Thema: Baldwin's Coins & Stanley Gibbons in der Strand Collectibles Group vereinigt
bayern klassisch Am: 02.09.2015 19:05:25 Gelesen: 75750# 85@  
@ Richard [#83]

Lieber Richard,

man stelle sich mal vor: Eine Kapitalsammelstelle (der Name tut ja nichts zur Sache) versucht an Gelder zu kommen von Leuten, die schon (fast) alles haben.

Da ist die Idee mit Briefmarken nicht schlecht - schreibt man doch, dass 99% der Zielgruppe keine Ahnung von der Materie hat. Besser geht es es nicht (aus der Sicht der Kapitalsammelstelle).

Der Clou: Man schafft sich seinen eigenen Index. Vermutlich enthält der Index genau die Marken, die man selbst im Portfolio hat. Also werden die an die neuen Geldanleger vertickt und das Geld kassiert.

10% Rendite in 10 Jahren entsprechen einer Minimalverzinsung im Bereich von (nicht nachgerechnet) 0,5% per annum, wenn man den Zinseszinseffekt einrechnet, was man hier muss. Die Inflationsrate schlägt man damit nicht - im Gegenteil. Mit jedem Jahr verliert man mehr.

Weil man selbst Kataloge herstellt und damit die Preise der eigenen Ware beliebig ansetzen (manipulieren?) kann, wird man stark versucht sein, diese "Topmarken" entsprechen zu "hypen", damit den Anlegern suggeriert wird, sie hätten ein Bombengeschäft gemacht.

Was aber, wenn glatt gestellt wird und die Anleger Geld sehen wollen? Dann muss man neuen Kunden das Markenportfolio der Altkunden andienen, denn beliebig vervielfältigbar sind philatelistische Raritäten bekanntlich nicht.

Das Modell könnte nur dann greifen, wenn tatsächlich abzusehen wäre, dass britische Marken deutlich im Preis steigen; nicht die Katalogpreise müssten steigen, sondern die Realpreise. Ob das unterstellt werden kann bei einer numerischen Basis, die permanent im Schrumpfen begriffen ist, kann bezweifelt werden.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
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