Thema: (?) (7) Portobestimmung von Belegen: Österreich - Frankreich
bayern klassisch Am: 05.09.2015 10:08:00 Gelesen: 12412# 11@  
Liebe Freunde,

heute zeige ich einen interessanten Brief aus Triest (Freihafen) nach Bordeaux vom 15.10.1870, also in der Kriegsphase und der Belagerungsphase von Paris.



Er wurde tarifgerecht mit 25 Neukreuzern frankiert (Absender war die Firma Burgstaller dort). Der P.D. - Stempel von Triest, oft in schwarz, wurde hier mal richtig in roter Farbe abgeschlagen (immer kursiv dort!).

Frontseitig haben wir den französischen Stempel Autriche - Strasbourg vom 17.10.1870 und siegelseitig den Ankunftsstempel von Bordeaux vom 19.10.1870.

Dass der Brief im Oktober nicht mehr über Strasbourg laufen konnte, liegt auf der Hand. Dennoch fertigte Österreich seine Briefpakete so ab, als wäre noch alles beim alten geblieben. Tatsächlich lief er über München und die Schweiz nach Frankreich, wo er in Paris den ehemaligen Grenzübergangsstempel erhielt. Österreich musste also auf seinen Briefbund geschrieben haben "via München und Schweiz nach Paris" oder "via München nach Frankreich". Leider habe ich bislang keinen Briefbundzettel gefunden.

Immerhin sind die Zeiten enorm: Triest über München und der Schweiz nach Paris in 2 Tagen sind schon ganz großes Kino und es erhebt sich die Frage, ob das in Friedenszeiten überhaupt schneller ging - ich meine kaum.

Von Paris dann 2 Tage nach Bordeaux ist natürlich eine Zeitverzögerung von einem Tag, aber auch das dürften die damaligen Korrespondenten verschmerzt haben.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
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