Thema: BDPh: Können wir uns 15 Landesverbände noch leisten ?
stephan.juergens Am: 13.09.2015 13:04:57 Gelesen: 14976# 15@  
@ Benjamin Voigt [#14]

Wofür vier Regionalverbände? Der räumliche Zusammenschluß der Mitglieder ist völlig überflüssig.

Geht mal andersrum vor - welche Elemente des Bundesverbandes (und der Landesverbände) werden (wirklich) gebraucht:

für Aussteller:
- Die Mitgliedschaft des Verbandes in FIP/FEPA, damit sie an internationale Ausstellungen teilnehmen können.
- Jürgen Winzia zum Ausstellen der Pässe
- ab und an eine Rang 1 Ausstellung, um sich international zu qualifizieren
- ab und an mal Rang 2/3 Ausstellungen, um sich für Rang 1 zu qualifizieren

Insbesondere für Rang 2/3 Ausstellungen braucht es nicht zwingend Landes- oder Regionalverbände, auch auf den Rang 3 Ausstellungen, die laut Ausstellungsordnung einen "lokalen" Charakter haben sollen, treffen sich die Aussteller aus ganz Deutschland.

für Vereinsfunktionäre (Vorsitzende, Kassierer):
Hier haben die Landesverbände ein wenig Funktion: Man kann mit der Tätigkeit (z.B. Mitgliederliste melden, Beitrag überweisen) ein Gesicht verbinden, und macht dies nicht anonym.
Dies mag 1950 ein entscheidender Organisatonsvorteil gewesen sein, im Zeitalter von emails ist die Frage, ob der Ansprechpartner in Bonn, Berlin oder der Landeshauptstadt sitzt, wenig relevant.

Für Arge-Vorstände dürfte es m.E. sogar leichter werden, wenn da eine Ebene wegfällt, die bei bundesweiten Vereinen inhaltlich wenig Sinn macht (die Poststempelgilde ist z.B. in NRW Mitglied, das Neue Handbuch in Hessen). Eine direkte Mitgliedschaft eines bundesweiten Vereines im BDPH ist m.W. nicht möglich.

- für die Philatelie - Leser:
- die Regional-Seiten. (Gibts gerüchteweise nicht in allen Landesverbänden :-))
Obwohl ich die eigentlich immer als erstes lese - mir würde nicht wirklich was fehlen. Einige der Inhalte sind auch bundesweit von Interesse, sollten also im Hauptteil unterbringen zu sein, anderes ist so irrelevant, dass es m.E. als Lückenfüller genutzt wird.

- für Sammler:
die Fachstellen "Sammlerschutz", "Fälschungsbekämpfung", "Rechtsberatung", ... gibt es z.Zt. sowohl auf Bundesebene als auch in (einzelnen) Landesverbänden. Da sich für die meisten dieser Posten die Kandidaten in Scharen drängen :-) dürfte der Wegfall einzelner Posten wenig Auswirkung haben. Im Notfall müssen sich halt auf Bundesebene Teams aus mehreren Leuten diese Jobs teilen - ist ja für Kontinuität, (Aus-)bildung des Nachwuchses etc. eh viel sinnvoller.

- für die Landesvorstandsmitglieder: Jau, dort werden einige Post wegfallen. Aber ich bezweifele, dass dort allzuviele traurig sein werden. Meines Erachtens überwiegen doch jetzt schon die Funktionäre, die mehrere Posten haben - Landesvorstandsmitglied und Vorsitzender des Heimatvereins sind doch noch Leute mit wenigen Posten, ein Arge-Vorsitz und die Beisitzerschaft in drei Nachbarvereinen, damit die sich mangels Vorstandes nicht auflösen müssen, scheint mir doch eher die Regel zu sein. Ich bezweifele, dass es auf Landesvorstandsebene Leute gibt, die sich ernsthaft gegen die Auflösung der Landesverbände aussprechen würden, mit dem Argument, dass sie damit einen Posten verlieren. Für die meisten bedeutet doch der Verlust eines Postens, dass sie sich wieder mehr um ihre Sammlung kümmern können.

Ein Nachteil hat natürlich die Auflösung der Landesverbände: Es fehlt ein Rekrutierungsfeld, wo man künftige Bundesvorstandsmitglieder suchen kann. Dies bedeutet aber nur, dass die bundesweiten Vereine / Argen auf lange Sicht mehr an Bedeutung gewinnen (könnten).

Gruß
Stephan
 
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