Thema: Philatelie in der Presse - Auktionen (Sammelbeitrag)
Richard Am: 30.11.2008 08:29:00 Gelesen: 133278# 24@  
Briefmarken-Auktion bei Rapp bringt 17,9 Mio. Franken Umsatz

Tagblatt.ch (29.11.08) - Briefmarken erzielen trotz (oder wegen?) der Finanzkrise Höchstpreise. Bei der weltweit grössten Auktion bei Rapp in Wil wurden die Erwartungen erheblich übertroffen. Erstmals konnte über das Internet geboten werden.

Mehrere hundert Briefmarkensammler und Investoren aus aller Welt haben sich diese Woche, wie berichtet, in Wil ein Stelldichein gegeben. Die weltweit grösste Briefmarkenauktion im Auktionshaus Rapp wurde am späten Donnerstagabend mit einem Gesamtumsatz von 17,9 Millionen Franken beendet. Das Ergebnis lag damit deutlich über den Erwartungen.

Preisentwicklung nach oben

Angesichts der weltweiten Finanzkrise und der eingebrochenen Preise in der Kunstbranche waren die Briefmarkenliebhaber besonders gespannt auf die Preisentwicklung an der Auktion in Wil. Hier zeigte sich ein überraschend positives Bild. Die Gesamtumsatzschätzung im Vorfeld der Auktion wurde um 2,9 Millionen Franken übertroffen. Damit entwickeln sich die Preise am Briefmarkenmarkt weiter nach oben. Anleger und Sammler lassen sich von der Entwicklung an den Finanz- und Kunstmärkten nicht beeindrucken.

Neue Klientel dank Internet

Um die begehrenswerten Briefmarken und Sammlungen lieferten sich einige tausend Interessenten aus über 30 Nationen emotions- und spannungsgeladene Bietergefechte. Angeheizt wurde die Nachfrage unter anderem von Interessenten, die erstmals über das Internet mitboten. Dank der Internet-Live-Beteiligung war ein erfreulicher Zuwachs neuer Klientel – unter anderen auch jüngerer Sammler und Anleger – bemerkbar. Pressesprecherin Marianne Rapp Ohmann zeigte sich mit dem Verlauf der Auktion sehr zufrieden: «Besonders für seltene Einzelstücke aus der Schweiz und für umfassende Sammlungen aus der ganzen Welt wurden überraschend hohe Gebote abgegeben. Es zeigte sich, dass Briefmarken trotz oder gerade wegen der Finanzkrise nicht nur als Liebhaberobjekte gelten, sondern auch als beständige Anlageobjekte begehrt sind.» Ein Höhepunkt der Versteigerung war, wie berichtet, die «Rayon I» mit vollständiger Kreuzeinfassung; sie ging mit 348.000 Franken als teuerste, je verkaufte Schweizer Briefmarke in die Geschichte ein. Eine «Basler Taube» im waagrechten Paar erzielte zudem stolze 153.000 Franken, und ein Brief mit klassischen Winterthur-Briefmarken und Rayon wurde für 230.000 Franken verkauft. Eine Heimatsammlung Appenzell wechselte für 112.000 Franken den Besitzer.

Teuerstes Objekt aus Guatemala

Auf Begeisterung stiessen auch eine Kollektion mit Mondbriefen, die für 95.000 Franken ersteigert wurde, oder eine Russland-Sammlung mit einem Verkaufspreis von 165.000 Franken und eine Holland-Sammlung, für die ein Briefmarken-Liebhaber 172.000 Franken bezahlte. Als teuerstes Objekt wurde eine Sammlung von Guatemala für 357.000 Franken gehandelt.

450 Millionen in 38 Jahren

Die Peter Rapp AG in Wil zählt zu den grössten Briefmarken-Auktionshäusern der Welt. Inhaber Peter Rapp hat in den vergangenen 38 Jahren Briefmarken im Gesamtwert von rund 450 Millionen Schweizer Franken versteigert.

(Quelle: http://www.tagblatt.ch/lokales/wil/wv-au/art266,1216494)



Rapp im Brennpunkt des Geschehens an der Briefmarken-Auktion.
 
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