Thema: (?) (580) (587) Tagesstempel mit Zusätzen
filunski Am: 22.08.2015 23:32:49 Gelesen: 347484# 181@  
DPST - DAST

Hallo zusammen,

da Dank Ralfs unermüdlicher Hilfe der Zusatz KPA entschlüsselt werden konnte, stelle ich hier nun einen weiteren, wahrscheinlich weitestgehend unbekannten Zusatz vor: DPST bzw. DAST

Hier gleich ein Tagesstempel aus Frankfurt am Main dazu:



So, was verbirgt sich nun hinter DPST?

DPST steht für Devisenpoststelle.

Ende 1947 ordnete die amerikanisch-britische „Kontrollgruppe des bizonalen Post- und Fernmeldewesens” an, dass die „Hauptverwaltung für das Post- und Fernmeldewesen des Vereinigten Wirtschaftsgebietes” für den Fernsprech- und Telegraphendienst des alliierten Personals besondere öffentliche Fernsprechzellen einzurichten habe.

Diese sollten den privaten Fernsprechverkehr abwickeln, Telegramme annehmen und Zahlstellen für Fernsprechrechnungen der privaten Telefonanschlüsse der Angehörigen der Besatzungskräfte sein. Diese besonderen öffentlichen Sprechzellen mussten sowohl in Postämtern als auch in Kasernen und Flugplätzen eingerichtet werden. Zunächst bekamen sie die Bezeichnung „Poststelle A“. Für Empfangsbescheinigungen wurden Gummistempel verwendet.

Ab Ende Februar 1948 wurde die Bezeichnung in Devisenpoststelle (DPST) bzw. Devisen-Annahmestelle (DAST) geändert.

Hier ein Beispiel einer DAST:



Zu Anfang war jede Zahlung in deutscher Währung verboten. Bezahlt wurde dabei nur mit den Devisen der alliierten Militärangehörigen (ca. ab April 1950 auch in DM), und die DPST rechneten damit bei ihrer jeweiligen OPD ab. Die eingenommenen Militärgeld-Zahlungsmittel hatten die Devisenpoststellen bei den Fernmelderechnungsstellen am Sitz ihrer Oberpostdirektionen abzurechnen.
Die Devisenpoststellen bzw. Devisen-Annahmestellen wurden als besondere Dienststellen zum 01.05.1955 aufgelöst. In vielen Fällen wurden die Stellen als Zweigpostämter oder Poststellen I weiter geführt.

Manche dieser Stempel gelangten später wegen geringer Auslastung der Devisenpoststellen auch in den Schalterdienst oder dienten zur Abstempelung von Sammlermarken.

In Einzelfällen, wie z.B. im Fall Bochum, wurden diese Stempel wegen ihrer sauberen Abschläge auch zur Abstempelung von Sammlerbriefen benutzt, in Bochum bis mindestens 1956.

Hier aus der Datenbank [1] der Stempel aus Bochum:



Vielleicht findet ja noch Jemand weitere Beispiele dazu und stellt sie hier vor? ;-)

Beste Grüße,
Peter

[1] http://www.philastempel.de/stempel/zeigen/75003
 
Quelle: www.philaseiten.de
https://www.philaseiten.de/thema/7898
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