Thema: Neuheiten aus Deutschland
Brigitte Am: 28.08.2015 07:03:00 Gelesen: 750402# 294@  
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Thema: „ 500. Geburtstag Lucas Cranach der Jüngere“

Er stand Zeit seines Lebens im Schatten seines Vaters, des berühmten Lucas Cranach des Älteren. Und noch heute, 500 Jahre nach seiner Geburt in Wittenberg, ist Lucas Cranach der Jüngere (1515–1586) vielen unbekannt. 2015 ist das erste Jubiläumsjahr, das diesem wichtigen Renaissancemaler gewidmet ist. Lucas Cranach d. J. war nicht nur ein virtuoser Künstler, sondern auch ein treuer Wegbegleiter der Reformation. Als solcher präsentiert er sich auch auf dem Hauptbild des Wittenberger Reformationsaltars (1547). Den hat er zusammen mit seinem Vater geschaffen und sich im Hauptbild wohl selbst verewigt – als Mundschenk, der Junker Jörg alias Martin Luther einen Trunk reicht.

Schon früh wurde Lucas in den florierenden Werkstattbetrieb des Vaters eingebunden. Cranach d. Ä. kultivierte dort aber einen so einheitlichen Stil, das nur wenig Raum für eigene Kreationen blieb. Die Werke jener Jahre sind daher schwer zuzuordnen, da beider Stil während dieser Periode noch sehr ähnlich ist – sicher mit ein Grund dafür, dass Lucas Cranach d. J. oft in einem Atemzug mit seinem Vater genannt wird. Erst ab Mitte der 1540er-Jahre wandte sich Cranach d. J. von dem konturbetonten und durch reine, ungemischte Farben geprägten Stil seines Vaters ab. Fortan zeichneten sich seine Werke durch eine kühlere Farbpalette sowie offenere Flächenstrukturen aus.

Daneben führte Cranach d. J. das Spezialgebiet seines Vaters fort, die Porträtmalerei. Er verwendete jedoch entgegen der bisherigen Cranach-Tradition oft lebensgroße Formate, stattete die Kompositionen mit Schlagschatten aus und ließ die Porträtierten aus dem Bild heraus mit dem Betrachter Blickkontakt aufnehmen. Als Lucas Cranach d. J. im Jahr 1586 starb, hinterließ er eine der größten und produktivsten Kunstwerkstätten in ganz Europa. Sonderausstellungen in Sachsen-Anhalt und Thüringen und erstmals erschienen Biografien laden im Jubiläumsjahr 2015 dazu ein, diesen bisher wenig gewürdigten Künstler als eigenständige Malerpersönlichkeit zu entdecken.



Ausgabetag: 01.10.2015
Wert (in Euro Cent): 45
Motiv: Hauptteil Altarbild Stadtkirche St. Marien Wittenberg
Foto: J. M. Pietsch
Entwurf Postwertzeichen und Stempel: Antonia Graschberger, München
Papier: Gestrichenes, weißes und fluoreszierendes Postwertzeichenpapier DP II
Druck: Mehrfarben-Offsetdruck der Bundesdruckerei GmbH, Berlin
Größe Postwertzeichen: 44,20 x 26,20 mm
MiNr. 3181
 
Quelle: www.philaseiten.de
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