diskussion in einem anderen Thema. In veränderter Form wird also selbst heute noch aus zollamtlichen Gründen die Post kontrolliert. Sammlungstechnisch muss man für eine solche Kontrolle der Eingangspost fast noch dankbar sein, wenn dabei durch entsprechende Behandlungsvermerke ein sammelnswerter Beleg herausspringt. Allerdings schreibt Dieter dort "Die Marken von der Post waren mit einer Bandarole überklebt so dass man die Marken sehr schwer abbekam." Aus der Perspektive eines Briefesammlers mag es einen ein bisschen Gruseln, das zu lesen. Gott sei Dank hat bei dem obigen Brief niemand versucht die überklebte 12Pf Hindenburg durch vorsichtiges Ablösen vor der Verschandelung mit einem Zollaufkleber zu retten, so dass ich den Brief heute hier zeigen kann.
 
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