Thema: Philatelie in der Presse - Auktionen (Sammelbeitrag)
Richard Am: 26.11.2008 00:01:00 Gelesen: 133341# 23@  
Rekordpreis für Rayon I

Tagblatt.ch, Wil (25.11.08) - Vier Tage lang ist Wil das Mekka der Philatelisten. Seit Montag findet im Auktionshaus Rapp die weltweit grösste Briefmarkenauktion statt. Gestern gab es einen Weltrekord.

Der zweite Tag der weltweit grössten Briefmarkenauktion, die bis Donnerstag noch im Auktionshaus Rapp in Wil stattfindet, war den Schweizer Klassikern gewidmet. Die Schweizer Kultbriefmarke Rayon I wurde für eine Rekordsumme gehandelt. 348.000 Franken wurde für die Marke aus dem Jahr 1850 geboten. Sie ist damit die teuerste je verkaufte Schweizer Einzel-Briefmarke.

Krise nicht spürbar

Als «überdurchschnittlich hoch» bezeichnet das Auktionshaus Rapp auch den Preis, der für ein Paar der Schweizer Briefmarke «Basler Dybli» bezahlt wurde. Für das Sammlerobjekt aus dem Jahr 1845 wurden 150.000 Franken geboten.

Dass sich die Philatelisten nicht von der Krise beirren lassen, stellte Jean-Paul Bach bereits nach dem ersten Auktionstag am Montag fest. Bach ist philatelistischer Experte der Peter Rapp AG und Präsident des Schweizer Briefmarkenverbands.

Am ersten Tag wurden Briefmarken im Wert von insgesamt rund einer Million Franken versteigert. Hundert Augenpaare richteten sich auf den Auktionator Peter Rapp, der ruhig und routiniert Los um Los versteigerte. Auf einer Leinwand wurden die philatelistischen Kostbarkeiten präsentiert, und in 20er-, 100er-, 500er- oder 1000er-Schritten schaukelten sich die Gebote nach oben. «900 hinten, 950 hier vorn…»

15 Millionen Schätzwert

Der Käufer mit dem Konto 299 hat schon etliche Exemplare ersteigert. Er tippt in seinen Taschenrechner und konsultiert den über 600seitigen Katalog, in dem jedes Stück, jeder Brief in Farbe dokumentiert sind. Konzentrierte Spannung erfüllt den holzgetäferten, von Messingleuchtern erhellten Saal. Insgesamt kommen an der viertägigen Auktion Marken im Schätzwert von 15 Millionen Franken unter den Hammer. Die Bieter sind meist grauhaarige Herren, sachkundige Philatelisten, die das Angebot zuvor in den Besichtigungsräumen des Auktionshauses unter die Lupe genommen haben. Sie hoffen auf ein Schnäppchen.

Hinten im Saal steht diskret ein Securitas-Mann in blauer Uniform und mit Knopf im Ohr. Alles ist streng bewacht.

Als Höhepunkt der Auktion gilt der Donnerstag. Dann werden Hunderte von kompletten Sammlungen versteigert. Es werden weitere Höchstbeträge für Einzelmarken, Briefe und Sammlungen erwartet. (sda/red.)

(Quelle: http://www.tagblatt.ch/aktuell/ostschweiz/sg-os/art192,1184763)



Marianne Rapp Ohmann vom Auktionshaus Rapp freut sich: Die Marke Rayon I wurde für die Rekordsumme von 348 000 Franken versteigert.
 
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